Kapitel 76

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Schneller als gedacht kam dieser Samstag und damit auch die Party. Lust darauf habe ich immer noch nicht wirklich, aber Mila kann mein Nein einfach nicht akzeptieren. Aber wahrscheinlich hat sie recht. Es wird Spaß machen und im Endeffekt werde ich froh darüber sein, dass ich mitgekommen bin.

Gerade sitze ich in meinem Bett und schaue eine Folge meiner Lieblingsserie. Ich bin so sehr darauf fokussiert, dass ich gar nicht mitbekomme, wie Ben mein Zimmer betritt. „Ich habe gehört, dass du heute auf eine Party gehen willst?" erkundigt er sich bei mir, während er sich auf die Bettkante setzt. Alex muss ihm bestimmt davon erzählt haben, denn ich habe meinen Bruder nach seiner Erlaubnis gefragt. Abwesend nicke ich nur.

„Na du scheinst ja nicht so begeistert davon zu sein. Dann bleibst du wohl zu Hause." spricht er plötzlich. „Was?" sage ich erschrocken. „Ich will dort hingehen. Bitte." flehe ich. Ich will Mila nicht im Stich lassen. Sie freut sich schon so sehr darauf. „Ja, du darfst dort natürlich hingehen. Ich wollte dich nur ein bisschen ärgern, da du mir deine Aufmerksamkeit nur halb geschenkt hast. Aber jetzt zum Thema, warum ich eigentlich hier bin. Alex ist heute arbeiten und deshalb sage ich dir die Regeln, die es für die Party geben wird." Gegen Ende muss ich meine Augen leicht verdrehen. Typisch, dass es wieder tausend Regeln geben muss. „Du brauchst deine Augen nicht zu verdrehen. Die Regeln sind nur zu deinem Schutz da. Nun gut, wenn irgendwas sein sollte, dann rufst du mich bitte an. Tiana, es ist uns sehr wichtig, dass du nicht zu viel Alkohol trinkst und es herrscht striktes Drogenverbot. Verstanden?!" Die ganze Zeit schaut mich Ben eindringlich an. „Ja, ich habe verstanden." sage ich. „Und außerdem wirst du um spätestens 3:00 Uhr zu Hause sein." Dieses Mal nicke ich einfach nur. Als Ben wieder aufsteht, strubbelt er mir nochmal durch die Haare, was ich gar nicht leiden kann. Daraufhin schaue ich ihn böse an, worauf er nur lachen kann. So verlässt er schließlich wieder mein Zimmer.

Nach einiger Zeit mache ich mich fertig. Ich ziehe wieder etwas mehr freizügigeres an, einfach nur um mich schön zu fühlen. Eine enge Jeans aus Leder und ein kurzes Top, in dem mein Dekolleté perfekt zur Geltung kommt. Noch schnell mache ich mir mein Make-Up und glätte meine Haare.

Gerade als ich den letzten Eyeliner-Strich ziehe, läutet mein Handy. Es ist Mila. Schnell nehme ich den Anruf entgegen. „Hey, bist du hier?" frage ich direkt. „Ja, komm. Wir sind schon etwas spät dran." meint meine beste Freundin. „Ja, ja. Jetzt mach mal keinen Stress. Bin schon bei dir." Mit diesen Worten renne ich schnell die Treppen nach unten. Genau bei der letzten Stufe rutsche ich weg und falle. Ich kneife meine Augen zu. Es passiert alles in Sekundenschnelle. Mit lauten Poltern lande ich auf dem harten Boden.

„Tiana, alles in Ordnung?" höre ich Ben aus dem Wohnzimmer rufen. Bevor ich noch antworten kann, kommt er schon angelaufen. „Was ist passiert?" fragt Ben besorgt. Er hockt sich neben mich auf den Boden. „Ja, ja, alles gut. Es ist nichts passiert." meine ich, als ich mich langsam wieder aufrapple. „Bist du dir sicher? Hast du irgendwelche Schmerzen?" fragt er nochmal nach. Die Besorgnis steht ihm noch immer ins Gesicht geschrieben. „Ja, hab ich doch schon gesagt. Es ist alles gut. Ich habe keine Schmerzen oder dergleichen." meine ich schon etwas genervt. Schnell schnappe ich mir meine sieben Sachen und laufe nach draußen. Ich höre noch Ben irgendetwas labbern, aber was genau, kann ich nicht mehr hören.

„Na endlich. Du brauchst ja Ewigkeiten." schmunzelt Mila mich an. Ohne auf ihren Kommentar einzugehen, machen wir uns auf den Weg zum Club.  

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt