Kapitel 32

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Nachdem ich von Tante Eunji einen großen Teller mit selbst gekochter Hühnersuppe bekommen hatte, ging es mir sogar noch ein wenig besser. Ich hatte im Bett essen dürfen und auch eine Tablette gegen die Schmerzen genommen. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich mich das letzte Mal so umsorgt gefühlt hatte.

Alle schienen besorgt gewesen zu sein. Nachdem ich gegessen hatte, lag ich zusammen mit Tae einfach in meinem Bett. Ich hatte ihm zwar gesagt, dass er ruhig gehen konnte, aber der Jüngere weigerte sich von meiner Seite zu weichen. Nun lag ich an ihn gekuschelt unter meiner Decke und wir schauten irgendwelche lustigen Videos auf seinem Handy.

Es fühlte sich so gut an.

Ich hatte Tae in den letzten Wochen echt wahnsinnig lieb gewonnen, auch wenn ich das nicht immer zeigte. Er war wie der Bruder, den ich nie hatte und ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Deshalb hatte ich auch ihm erzählt, was ich Jin gesagt hatte.

Zwar hatte all das meinen Cousin ziemlich überfordert, doch allein, dass er noch immer hier bei mir war, half mir ungemein. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter und mein Arm lag locker auf seinem Bauch, während mein Blick an dem süßen Katzen Video klebte. Immer wieder entfloh uns beiden ein Kichern, weil das einfach viel zu niedlich war.

Als das Video jedoch zu Ende war, löste ich mich langsam aus unserer bequemen Position, um mich etwas auf zu richten.

"Ich wollte Hobi und Yoongi Hyung noch anrufen.", sprach ich meinen Gedanken laut aus. Ich hatte Yoongi vorhin nur kurz geschrieben, damit sie sich nicht mehr sorgten, doch mittlerweile war es Abend. Ich sollte sie wohl nicht mehr warten lassen.

"Oh, ja klar. Soll ich gehen?", fragte Tae und setzte sich bereits auf. Bevor er jedoch vom Bett aufstehen konnte, schüttelte ich den Kopf.
"Bleib ruhig.", hielt ich ihn auf. Da ich ihn gerne bei mir hatte, weil seine Gegenwart mich beruhigte und er eh am meisten wusste, konnte er ruhig hier bleiben.

Ein glückliches Lächeln strahlte mir entgegen und er ließ sich gleich wieder zurück in die weichen Kissen plumpsen, nur um halb darin zu versinken. Schmunzelnd griff ich nach meinem Handy und wählte Hobis Kontakt aus. Ich hielt es mir ans Ohr und es klingelte genau einmal, da nahm er auch schon ab.

"Jiminie! Omg endlich rufst du an. Ich dachte schon, ich platze gleich vor Sorge! Ich hab überlegt, ob ich einfach anrufen soll, aber Yoongi hat nein gesagt, weil du schlafen könntest, also hab ich gewartet.", sprudelten die Worte nur so aus Hobi heraus, was mich überrascht blinzeln ließ.

Tae, der jedes Wort verstehen konnte, so laut wie unser Klassenkamerad am anderen Ende sprach, kicherte amüsiert vor sich hin.
"Ich hab doch extra geschrieben, dass ihr euch keine Sorgen machen braucht.", versuche ich ihn zu beruhigen, doch scheitere damit wohl kläglich.

"Wie geht es dir? Hast du dich ausgeschlafen? Tut dir irgendwas weh? Kopfschmerzen? Gliederschmerzen?", fragte er besorgt.
"Hobi...", fing ich an, wurde aber gleich wieder unterbrochen.

"Bauchschmerzen? Hast du was gegessen? OMG soll ich dir was zum Essen vorbeibringen?! Ich kann sicher schnell was kochen und..."
"Hobi!", rief ich ihm ein bisschen lauter ins Wort, damit er endlich still war. Entsetzt schnappte er nach Luft, nur um sie dann anzuhalten.

"Babe, jetzt chill doch mal.", hörte ich Yoongis leise Stimme im Hintergrund. Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. Hobis Sorge rührte mich irgendwie.

"Es ist alles in Ordnung. Es geht mir wirklich wieder ganz gut, Hobi. Ich fühle mich noch ein bisschen schlapp, aber morgen geht es sicher wieder. Also keine Sorge, ich habe gegessen und Tae ist hier und passt auf mich auf.", schilderte ich ihm die momentane Lage.
Erleichtert hörte ich ihn ausatmen.

PolyamoryWhere stories live. Discover now