Kapitel 72

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Jetzt streuen wir noch ein bisschen Side-Drama mit rein :D

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Jungkook POV

Mit Leichtigkeit beförderte ich den Ball über das Volleyballnetz, wo er von meinen Mitschülern mehr schlecht als recht angenommen wurde. Unser Lacrosse Spiel und meine leichten Prellungen waren nun etwas über eine Woche her und zum Glück wieder ganz verheilt, sodass ich keine Schmerzen mehr hatte und wieder problemlos am Sportunterricht teilnehmen konnte.

Letzte Woche hatte ich diesen leider aussetzen und mir von der Bank aus ansehen müssen, wie mies meine Klasse doch im Volleyball war. Besonders die Mädchen hatten mehr Angst vor dem Ball, oder davor, sich einen Fingernagel abzubrechen, als vor einer schlechten Note. Das war schon immer etwas, was ich nicht nachvollziehen konnte, aber für mich war Sport auch ein Hobby, also war ich vermutlich ein schlechter Vergleich.

"JK! Du bist der Beste, mach sie fertig!", drang wieder Jennis piepsige und mittlerweile echt nervige Stimme an meine Ohren. Seufzend verdrehte ich die Augen, fixierte mich aber direkt wieder auf den Ball, der gerade auf mich zugeflogen kam. Ich nahm ihn an und lieferte die perfekte Vorlage für mein Team, den Ball wieder auf die andere Seite des Spielfeldes zu befördern.

Eigentlich.

Natürlich ging das wieder voll in die Hose und ich bemühte mich, den frustrierten Aufschrei, der mir in der Kehle hing, herunter zu schlucken. Jennis übertrieben lautes Fan Gekreische lenkte nicht nur mich ab, sondern alle anderen auch. Ich versuchte sie wie immer zu ignorieren, doch das wurde zunehmend schwerer. Seit Wochen rannte sie mir ständig hinterher.

Dabei hatte ich ihr mehr als einmal versucht klarzumachen, dass ich kein Interesse hatte. Außerdem war es kein Geheimnis, dass ich mit Taehyung zusammen war, nur schien Jenni das schlichtweg nicht zu interessieren. Am schlimmsten war für mich jedoch, zu sehen, wie nahe das alles Taehyung immer ging.

Wir hatten noch nie darüber geredet, aber ich konnte es immer in seinen Augen sehen, wie sehr es ihn schmerzte, dass Jenni mir so auf die Pelle rückte. Dabei wollte ich das doch gar nicht! Ich hatte noch nie Interesse an ihr, ich war einfach nur nett, so wie bei jedem anderen auch. Und leider konnte ich das auch nicht einfach abstellen. Dafür war ich zu gut erzogen.

Seit ich jedoch wusste, dass Taehyung Angst davor hatte, ich könnte ihn irgendwann verlassen, machte ich mir noch mehr Sorgen. Ich hoffte einfach, dass er mir genug vertraute und dass er wusste, wie wichtig er mir bereits war.

Dennoch sollte ich wohl besser mal mit meinem Freund darüber reden.

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"Also gut. Ich muss ins Sekretariat und ihr macht bitte selbständig die Aufgaben, die an der Tafel stehen. Solltet ihr Probleme haben, helft euch gegenseitig. Bis ich wieder da bin, hat Jungkook als Klassensprecher das Sagen. Benehmt euch!", sagte unsere Lehrerin, ehe sie den Unterrichtsraum verließ. Sofort gingen die Gespräche los, Schüler standen auf, um zu ihren Freunden zu gehen, und es wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger im Raum. Ich versuchte mich auf die Aufgaben zu konzentrieren, doch es wurde geradezu unmöglich bei dem Lärm.

Seufzend stand ich von meinem Platz in der letzten Reihe auf und räusperte mich laut genug, um die Aufmerksamkeit meiner Klassenkameraden auf mich zu lenken.

"Es ist mir egal, was ihr macht. Ob ihr lieber mit eurem Sitznachbarn quatscht, oder Däumchen dreht, aber macht es bitte leiser! Es gibt tatsächlich Leute hier, die sich konzentrieren wollen. Danke.", gab ich streng von mir, ohne dabei gemein zu klingen.

Es war mir wirklich schnuppe, wie die anderen diese Zeit nutzten, immerhin waren sie alt genug, diese Entscheidung für sich selbst zu treffen. Es waren eh nur noch 10 Minuten bis zur Pause, aber deswegen sollten sie die Schüler, die die Schule ernst nahmen, nicht stören. Eine Sache des Respekts, wenn man mich fragte.

PolyamoryWhere stories live. Discover now