Kapitel 39

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Yoongi POV

"Naja, ich...würde wohl auftreten.", sagte Jimin ein wenig zögerlich.

Im ersten Moment dachte ich wirklich, ich hätte mich verhört. Doch mein überraschter Blick war nicht der einzige, der gerade auf dem Schwarzhaarigen lag. Hatte er etwa schon vergessen, was vorhin auf der Toilette fast passiert wäre, wenn ich ihm nicht nachgegangen wäre?

Nach der Sache im Club das letzte Mal hatte ich mir geschworen, besser auf Jimin aufzupassen. Er tat zwar immer so stark und konnte frech und vorlaut sein, aber ich glaubte immer mehr, dass das einfach nur ein Abwehrmechanismus von ihm war.

"Eigentlich war das nur ein Spaß gewesen.", lachte Minyuk neben mir und hielt sich dabei die Hand vor den Mund. Seine Stimme holte nicht nur mich aus meiner Starre heraus. Kurz kreuzte sich mein Blick mit Hobi, der gleichermaßen verwirrt und besorgt aussah. Mir ging es ähnlich.

"Hast du sowas denn schon mal gemacht, Süßer?", fragte mein Unikumpel schließlich. Unbewusst spannten sich meine Muskeln an. Abwarten blickte ich Jimin an, der sich unter all den Blicken von uns verlegen über den Arm rieb.

"Ich...war fast 6 Monate in einem Kurs. Das ist tatsächlich noch gar nicht so lange her. Die Choreo, die wir zum Schluss gelernt haben, kann ich auch noch, denk ich.", erklärte er und zuckte ganz beiläufig mit den Schultern, als wäre es das normalste auf der Welt.

"Warte! Deine Mum hat dich echt einen Poledance Kurs machen lassen?", platzte es ungläubig aus Kookie heraus. Sofort begann Jimin auf seine Worte zu lachen.
"Spinnst du? Nie im Leben hätte sie mir das erlaubt. Deswegen hab ich es ihr nicht gesagt.", gab er einfach zu.

Ich musste schon sagen, dass mich diese Infos gerade ein bisschen entsetzten. Nicht dass Jimin sich offensichtlich für Poledance interessiert, aber die Tatsache, dass er so etwas ohne die Erlaubnis seiner Eltern einfach hinter ihren Rücken tat. Glücklich machte mich das definitiv nicht.

"Aber, wie...", setzte Kookie erneut zu reden an, wurde aber direkt von Minyuk unterbrochen.
"Scheiß egal! Willst du auf die Bühne?", richtete er sich wieder an Jimin und strahlte diesen förmlich begeistert an. Jimin jedoch schaute bittend zu mir.
"Darf ich, Hyung?", fragte er und blickte dabei verboten niedlich zu mir herauf.

Bei seinen glitzernden Kulleraugen musste ich tatsächlich kurz schlucken. Ich brauchte einen Moment, bis ich verstand, warum er mich das fragte. Jedoch fiel mir wieder ein, dass ich ihm ja 'befohlen' hatte, an meiner Seite zu bleiben. Jimin war so brav, da er nun um Erlaubnis bat, dass er mich wirklich stolz machte.

"In Ordnung.", gab ich also nach. Ich konnte ihm einfach nichts abschlagen, wenn er so lieb fragte. Freudig sprang Jimin von seinem Platz auf und fiel mir um den Hals.
"Danke, Hyung~", säuselte er, was mich lächeln ließ. Sanft streichelte ich dem Jüngeren über den Rücken und beugte mich etwas zu seinem Ohr vor. Das was ich ihm jetzt sagen würde, sollte niemand sonst hören.

"Du bleibst die ganze Zeit bei Minyuk und wenn dein Auftritt vorbei ist, kommst du sofort wieder zu uns zurück. Hast du verstanden, Baby!?", fragte ich ihn streng und spürte sofort sein gehorsames Nicken.
"Ja, Daddy.", hauchte er mir leise ins Ohr. Augenblicklich zog sich eine Gänsehaut über meinen Nacken.

Langsam ließ ich wieder von Jimin ab und unsere Blicke trafen sich kurz, bevor er schließlich mit Minyuk mit ging.
"Na dann wollen wir dich mal bühnentauglich machen, Sweety~", waren seine letzten Worte, als er Jimin an seiner Hand hinter sich herzog.

Seufzend ließ ich mich wieder neben Hobi auf die Bank sinken. Sofort war mein Freund an meiner Seite und lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Leicht streichelten seine Finger dabei über meinen Oberschenkel, während ich immer noch versuchte, dieses Gefühl zu verarbeiten, welches Jimins Worte gerade in mir ausgelöst hatten.

PolyamoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt