Kapitel 2

913 45 17
                                    

Weil ich heute richtig crazy bin, gibt es hier auch noch ein Update, bevor ich morgen wieder weg fahre :D

Ich komm nämlich erst Freitag wieder.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich rannte und rannte immer weiter. Ich hatte keine Ahnung in welche Richtung ich eigentlich lief, oder was mein Ziel war. Ich wusste nur, dass ich nicht stehen bleiben wollte. Meine Lungen stachen schmerzhaft, jedes mal wenn ich die kalte Nachtluft ein atmete. Meine Muskeln brannten fürchterlich, von der anhaltenden Belastung. Doch ich rannte einfach weiter. Zu tief, saß der Schock von dem was eben passiert war.

So lange, bis mein Körper seine endgültige Grenze erreichte. Ich stolperte und stürzte. Es dauerte einen Moment bis mein Kopf das überhaupt realisierte, bis ich all den Schmerz spürte. Meine aufgeschürften Hände und Knie, das brennen meiner Muskeln und mein Herz, welches vorhin in tausend Teile zerberstet ist. Langsam schaffte ich es mich hin zu setzen. Sah auf meine leicht blutenden Handflächen.

Das war der Zeitpunkt, an dem meine Emotionen aus mir heraus brachen. Schluchzend weinte ich bitterlich. All die Angst, die Enttäuschung, der Schmerz. Es musste alles raus. Ich weiß nicht, wie lange ich einfach auf dem dreckigen Boden saß und vor mich hin weinte. Alleine.

Erschöpft wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. Ich sah mich um und stellte fest, dass ich bis zum Park gerannt war. Mit letzter Kraft stand ich wieder auf, als mich ein plötzlicher Schwindel überkam. Mir war schon wieder so schlecht. Ich schleppte mich zu dem Mülleimer, welcher nicht weit von mir stand und stützte mich auf diesem ab, als ich spürte wie es mir hoch kam.

Im nächsten Moment übergab ich mich. Nur, dass außer einer menge Alkohol nichts in meinem Magen war, was hätte rauskommen können. Angewidert von dem Geschmack in meinem Mund, verzog ich das Gesicht und spuckte nochmal in den Mülleimer. Mein ganzer Körper zitterte, als ich mich kraftlos auf die Bank daneben sinken ließ.

In meinem Kopf herrschte völlige Leere. Ich wollte über all das was Heute passiert war nicht nachdenken. Es ging mir schon lange nicht mehr so beschissen wie jetzt gerade. Und es wurde auch nicht besser, als plötzlich zwei Polizisten vor mir auftauchen.

Shit...
Das bedeutete wohl wieder Ärger.

~~

Benommen blinzelte ich ein paar mal, bevor ich es schaffte meine Augen offen zu halten. Wo war ich? Wie spät war es? Langsam ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Die Vorhänge waren zugezogen, weshalb nur eine Winzigkeit Licht hinein drang. Dennoch erkannte ich mein Zimmer, ich lag in meinem Bett.

In dem Moment in dem ich mich aufrichten wollte, setzten die Kopfschmerzen ein. Stöhnend ließ ich mich zurück ins Kissen sinken. Ich hatte einen furchtbaren Kater. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an, und mein Hals war trockener als die Sahara.

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich erneut versuchte mich hin zu setzen. Als das geschafft war und ich auf der Bettkante saß, stellte ich fest, dass ich nur noch meine Unterwäsche an hatte. Ich versuchte mich zu erinnern, was letzte Nacht passiert war, aber alles war irgendwie verschwommen. Langsam stand ich auf und schlürfte zu meinem Kleiderschrank. Ich zog mir irgendeinen Hoodie heraus und zog ihn über.

Ich wollte in die Küche gehen, um etwas zu trinken. Jedoch stoppte ich oben an der Treppe, als ich meine Mutter reden hörte. Ich rührte mich nicht und lauschte, während sie telefonierte.
"Ich kann nicht mehr, Eunji. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.", höre ich sie sagen.

Eunji? Etwa Tante Eunji aus Seoul? Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, als ich Mum weiter reden hörte.
"Seit sein Vater uns verlassen hat, ist Jimin völlig außer Kontrolle geraten. Tage lang war er verschwunden, hat sich nicht gemeldet und nicht auf meine Anrufe reagiert. Und Heute mitten in der Nacht stand die Polizei mit ihm vor der Tür.", erklärte sie verzweifelt.

PolyamoryWhere stories live. Discover now