Twisted Life (Big Brother Story)

Kapitel 28

Plötzlich erblickt mich Arian. Ohne zu zögern, läuft er mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich versuche noch abzuhauen, aber Arian ist schneller. Er ergreift meinem Oberarm und zieht mich ein Stück zur Seite. Ich sehe noch einmal kurz zurück und blicke Luca ins Gesicht. Er sieht mich etwas komisch an. Klar, er weiß nicht, wer Arian und Levin sind. Er weiß nicht, dass sie Freunde von meinem Bruder sind und unsere Mitbewohner. Ich schüttle nur leicht den Kopf, als Luca dazwischen gehen will. Er versteht sofort, blickt mich aber noch immer besorgt an. Luca denkt wahrscheinlich es hätte irgendetwas mit dem Weed zu tun, aber das ist nicht der Fall.

Arian bleibt mit mir in einer ruhigeren Ecke stehen, wo man uns nicht sofort entdecken kann. „Sag mal, spinnst du jetzt schon komplett. Was machst du hier?" sagt Arian wütend. So wütend habe ich ihn bisher noch nicht erlebt. „Was geht dich das an?" pampe ich zurück oder eher gesagt der restliche Alkohol in mir. „Morgen, nein heute ist Schule für dich, das weißt du schon?! Alex ist krank vor Sorge zu Hause. Er wollte dich schon bei der Polizei als vermisst melden. Denkst du nicht ein einziges Mal über deine Handlungen nach? So kann das nicht weitergehen. Du hast dir ja so einiges in letzter Zeit geleistet, aber jetzt ist Schluss damit. Und wenn du nicht auf Alex hörst, dann hörst du auf einen von uns. Hast du mich verstanden, Fräulein?!" er schreit mich schon fast an. Ich blicke nur auf den Boden.

Die letzten paar Gläser Alkohol hätte ich eher meiden sollen. „Levin, komm mal." ruft Arian. „Tiana, was machst du hier?" fragt dieser auch sofort, als er mich erblickt. „Die Kleine dachte, es wäre eine gute Idee mal unter der Woche feiern zu gehen." beantwortet Ari seine Frage. „Wie bitte?" fragt Levi geschockt. Als ich kurz aufsehe, kann ich erkenne, dass beide ihre Blicke starr auf mich gerichtet haben. „Du kommst jetzt erstmal mit zum Auto." meint Levin streng und ergreift, wie vorhin Arian, jetzt auch meinen Oberarm. Ich fühle mich wie ein Schwerverbrecher bei diesen Griff. Aber mehr als ihm hinterher zu stolpern, bin ich nicht in der Lage. Alles dreht sich. Ich kann nicht genau sagen, ob das an dem Alkohol oder an dem Joint liegt. Wahrscheinlich an beidem. Natürlich fällt das auch sofort Levin auf.

„Sag mal, wie viel hast du denn getrunken?" fragt er mich, als wir am Auto angekommen sind. Ich zucke bloß mit den Schultern. Ich weiß es echt nicht mehr. Levin macht die Beifahrertür seines Dienstautos auf. „Na los, steig ein." befiehlt er streng. Ich tue, was er sagt. Danach kniet er sich vor mich hin und sieht mir tief in die Augen. Ich ahne nichts Gutes und drehe daher meinen Kopf weg. Er seufzt, steht auf und schließt die Tür. Danach geht er wieder zu Arian, der mittlerweile vor der Haustüre steht.

Kurze Zeit später kommt Levin wieder zu mir zurück, Arian folgt ihm. Levin kniet sich wieder, wie vorhin auch schon, zu mir hinunter. Plötzlich greift er sanft mit seiner großen Hand mein Kinn und hält somit meinem Kopf an Ort und Stelle. Ich kann ihn nicht mehr wegdrehen. Auf einmal strahlt helles Licht in meine Augen. Ich will mich dagegen wehren und ihm meinen Kopf entreißen, aber es funktioniert nicht. „Was hast du genommen?" fragt plötzlich Ari. Ich antworte nicht. „Tiana!" meint nun auf Levin mit scharfer Stimme. „Nichts Schlimmes." sage ich nur und fühle mich wie in anderen Welt. Ich kann nichts mehr richtig zuordnen. „So kommen wir hier nicht weiter. Ich bringe sie nach Hause und komme dann wieder ins Büro." gibt schließlich Levin auf. Arian nickt nur. Sie schließen wieder die Autotür. Kurz reden die beiden noch irgendetwas miteinander, bevor Levi einsteigt und das Auto startet. Die Fahrt ist ruhig. Meine Augen fallen immer wieder zu. Warum muss so eine schöne Nacht, so hässlich enden?