Kapitel 26

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Der nächste Morgen läuft so wie jeder anderer Tag ab. Auch die Schule ist wie immer, langweilig. Als die Schulklingel endlich ertönt, stürme ich erleichtert nach draußen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie befreiend dieses Gefühl ist. Endlich Freizeit.

Ich habe sehr viel nachgedacht, ob ich das Angebot von Luca annehmen soll. Nach langem hin und hier ringen mit mir selbst, beschließe ich aber ihm zuzusagen. Also schreibe ich ihm eine Nachricht, um ihn darüber zu informieren.

Ich bin echt froh, dass heute schon Donnerstag ist, dass heißt somit auch, dass heute die Party ist. Allerdings bin ich mir auch sicher, dass Alex nicht erfreut sein wird, wenn ich heute auf irgendeine Feier gehe, wenn morgen Schule ist. Aber eigentlich ist mir das auch egal, schließlich gehen meine Freunde, Luca und Mila auch hin. Da will ich dann nicht die sein, die nicht dabei ist. Ich bin mir sicher, dass dann die nächsten Tage jeder darüber reden wird, was so auf dieser Party passiert ist und ich wäre die Außenseiterin, der von nichts weiß. In so eine Situation will ich nicht kommen.

Mein Plan sieht also wie folgt aus: Luca, Mila und ich haben uns ausgemacht, dass wir uns am Nachmittag im Park treffen, um vorzuglühen. Somit werde ich einfach nichts zu meinem Bruder sagen, dass ich später noch auf eine Party gehe. Er wird nur erfahren, dass ich mich mit meinen Freunden im Park treffe, mehr nicht. Natürlich, ist mir klar, dass ich richtigen Ärger bekommen werde, wenn ich plötzlich nicht nach Hause kommen werde, aber das ist es mir wert. Ich will unbedingt dort hin. Die Konsequenzen, welche mein Handeln mit sich bringt, nehme ich gerne in Kauf, um ein wenig Spaß zu haben.

Genauso wie ich meinem Plan durchdacht habe, setze ich ihn auch um. Kurz vor 16:00 Uhr ziehe ich mir meine Schuhe an. „Alex, ich gehe fort." schreie ich in die Küche, wo mein Bruder zu Gange ist. Die Haustüre steht schon einen Spalt offen, als mich Alex nochmal zurückruft. „Wohin gehst du und mit wen?" fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich in die Küche komme. „Mit Freunden in den Park." meine ich augenverdrehend. „Du bist immer erreichbar, hast du mich verstanden?! Und was hast du überhaupt an?" sagt Alex misstrauisch. „Ja, ja. Ein Top und ne Jeans, sieht man das nicht." antworte ich genervt. Mit diesen Worten gehe ich auch schon und mache mich auf den Weg zum Park, der zum Glück nicht soweit entfernt ist. Ich bin echt froh, dass Luca meinte, er nimmt den Alkohol mit, sonst wäre Alex wahrscheinlich noch misstrauischer geworden, als er es ohnehin schon ist.

„Hey, da bist du ja endlich." springt mir Mila in die Arme. Meine beiden Freunde haben anscheinend schon sehnsüchtig auf mich gewartet. Nachdem mich Mila nach gefühlten 10 Minuten endlich losgelassen hat, umarme ich noch schnell Luca zur Begrüßung. Mittlerweile ist er mir echt schon richtig ans Herz gewachsen und ich kann nicht garantieren, dass heute Nacht nichts zwischen uns beiden passieren wird. Ich habe viel darüber nachgedacht und ich glaube, mir gefällt diese Gedanke.

Ausgelassen unterhalten wir uns und kippen immer wieder Alkohol in uns hinein. Ich kann schon langsam spüren, dass ich etwas betrunken bin, aber da fängt der Spaß ja erst richtig an. Nach ein paar Stunden machen wir uns auf dem Weg zur Party.

Am Haus der Johnson Brüder angekommen, kann man schon laute Musik hören. Ich freue mich richtig, dass merken wohl auch meine Freunde. „Tia, seit wann bist du denn so aufgedreht und hibbelig?" meint Luca belustigt. „Ja, das frage ich mich auch." schreitet auch Mila ein. „Man, jetzt macht euch mal locker. Party ist angesagt." schreie ich. Man kann mir den Alkohol eindeutig ansehen, welcher in meinem Körper herumschwirrt. Die Party ist schon im vollen Gange. Zu den Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, was noch alles auf mich zukommt. Ansonsten wäre ich dort nie hingegangen und hätte es mir mit Netflix in meinem Bett gemütlich gemacht. 

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt