Kapitel 16

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Die gesamte Autofahrt bequatscht mich Alex, was mir ziemlich auf die Nerven geht. Ich will in mein Bett. Ich bin müde, weil ich letzte Nacht erst richtig spät schlafen ging. Das sind jetzt wohl die Folgen davon. „Stimmt etwas mit der neuen Schule nicht? Hast du Probleme?" fragt Alex besorgt und richtet den Blick kurz von der Straße, um mich anzugucken. „Nein." Ich will nicht reden. Versteht mein Bruder das denn nicht?! „Tiana, sag mir jetzt was los ist? Du bist schon ganzen Tag so komisch." Boah, regt der mich auf. „Es ist nichts, ok! Ich bin müde und mag einfach nur in mein Bett. Dein ganzes Gelaber geht mir schrecklich auf die Nerven. Also bitte ich dich, sei einfach leise. Danke!" meine ich genervt. „Ich sag das jetzt nur einmal. Red nicht in diesem Ton mit mir. Hast du mich verstanden?! Ich bin dein Bruder, aber auch dein Vormund. Deshalb erwarte ich den nötigen Respekt von dir mir gegenüber." wird nun Alex auch etwas lauter. Ich verdrehe daraufhin nur meine Augen und bin überaus froh endlich zu Hause angekommen zu sein, wobei ich seine Aussage durchaus nachvollziehen kann.

Zu hause angekommen schmeiße ich mich sofort in mein gemütliches Bett. Tut das gut. Einfach nur herrlich. Kurz Zeit später bin ich auch schon eingeschlafen und schlafe auch durch, bis jemand meinen wunderschönen Schlaf stört. Ich glaube, man merkt wie gerne ich schlafe. Aber es tut einfach so gut, wie ich finde. Man kann einfach alles vergessen und die Probleme sind zumindest für kurze Zeit vergessen. „Boah, ey, lass mich." brumme ich genervt, als mich jemand an den Schultern sanft rüttelt.

„Tia, es ist schon Abend und das Essen ist fertig. Komm bitte mit runter." sagt Ben. „Hm." brumme ich wieder nur und drehe mich von ihm weg. „Gut, dann halt anders. Wie du willst." meint Ben schmunzelnd, aber ich verstehe nicht so richtig, was er damit meint.

Auf einmal greift er nach mir und so schnell kann ich gar nicht sehen, hänge ich schon über seiner Schulter. Ich haue so fest ich kann auf seine Schulter, doch es nützt nichts. Er bleibt davon einfach unbeirrt. Sanft setzt mich Ben auf einen Stuhl im Esszimmer. Während er mich mit einem fetten Grinsen anlächelt, schaue ich ihn so böse an, wie ich nur kann. Ich will wieder aufstehen und hoch gehen, ich habe ja sowieso keinen Hunger.

„Wo willst du denn hin? Du bleibst schön hier. Es gibt jetzt essen." mischt sich jetzt auch noch Arian ein. Ich verdrehe einfach die Augen und setze mich wieder. Kurz darauf kommt auch schon Levin, der anscheinend gekocht hat. Aber wo ist Alex? Der ist nicht hier. „Wo ist Alex?" frage ich leise. „Der hat heute Nachtschicht, aber eigentlich hat er dir das auch gesagt, meinte er zumindest." antwortet Ari. Ich zucke nur mit den Schultern und widme mich dem Essen. Hab ja keine andere Wahl.

Als ich am nächsten Tag aufwache, habe ich noch immer schlechte Laune. Was ist bloß los mit mir? Langsam schlendere ich ins Bad und gehe zunächst aufs Klo. Und was ich da sehe, erklärt alles. Ich habe meine Tage bekommen. Natürlich, habe ich dann viel zu schlechte Laune. Geht mir das auf die Nerven. Kaum habe ich bemerkt, dass ich meine Tage habe, fangen die Bauchschmerzen auch schon an.

Murrend suche ich meine Sachen nach Schmerzmitteln ab. Eigentlich dachte ich, dass ich noch zwei Tabletten in meiner Jacke hatte, aber da habe ich mich leider geirrt. Was soll ich denn jetzt machen? So gut ich kann, mache ich mich für den heutigen Tag fertig, aber die Schmerzen werden immer stärker.

Nach kurzer Überlegung, entscheide ich mich dafür, mich zu meinen Bruder zu schleichen. Er hat genauso wie ich ein eigenes Bad. Leise mache ich seine Schlafzimmertür auf und sehe, dass er friedlich in seinem Bett liegt und schläft.

Vorsichtig tapse ich auf Zehenspitzen zu seinem Badezimmer und durchsuche dort die Schränke nach Medikamenten. Nach einer Ewigkeit werde ich endlich fündig. Schnell nehme ich mir einen Blister aus der Verpackung, bevor ich sie wieder zurück in den Schrank stelle. Plötzlich komme ich mit meinem Ellbogen gegen die Schranktür, worauf sie zuknallt. Ich erschrecke mich. Hoffentlich wacht Alex nicht auf. Das kann ich jetzt nicht gebrauchen. Wie dumm und tollpatschig kann man auch bitteschön sein? Typisch das mir so etwas passiert.

So leise wie möglich, schleiche ich mich wieder aus seinem Zimmer. Zum Glück wurde er nicht wach. Gerade als ich die Zimmertür von Alex schließen will, spüre ich eine Hand an meiner Schulter. Ich fahre herum. „Man, ey, erschreck mich doch nicht so." pampe ich Ben aus dem Schock heraus an. „Was machst du in Alex' Zimmer?" fragt er mit hochgezogenen Augenbraunen. „Nichts. Ich muss mich jetzt auch beeilen. Ich bin schon ziemlich spät dran und ich will ja schließlich nicht an meinem zweiten Tag zu spät kommen." versuche ich abzulenken. Bevor Ben noch ein Wort sagen kann, renne ich in mein Zimmer und ins Bad, wo ich mir die Schmerzmittel einschmeiße. Hoffentlich wirken sie schnell. 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt