Kapitel 97

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So!Ich bin satt und Glücklich, jetzt geht's weiter! :D


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Hibbelig wippte mein Knie auf und ab und ich starrte aus dem Fenster von Yoongis Wagen. Nach dem Anruf war ich völlig aufgelöst und er hatte angeboten, mich nach Hause zu fahren. Je länger die Worte meiner Tante durch meinen Kopf geisterten, desto mehr Panik machte sich in meinem Inneren breit.

'Das Krankenhaus in Busan hat gerade angerufen.'

'Deine Eomma hatte einen Autounfall.

'Sie ist momentan nicht ansprechbar.'

Tief musste ich durchatmen, um die Tränen weg zu blinzeln, die die unendliche Reue, die ich gerade empfand, an die Oberfläche trieb. Was, wenn sie nicht mehr aufwacht? Wenn ihre Verletzungen so schlimm sind, dass sie es nicht packt? Ich hatte so furchtbare Dinge zu ihr gesagt. Ihr so viel Unrecht getan und mich furchtbar verhalten.

Wieso musste erst so viel passieren, damit ich das verstand?

Ich habe ihr gesagt, dass ich sie hasse. Dabei stimmte es doch gar nicht. Sie war die einzige, die immer für mich da war, doch ich hatte sie blind von mir gestoßen. Ich hasste mich selbst dafür. Ich möchte ihr sagen, wie sehr ich sie liebe, bevor ich es vielleicht nicht mehr kann.

Ich stieg aus dem Auto und schulterte meinen Rucksack. Vor der Haustür hielt Yoongi mich noch einmal auf und drehte mich an den Schultern zu sich.
"Hör auf zu weinen, Baby. Es wird sicher alles gut, hm? Und wenn etwas ist oder wir etwas tun können, dann ruf uns an, ja?", lächelte er mir leicht entgegen. Ich nickte.
"Danke, Yoongi.", schniefte ich und ließ mich in seine Arme ziehen.

Einen Moment hielt ich mich einfach an meinem Freund fest, genoss seinen beschützenden Griff um mich und seinen angenehmen Geruch in meiner Nase, die ich tief in seinen Pullover drückte. Als er sich von mir löste, nickte ich wieder leicht. Wir verabschiedeten uns mit einem Kuss, ehe ich die Tür aufschloss und das Haus betrat.

Im Wohnzimmer fand ich meinen Onkel und meine Tante zusammen mit Jin vor. Sie begegneten mir mit besorgten Blicken und einem traurigen Lächeln.
"Wie geht es ihr? Habt ihr schon etwas Neues gehört", wollte ich mit zittriger Stimme wissen. Yoongi hatte zwar gesagt, ich sollte aufhören zu weinen, doch ich konnte nicht verhindern, dass sich neue Tränen in meinen Augen sammelten.

"Ach Jimin...", seufzte meine Tante mitleidig und kam direkt zu mir geeilt. Ich ließ mich in ihre Umarmung fallen und schloss meine Arme halt suchend um ihren zierlichen Körper.
"Es wird alles wieder gut, beruhig dich mein Junge.", hörte ich meinen Onkel ruhig sprechen. Zittrig holte ich Luft und versuchte mein viel zu aufgeregtes Herz zu beruhigen.

"Die Ärzte hatten uns noch nichts genaues sagen können, aber ihre Verletzungen sind nicht lebensgefährlich. Es besteht also kein Grund zur Panik.", erklärte Tante Eunji mir. Ich nickte leicht und blickte zu ihr hinauf. Ein Gedanke jedoch, ließ mich schon die ganze Zeit nicht mehr los.
"Ich will zu ihr.", flüsterte ich.

Überrascht sahen die drei mich an, als mein Blick über sie alle wanderte. Vermutlich hatten sie das nicht erwartet.
"Bitte, ich will sie nicht schon wieder alleine lassen. Sie hat doch niemanden mehr außer uns. Mum ist ganz alleine in Busan.", schluchzte ich leise. Mir war egal, wie jämmerlich ich gerade aussehen musste.

Mein Tante sah zu meinem Onkel. Kurz tauschten sie einige Blicke und schienen sich ohne jedes Wort zu verständigen, ehe Onkel Somin mit einem aufmunternden Lächeln nickte.
"Gut, Jimin. Wir beide fahren zu ihr.", hauchte Tante Eunji und streichelte mir dabei beruhigend den Rücken.

PolyamoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt