Kapitel 89

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Mal ein etwas längeres Kapitel, um das neu gewonnene Glück zu genießen :D

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Liebe.

"Nach engerem und verbreitetem Verständnis ist Liebe ein starkes , mit der Haltung inniger und tiefer zu einer Person, die den Zweck oder den Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende Zuwendung zum anderen ausdrückt."

Und scheiße, ja! Liebe ist wirklich ein unglaublich starkes Gefühl. Sie lässt dein Herz in jeder erdenklichen Situation rasen. Sie lässt dich heiß fühlen und verpasst dir im selben Moment eine Gänsehaut. Es ist, als würde pures Glück durch deine Adern strömen. Man fühlt sich vollkommen und als könnte nichts auf dieser Welt dich unterkriegen. Zum ersten Mal in meinem Leben glaubte ich wirklich, echte Liebe zu empfinden!

Doch ich hätte niemals gedacht, dass ich für gleich zwei Menschen zur selben Zeit so fühlen könnte.

Und doch tat ich es.

Hier in Hobis und Yoongis Armen hatte ich das Gefühl endlich angekommen zu sein. Bei Hyunjin hatte ich mich nie so gefühlt, nicht eine Sekunde. Er hatte mir nie das Gefühl gegeben, gewollt und wichtig zu sein. Ganz im Gegenteil sogar. Er hatte mir immer zu verstehen gegeben, dass ich nicht gut genug war. Er hatte mich nie geliebt, das verstand ich nun.

Ich wünschte mir früher auf meine Freunde gehört zu haben. Ihnen mehr Vertrauen und Glauben entgegengebracht zu haben. Doch ich konnte es nicht mehr ändern. Ich hatte mich furchtbar ihnen gegenüber verhalten. Umso erleichterter war ich, dass sie mich nach all dem nicht aufgegeben haben.

"Vielleicht sollten wir dich langsam nach Hause bringen.", war es Hobis leise Stimme, die mich aus meinen Träumereien riss. In ihrer wohligen Umarmung war ich beinahe eingeschlafen. Blinzelnd öffnete ich die Augen, als kalte Finger mir zärtlich die Haare aus dem Gesicht strichen.

"Kann ich nicht hier bleiben?", jammerte ich und klammerte mich an Yoongi.
"Nichts lieber als das, aber deine Familie macht sich sicher auch Sorgen und du solltest dich vernünftig ausruhen und schlafen. ", warf der Ältere jedoch ein und ließ mich damit seufzen. Sie hatten ja recht. Wie immer.

Ich fühlte mich noch immer schlapp und K.O. von letzter Nacht und auch von den Geschehnissen heute. Als ich jedoch noch einmal kurz meine Augen schloss, kam mir das Bild von Yoongi und Hyunjin auf dem Boden seiner Wohnung wieder ins Gedächtnis. Etwas unwohl blickte ich daher zu dem Silberhaarigen.
"Du Yoongi, was...was hast du eigentlich mit Hyunjin gemacht?", fragte ich vorsichtig.

Überrascht über diese Frage, blickte der Ältere mir in die Augen. Sofort schlich sich wieder die Wut in den Ausdruck meines Gegenübers.
"Ich will diesen Namen nie wieder hören! Sagen wir einfach, ich habe versucht, ihm ein bisschen Verstand in sein Erbsenhirn zu prügeln. Es war lange nicht genug. Dieser Wichser hätte so viel mehr verdient!", murrte Yoongi und rollte mit den Augen.

Ich nahm ein Nicken neben mir wahr und blickte zu Hobi, der unseren Freund geradezu anhimmelte.
"Besser hättest du es auch nicht machen können, Sugaplum.", pflichtete er ihm bei.

"Mal ganz davon abgesehen, dass diese Seite an dir verdammt heiß ist! Naja, solange die Wut nicht mir oder Minie gilt.", grinste er plötzlich breit. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Hätte ich in dem Moment vorhin nicht so panische Angst gehabt, hätte ich es vielleicht genau so empfunden.

Yoongi rollte bei dieser Aussage erneut seufzend mit den Augen, ehe er amüsiert den Kopf schüttelte. Auch ich grinste zufrieden vor mich hin.
"Danke, dass ihr mich vor ihm gerettet habt.", dankte ich den beiden noch einmal. Ich wollte gar nicht wissen, was Hyunjin mit mir gemacht hätte, wären sie nicht rechtzeitig aufgetaucht.

PolyamoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt