Kapitel 19

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Alex' Sicht

Tiana, meine kleine Schwester, legt in letzter Zeit ein ziemlich komisches Verhalten an den Tag. Sie ist so gut wie immer schlecht gelaunt, aber wenn es nur das wäre. Tia ist zudem auch meistens aggressiv. Ich verstehe nicht, was los ist. Vielleicht liegt es daran, dass sich für sie alles gerade ändert. Sie lebt in einer anderen Stadt, nicht mehr bei ihren oder besser gesagt unseren Vater und noch dazu musste sie ihre ganzen Freunde zurücklassen. Zudem hat Martin's Verhalten sicherlich nicht dazu beigetragen, dass Tiana jetzt weiß, wie man richtig mit Emotionen umgeht. Ich hoffe das bessert sich wieder. Es kann nicht immer so weitergehen. Wir alle müssen sie einfach im Auge behalten und schauen, dass sie keinen Mist baut, wenn sie so wütend ist. So etwas kann schnell ausarten. Wenn dann noch falsche Freunde dazukommen, gerät man zügig auf die falsche Schiene.

Ich habe schon oft von Arian und Levin mitbekommen, wie sie Jugendliche festnehmen mussten, weil sie mit Drogen dealten und in Schlägereien gerieten. Und das alles meistens nur, weil sie irgendwann in Kontakt mit falschen Freunden gekommen sind. So etwas darf Tiana nicht passieren, dafür werde ich sorgen.

Tiana's Sicht

Heute ist endlich Freitag, was heißt, dass heute endlich diese Party von Milas Bruder ist. Anfangs musste mich Mila ja noch richtig davon überzeugen, aber mittlerweile freue ich mich schon sehr darauf. Ich war schon richtig lange nicht mehr auf einer Party, geschweige denn in irgendeinen Club. Auch wenn ich noch sehr jung bin, bin ich schon oft mit Freunden aus meiner alten Schule um die Häuser gezogen und haben die Stadt unsicher gemacht.

Wenn ich so zurückdenke, muss ich schmunzeln. Diese Zeit war echt schön. Ich hatte Spaß, auch wenn ich genau wusste, was mich zu Hause erwarten wird, war es immer mit meiner alten Clique lustig. Ich vermisse es so zu feiern. Ich vermisse sie, meine Freunde. Seit ich hier bin hat sich mein Leben komplett geändert.

Ich war so sehr beschäftigt mit allem, sodass ich gar keine Zeit hatte, über das Vergangene mal so richtig nachzudenken. Einerseits bin ich unglaublich froh aus den Fängen von meinem Vater draußen zu sein, aber andererseits vermisse ich mein altes Leben auch etwas. Hier ist einfach alles anders. Es ist nicht mehr scheißegal, was ich mache, mit wem ich abhänge und wann ich nach Hause komme. Mein Vater, wenn man den überhaupt so nennen kann, war kein richtiger Vater. Alex übernimmt viel mehr die Vaterrolle, als Martin es je getan hat.

Die Schulglocke reißt mich aus meinen Gedanken. „Na, freust du dich schon auf heute Abend?" fragt mich meine hibelige Freundin Mila. Mittlerweile würde ich uns schon als Freunde bezeichnen. Wir sind über die letzten Tage immer weiter zusammengewachsen und verstehen uns sehr gut.

„Ja, schon ein bisschen." grinse ich. „Jaja, ich weiß. Du freust dich mindestens genauso sehr wie ich mich." meint sie grinsend. „Mila, glaub mir eins. Mehr freuen, wie du, geht gar nicht. Du kannst ja nicht mal mehr eine Sekunde ruhig auf zwei Beinen stehen. Wenn du so weitermachst, hast du bis am Abend keine Energie mehr und schläfst dann mitten auf der Tanzfläche ein."

Ja, richtig gehört. Mila schwärmt mir seit Tagen vor, wie ihr Bruder das ganze Haus für diese Party vorbereitet. Darunter soll er sich auch um eine Tanzfläche im Wohnzimmer gekümmert haben. Meine Freundin stammt auch nicht aus ärmlichen Verhältnissen, deshalb ist das alles so in dieser Aufmachung möglich. 

Am Abend mache ich mich für die Party fertig

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Am Abend mache ich mich für die Party fertig. Ich ziehe ein schwarzes durchsichtiges Oberteil mit einer schwarzen skinny Jeans an. Dazu noch meine Sneakers und eine kleine Tasche und ich bin bereit zur Party zu gehen.

Meine langen Haare fallen einfach lockig über meine Schultern. Das passende Make-Up trage ich auch. Es ist etwas mehr als ich sonst trage, aber dafür rundet es mein Outfit perfekt ab.

Ich verlasse mein Zimmer und gehe in den Flur, wo ich mir meine Schuhe anziehe. Plötzlich kommt Levi um die Ecke und mustert mich komisch. Was will der denn jetzt?

„Hey, wo willst du denn so spät noch hin? Draußen ist es schon dunkel, da solltest du lieber zu Hause bleiben, meinst du nicht auch? Nachts kann viel passieren, wenn du alleine unterwegs bist." Will Levi mich ernsthaft jetzt nerven und mir meine gute Laune verderben?! „Nope, glaube ich nicht." antworte ich schulterzuckend und will zur Tür hinaus, als Levin meinen Oberarm ergreift. „Weiß Alex davon?" Er zieht die Augenbrauen hoch und mustert mich. „Kann sein. Hör zu, ich muss jetzt auch los, sonst komme ich noch zu spät und sowas hinterlässt einfach einen schlechten Eindruck. Mach dir keine Sorgen. Ich gehe nur zu Mila, einer aus meiner Klasse. Ciao!" rufe ich schnell noch und bin damit schon weg. Ob jetzt Alex wirklich bescheid weiß, ist eine andere Sache. Aber immerhin weiß jetzt Levin, wo ich bin und der kann ihm das schließlich ja auch sagen. Erspare ich mir wenigstens eine unnötige Diskussion mit meinem Bruder, zumindest jetzt gerade. Ich bin mir sicher, ich kann mir spätestens morgen einiges dazu anhören, aber das ist mir jetzt egal.

Gut gelaunt, spaziere ich den kurzen Weg zu Mila's Anwesen. Was ich dort erlebe, wird mich noch etwas länger verfolgen ...

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt