Kapitel 17

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In der Schule passiert nichts Spannendes, außer dass mich Mila die ganze Zeit über diese anstehende Party bequatscht hat. Sie muss sich sehr darauf freuen. Das deutet zumindest ihr Verhalten an. Ich habe ihr schließlich gesagt, dass ich auch kommen werde. Vielleicht finde ich auch so ein paar mehr Freunde, weil wirklich viele kenne ich noch nicht.

Nach einem langen Schultag komme ich endlich nach Hause, besser gesagt Arian hat mich abgeholt. Anscheinend ist sonst niemand zu Hause, denn auch Arian hat keine Zeit. „Ich muss auch gleich wieder los. Eigentlich habe ich gerade Schicht, aber Alex hatte keine Zeit dich abzuholen und hat dann mich gefragt. Auf jeden Fall bist du jetzt alleine zu Hause. Im Kühlschrank steht noch etwas Essen. Du brauchst es nur aufzuwärmen. Na gut, Kleine bau keine Scheiße. Alex wird bestimmt bald wieder kommen. Bis später" sagt Ari und ist auch schon wieder in seinem Auto verschwunden.

Ich verstehe grundsätzlich nicht, warum ich nicht einfach mit dem Bus fahren kann. Da ist doch nichts dabei. Aber vor allem mein Bruder macht sich riesige Sorgen um mich und meinte, dass ich zumindest am Anfang mit dem Auto gefahren werden soll, da ich mich noch nicht so gut auskenne.

Naja, wie dem auch sei. Ich mache es mir erstmal auf der Couch gemütlich, schaue Netflix und esse währenddessen eine Chipstüte. Nicht gerade das gesündeste Mittagessen, aber ich habe gerade Lust darauf.

Nach ungefähr zwei Stunden höre ich auch schon, wie jemand die Haustür aufschließt. Alex kommt herein. Anscheinend war er einkaufen, denn er trägt zwei riesige Einkaufstaschen.

Als er ins Wohnzimmer kommt und die leere Chipstüte sieht, die ich noch gerade so versuche zu verstecken, zieht er die Augenbrauen in die Höhe. „Du brauchst erst gar nicht versuchen leere Packung zu verstecken. Ich habe es schon längst gesehen. Außerdem leise beim Versuch sie zu verstecken, warst du gerade auch nicht." Er setzt sich zu mir und nimmt die leere Tüte in die Hand. „Das war dein Mittagessen?" fragt er mich mit ruhiger Stimme. Alex sieht mir so eindringlich in die Augen, sodass ich nur noch auf den Boden schauen kann. Diesen Blick, den er manchmal drauf hat, kann man gar nicht richtig beschreiben. Langsam nicke ich als Antwort. „Tia, ich glaube, ich muss dir nicht sagen, wie ungesund das ist oder?" Dieses Mal schüttle ich den Kopf. „Ok, na gut. Was willst du denn heute Abend essen. Levin und Arian haben heute beide Schicht. Das heißt, wir sind heute nur zu dritt."

Seit wann ist denn mein Bruder bitte so ruhig. Ich meine, natürlich habe ich nichts schlimmes gemacht, aber trotzdem regt er sich doch sonst auch über jede Kleinigkeit auf. „Ich weiß nicht. Ist mir aber auch egal." antworte ich und stehe auf, um rauf in mein Zimmer zu gehen. Augenblicklich wie ich aufstehe, merke ich wie die Schmerzen von meinen Tagen wieder stärker werden. Warum? Warum muss man jedes Monat durch diese Hölle gehen? Das ist so unfair. Manchmal wünschte ich mir echt, ein Mann zu sein.

Oben angekommen werfe ich mir also wieder eine Tablette ein, um es ein wenig erträglicher zu machen. Zum Glück wirkt das Mittel recht schnell, sodass ich sogar kurz danach in meinem kuschligen Bett einschlafen.

Twisted Life   (Big Brother Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt