Kapitel 81

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Für dieses Kapitel empfehle ich Taschentücher bereit zu halten.
Zumindest die zart besaiteten unter euch :D

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Hobi POV

Müde vom Training stieg ich aus dem Fahrstuhl, der mich in unsere Etage gebracht hatte. So schlecht wie heute war ich schon lange nicht mehr und das alles nur, weil meine Gedanken ganz woanders waren. Ich hatte mich nicht eine Minute konzentrieren können.

Jimin

Er allein war der Grund für das Chaos in meinem Inneren. Seit sein Ex hier aufgetaucht ist und die beiden wieder miteinander zu tun hatten, benahm er sich so anders. Es war nicht zu übersehen, was für einen Einfluss dieser Kerl auf meinen Minie nahm. Nur schien er das selbst gar nicht zu merken und das gefiel mir nicht.

Er hing zwar noch mit uns rum, aber er war abweisender und wurde ziemlich schnell wütend, wenn man in seinen Augen etwas falsches bezüglich diesem Hyunjin sagte. Jimin und Kookie hatten sich deshalb die Woche auch einmal richtig in den Haaren. Seither war es ganz schön eisig zwischen den beiden. Dabei hatte der Jüngere nur gesagt, dass ihm Jimins 'Freund' suspekt war.

Das ganze hatte sich so schnell hoch geschaukelt, dass ich gar nicht hätte eingreifen können. Dabei gab ich Kookie voll und ganz Recht. Doch ich versuchte meine Enttäuschung und den Schmerz über Jimins Entscheidung nicht nach außen zu tragen. Wenn es das war, was der Kleine wollte, musste ich das akzeptieren. Auch wenn es weh tat.

Ich hatte wirklich geglaubt, dass zwischen uns etwas Besonderes gewesen wäre.

Seufzend öffnete ich die Wohnungstür und hörte sofort die Klänge des Flügels durch diese Schallen. Irritiert, stellte ich meine Tasche ab und zog die Schuhe aus. Ich kannte das Lied, welches mein Sugaplum spielte nicht. Die Melodie war schnell und kraftvoll, doch in den Tönen lag so unheimlich viel Schmerz und Trauer, dass ich schlucken musste.

Langsam ging ich ins Wohnzimmer und näherte mich meinem Freund, der völlig fokussiert vor sich auf die Tasten schaute. Sein Ausdruck war leer. Nicht eine Emotion spiegelte sich in seinem Gesicht wider und langsam machte mir das Angst. Das ging schon die ganze Woche so und er wollte einfach nicht mit mir reden. Dabei erzählten wir uns doch eigentlich alles.

"Sugaplum?", versuchte ich, über die herzzerreißende Melodie zu ihm durch zu dringen. Doch er reagierte nicht.
"Suga.", sagte ich etwas lauter und trat dabei noch etwas näher an den schönen Flügel. Wieder nichts.
"Min Yoongi!", schrie ich schon fast, damit er mich hörte. Und dieses Mal reagierte er. Reglos blieben seine Finger auf den Tasten liegen und ließen die Tone langsam ausklingen, bis er sie kraftlos in seinen Schoß fallen ließ.

"Was?", kam es leise von meinem Freund. Starr lag sein leerer Blick noch immer auf den Tasten. Er wollte mich nicht mal ansehen. Besorgt zog ich die Augenbrauen zusammen und stellte mich neben das Instrument.
"Rede doch bitte endlich mit mir. Ich sehe doch, dass es dir schlecht geht.", bat ich ihn erneut. Ich hasste es, Yoongi so leiden zu sehen, ohne etwas tun zu können.

"Es gibt nichts zu bereden. Alles bestens.", brummte er. Sofort lagen seine Finger wieder auf den Tasten und führten die Trauer Klänge fort. Wer es glaubt, wird seelig!
"Hör auf!", fuhr ich ihn wütend an.
"Hör auf mich anzulügen und vor allem hör auf dich selbst anzulügen!! Ich seh und hör doch, dass es dich innerlich auffrisst. Mir gefällt Jimins Entscheidung auch nicht, aber...", redete ich mich in Rage, doch wurde unsanft unterbrochen.

Mit geballten Fäusten schlug Yoongi auf die Tasten vor sich und unterbrach die Melodie dadurch mit einem Chaos aus Noten.
"DU VERSTEHST DAS NICHT!", brüllte er und ließ mich damit zusammen zucken. Wir hatten uns schon einige Male gestritten, aber noch nie war mein Sugaplum so laut mir gegenüber geworden.

PolyamoryWhere stories live. Discover now