Ordinary mondays.//

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[Mo, 25.10.2021]

[...]
„Weißt du, deine energy intimidatet mich voll, aber ich mag das."

Ich starre ihr tief in ihre grau-blauen Augen. Ich muss schmunzeln. Natürlich will ich sie küssen! Würde sich jetzt eigentlich auch mehr als anbieten. Aber ich entscheide mich dazu, noch zu warten.

„Guck mich nicht so an! Omg, stop it"

„Darf ich dich nicht anschauen? Aber gut, wenn dich das nervös macht, guck ich wieder die Decke an."
[...]

„Woran denkst du denn gerade?"

Sie kichert und lächelt beschämt.

„It's just - whatever."
Sie geht meiner Frage aus dem Weg.

[...]

„Deine Ukulele ist verstimmt. Warte, haben wir noch ein bisschen Zeit, bis du los musst?"

„Hmm eigentlich nicht wirklich."

„Ganz kurz; ich will nur die Ukulele stimmen, ok? Weißt du ich konnte mal ein Lied dadrauf spielen
[...] aber fuck; ich kriegs grad wirklich nicht hin. Nevermind."

Ich leg die Ukulele weg. Sie sitzt auf dem Boden, ich an der Kante ihres Bettes, direkt ihr gegenüber.

Wir starren uns an. Ich hab das Gefühl sie kann in die tiefsten Ecken meiner Seele reingucken; sie durchschaut mich.

„Can I ask you a question?"

„Klar, frag was immer du willst."

„Du sagtest ja, dass du nie die erste Person bist, die jemanden küsst."

(Daran denkst du also gerade?)
„Fuck yeah ich bin viel zu nervös und awkward dafür, dabei würde ich das voll gerne."

„Aber bei unserem zweiten Treffen damals, vor nem Jahr. Da hattest du mich doch auch als erstes geküsst."

(Ich erinnerte mich tatsächlich garnicht mehr daran, dass ich das damals initiiert hatte und umso mehr freut mich das, dass sie sich daran erinnert.)
„Ach echt? Ja das kann sein. Aber da hatte ich auch diese Hemmschwelle nicht mehr, weil wir halt beide bekifft waren."

Stille.

Schon wieder eye contact.
Wir lächeln uns an.
Mich macht das nervös, im positiven Sinne.

Sie ist wirklich eine der wunderschönsten Menschen, die ich je kennengelernt habe und das nicht aus einer oberflächlichen Sicht sprechend, sondern von innen heraus, auf Seelenebene. She's art.
Sie ist nicht einfach nur „hübsch", sie ist wirklich schön. Gorgeous.
Sie versteht glaub ich garnicht, wie wertvoll sie mir ist.

.

Der Augenkontakt wird langsam unerträglich.

.

„Woran denkst du gerade?", fragt sie neugierig, ohne ihre Augen von meinen abzuwenden.

„Ich glaube du weißt ganz genau,
woran ich gerade denke."

Wir starren uns gegenseitig tief in die Augen.

Sie muss schmunzeln.
Ich sehe dieses Feuer in ihrem Blick aufblitzen.

Und auf einmal kommt sie mir näher, so bestimmend und selbstbewusst, wie ich es nicht könnte;
mein Herz bleibt kurz stehen.
Ich komme ihr entgegen;
mir wird innerhalb des Bruchteils einer Sekunde klar was jetzt passiert.

Sie nimmt mein Gesicht in ihre warmen Hände.
Mir bleibt die Luft zum Atmen weg.
Ich schließe die Augen.

Wir küssen uns, und wir üben immer mehr Druck gegeneinander aus, es fühlt sich so unfassbar intensiv an. Ich hab das Gefühl meine Seele war so hungrig nach diesem Moment;
wir setzen ab und lächeln uns an.
Intensiver Blickkontakt.
Ich zittere und mein Herzschlag dröhnt in meinen Ohren.

Fuck, hab ich lange darauf gewartet.
Es ist zu schön um wahr zu sein.

Wir machen weiter und meine Hände wandern über ihren Rücken;
ich wünschte sie hätte ihren Pullie nicht an.

Irgendwann bin ich von der Bettkante zu ihr runter gerutscht; ich brauche mehr Nähe. Wir sitzen aufeinander und ich küsse sie gierig weiter; als wär sie meine Luft, die ich so fucking sehr gerade zum Atmen brauche. Ich will nicht, dass es aufhört.

[...]

Wir umarmen uns innig. Mein ganzer Körper ist geladen; ich zittere und muss grinsen und bin überfordert mit diesem Glücksgefühl, was ich gerade empfinde.

„Ist das ok gerade für dich?" hör ich ihre ruhige, warme Stimme neben meinem Ohr.

Ich atme tief ein und inhaliere ihren Geruch. Ihre Kleidung und dieser Zigarettenrauch. Ich will mir diesen Moment für immer einprägen.
„Das ist mehr als nur ok gerade. Ich bin so glücklich gerade, holy shit."

[...]

Ihre Schwester ruft auf einmal von unten:
„Wir müssen jetzt los! Kommst du?"

Ich spring von ihr auf, wir beide gucken uns verschmitzt an. Mein Herz bebt und ich strahle über beide Ohren.

„Ja, wir kommen sofort runter!"

Memoires of an everchanging spiritWhere stories live. Discover now