Twisted Life (Big Brother Story)

Kapitel 74

Ich kann es einfach nicht aussprechen. „Tiana, was hat er getan?" Levin, genauso wie Alex, sind gerade sehr in Sorge, das kann ich spüren. Ihr Blicke liegen ununterbrochen auf mir. „Er hat mich angefasst." flüstere ich mit heißer Stimme. Als Alexander das hört, drückt er mich automatisch näher an seinen starken Körper.

„Okay, shhh. Du musst langsamer atmen." redet Alex auf mich ein. Ich fühle, als würde keine Luft mehr in diesem Raum sein. Es kommt kein Sauerstoff in meine Lungen. Ich atme immer schneller und schneller, doch es wird nicht besser. „Hey, hör mir zu. Du musst dich beruhigen. Du atmest mir hier viel zu schnell. Tief ein- und ausatmen, okay?!" spricht mein Bruder auf mich ein, während er seine Hände mein Gesicht umfassen und er mich somit zwingt ihn anzuschauen.

„Wir atmen gemeinsam." beschließt Alex nach kurzen Zögern einfach, da meine Atmung nicht besser wurde. Er macht es vor, wie ich zu atmen habe. Ganz langsam hole ich tief Luft und lasse sie nach wenigen Sekunden wieder aus meiner Lunge entweichen. Meine Sinne schärfen sich allmählich wieder, als ich mich beruhige. „Geht's wieder?" fragt Alexander mich nach einer Weile. Ich nicke nur und lehne mich an ihn an. Er umschlingt wieder seine muskulösen Arme um meinen zierlichen Körper. Irgendwann habe ich mich so sehr beruhigt, dass ich vor Erschöpfung einschlafe.

Nach einiger Zeit werde ich wieder wach. Ich höre die Stimmen von Levin und von Alex. Sie reden miteinander. Ich lasse meine Augen aber weiterhin geschlossen, da ich hören will, was sie zu sagen haben.

„Glaubst du, dass Tia die Wahrheit erzählt?" fragt Levin. „Ja, auch wenn Moritz eine komplett andere Geschichte erzählt hat, glaube ich ihr. Warum sollte sie sich denn ausdenken, dass Moritz sie angefasst hat? Außerdem kennen wir ja noch immer nicht die ganze Geschichte. Ich weiß nicht warum, aber Tiana hat uns nach wie vor nicht wirklich etwas über den Vorfall erzählt." höre ich, was Alex von sich gibt. Es ist eine Erleichterung zu wissen, dass mir mein Bruder glaubt. Ich wüsste nicht, was ich machen sollte, wenn mir mein Bruder nicht glauben würde.

Langsam öffne ich meine verheulten Augen und blicke Levin an. Als er sieht, dass ich wach bin, hört er auf zu reden. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen. „Du bist wieder wach?" stellt er fest. Ich nicke nur.

Am gleichen Tag noch erzähle ich meinen Bruder und Levin alles was passiert ist. Ich bin erleichtert, dass ich nicht verstecken muss, was passiert ist und dass ich keinen anlügen muss. Allerdings habe ich keinen meine Hämatome an den Handgelenken gezeigt. Aus dem einfachen Grund, dass ich nicht will, dass Alex mich wieder unnötig untersuchen will. Es sind nur Hämatome, die nach ein paar Tagen wieder verschwinden werden. Außerdem tun sie nicht so dolle weh.

Die nächsten Tage vergehen und zum Glück laufe ich kein einziges Mal Moritz über den Weg. Auch Sofia war bis jetzt nicht mehr bei uns zu Hause. Alex fährt immer zu ihr, wenn sie sich sehen wollen. Die beiden haben miteinander gesprochen, was allerdings dabei herauskam, weiß ich nicht. Mir reicht es schon, wenn ich Moritz nicht mehr sehen muss.

In den letzten Tagen bin ich auch noch nicht zur Schule gegangen, da mein Bruder meinte, es wäre besser so. Trotzdem habe ich das Fußballtraining besucht. Es hat mir geholfen den psychischen Schmerz, was Moritz in dieser Nacht verursacht hat, etwas erträglicher zu machen. Außerdem mag ich die Mädels dort echt sehr gerne.

Ich bin einfach so wahnsinnig froh, dass ich mich doch noch wehren konnte. Mit Max habe ich noch nicht seit dem gesprochen. Er hat mir zwar öfters Nachrichten geschrieben, allerdings habe ich ihn einfach ignoriert. Warum genau, weiß ich auch nicht so ganz. Eigentlich ist er schon ziemlich süß, wie er sich um mich gekümmert hat. Aber er ist ein Fuckboy und er will wahrscheinlich mit mir eh nur ins Bettspringen und so etwas brauche ich nicht. Gerade nach dem letzten Vorfall, kann ich gut und gerne auf so etwas verzichten.