Kapitel 87

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Ich schwöre, seit ich dieses Lied das erste mal gehört habe, musste ich immer an meinen Poly Jimin denken. Und ich finde es passt gerade perfekt zu diesem Kapitel und einfach seiner ganzen Situation :D

P.S. Das Ende des Dramas ist endlich in Sicht! Haltet durch xD

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Energielos schlich ich durch die Straßen. Ich hatte kein bestimmtes Ziel. Nur hatte ich das Gefühl, komplett den Halt zu verlieren, wenn ich jetzt stehen blieb. Auch wenn jeder Muskel in meinem Körper schmerzte, lief ich weiter. Stumm liefen dabei die Tränen über meine Wangen. Tränen der puren Überforderung.

Gefühlt brach gerade alles um mich herum zusammen. Yoongi hatte wirklich gesagt, dass er mich liebt. Und das vor Hobi. Wusste er das etwa? Und was bedeutete das für die beiden? Was bedeutete das für mich?! Was empfand ich eigentlich? Ich konnte nicht leugnen, wie schnell mein Herz bei seine Worten geschlagen hatte. Das tat es bei Hyunjin nicht.

Ich war so verwirrt. Aber am meisten quälte mich der Gedanke, dass mein Freund mir angeblich KO Tropen untergejubelt hatte. Aber ich konnte mich an nichts mehr von gestern erinnern. So einen schlimmen Blackout hatte ich noch nie, wie sollte ich also sicher sein, dass es nicht doch stimmte?

Der einzige, der mir diese Frage jedoch beantworten konnte, war Hyunjin selbst. Und ich brauchte ganz dringend ein paar Antworten, um das Chaos in meinem Kopf zu sortieren. An der nächsten Haltestelle stieg ich in den Bus, der mich zu seiner Wohnung bringen würde. Es fühlte sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Mein Umfeld zog einfach an mir vorbei, ohne dass ich es wirklich wahrnahm. Ganz instinktiv, stieg ich an der gewünschten Haltestelle wieder aus.

Mit dem Schlüssel in der Hand stand ich vor seiner Wohnungstür und versuchte mir selbst Mut zuzusprechen. Ich wusste nicht mal genau, wovor, aber ich fürchtete mich. Vielleicht, davor, dass Hyunjin sauer sein würde, weil ich einfach verschwunden war und er sich Sorgen um mich gemacht hatte. Oder vielleicht davor, dass die anderen die ganze Zeit über recht hatten und ich zu blind war, um es zu sehen.

Tief durchatmen schloss ich so leise wie möglich die Tür auf. So oder so, musste ich es jetzt einfach wissen. Ich betrat die Wohnung und schloss die Tür genauso leise wieder, denn ich konnte bereits die Stimme meines Freundes hören. Und was ich da hörte, ließ mich wie versteinert im Eingang stehen bleiben.

"Ja, natürlich. Gleich am ersten Abend.", lachte er.
"Ich hab doch gesagt, Jimin ist viel zu leicht rum zu kriegen. Aber dass er sich direkt von mir flachlegen lässt, hat mich selbst überrascht."
"Er bettelt so sehr nach Liebe, dass ich alles mit ihm machen kann. Ja, du hättest sicher auch mal ran gekonnt.", erzählte er völlig beiläufig.

In mir zog sich alles zusammen und ich musste schwer schlucken. Wie hatte ich nur so dumm sein können, ihm noch einen Chance zu geben? Wieso war ich so naiv? Was zum Teufel stimmte nicht mit mir?! Ich kämpfte stark damit, keinen Mucks von mir zu geben, als erneut einige Tränen über meine Wangen liefen.

"Keine Ahnung, wo der jetzt steckt. Vielleicht in irgendeiner Gasse. Ja, who cares. War nur schade, dass die Jungs und ich letzte Nacht keinen Spaß mehr mit ihm haben konnten. Nachdem er das Zeug getrunken hatte, war er komplett willenlos, als ich seinen Mund gefickt habe. Mega, leider ist er irgendwie verschwunden, als ich nicht aufgepasst habe."

Ich konnte das widerliche Grinsen in seinem Gesicht an seiner Stimme hören, als er von gestern sprach. Er hatte mir also wirklich was verabreicht und ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Kookie, Tae, Tante Eunji, Hobi, Yoongi...sie alle hatten mich gewarnt. Wieso nur hatte ich nicht hören wollen?

PolyamoryWhere stories live. Discover now