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Wach lag ich in meinem Bett und lauschte den Stimmen von Mom, John und Dale am Frühstückstisch. Ich wollte schön lange ausschlafen, das hatte aber nicht ganz funktioniert, obwohl ich Stunden gebraucht hatte, um einzuschlafen. Gespannt wartete ich darauf, dass Cathy mir vom gestrigen Abend berichtete, doch noch hatte sie sich nicht gemeldet. 

Frustriert stand ich auf und stellte mich unter die Dusche. Als ich mich gerade angezogen hatte und meine wirren Haare bürstete, nur um sie gleich wieder zusammenzuflechten, vibrierte mein Handy.

„OMG", schrieb Cathy, „Hast du Zeit? Willst du vorbeikommen? Wir müssen reden!!!"

Grinsend schrieb ich ihr, dass ich mich sofort auf den Weg machte. Ich schnappte mir meine Tasche, flitzte aus dem Zimmer und lief natürlich prompt in Dale rein, der gerade die Treppe hochgekommen war.

„Tillie...!"

„Hi, sorry, ich muss weg", flötete ich und wollte mich an ihm vorbeidrängeln, doch er trat mir in den Weg. Schweren Herzens sah ich zu ihm hoch.

„Tillie, können wir bitte reden", sagte er durch zusammengepresste Zähne. Mein Blick wanderte über sein Gesicht, über seine Haare, durch die meine Finger gestern gefahren waren und die schön geschwungenen Lippen, die erstaunlich weich gewesen waren, als sie auf meinen gelegen hatten... Benommen blinzelte ich.

„Tut mir leid, Cathy wartet. Ich muss jetzt wirklich..."

Dale seufzte genervt. „Okay, dann fahre ich dich."

„Nein, nein... nein, das brauchst du nicht, ich fahre gerne Fahrrad..."

„Heute Nacht gab es den ersten Frost. Und ich glaube es regnet."

Gutes Argument. „Mhh... aber dann muss ich nachher zu Fuß zurück oder ewig mit dem Bus fahren..."

„Dann hole ich dich wieder ab. Ich zieh mir noch schnell was über, warte auf mich", sagte Dale und ließ mich im Flur stehen, während er in sein Zimmer trabte.

Widerwillig bewegte ich mich nach unten und zog mir meine Schuhe und Jacke an. Mom und John räumten gerade die Küche auf, als ich meinen Kopf in die Küche steckte, um ihnen Bescheid zu sagen, dass ich zu Cathy fuhr, als Dale schon wieder unten war und in seine Sneakers schlüpfte.

„So früh?", fragte Mom mit einem Blick auf die Uhr. „Ist dein Date gestern etwa so gut gelaufen, dass du es nicht mehr aushältst, ihr davon zu erzählen?"

Verzerrt lächelte ich, während Dale hinter mir schnaubend seine Jacke anzog. „Nein, nicht wirklich... Ähm, wir sehen uns dann später. Dale fährt mich. Tschüß!"

„Alles klar, bis später, ihr beiden!"


Draußen war es arschkalt und Dales Auto brauchte eine ganze Weile, um warm zu werden. Bibbernd schlang ich meine Arme um mich, während Dale mir immer wieder ärgerliche Blicke zuwarf.

„Also... können wir jetzt bitte über gestern sprechen?", fragte er mit Nachdruck.

„Was gibt es da zu bereden?" Starr guckte ich geradeaus durch die Windschutzscheibe.

„Naja." Dale räusperte sich. „Vielleicht... was das bedeutet? Für uns?"

„Es war ein Kuss, Dale. Was soll das schon bedeuten."

Dale erwiderte nichts.

Frustriert seufzte ich und drehte mich zu ihm um. „Tut mir leid, aber es ist doch... es ist doch merkwürdig, findest du nicht?"

„Merkwürdig?"

„Ja, merkwürdig! Im Sinne von... dein Dad und meine Mom sind zusammen, wir wohnen zusammen..."

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