Kapitel 24

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Das letzte Kapitel für dieses Jahr...

Frohes Neues Jahr euch allen!!

Danke für alles. <33

***

»Das kann doch nicht euer Ernst sein.«

Den größten Fehler machte ich, als ich diesen Menschen erlaubte das Haus zu betreten.

Nun saßen nämlich meine Adoptiveltern vor mir und erzählten mir von meinem kleinen doofen Bruder, der mal wieder für Probleme sorgte.

»Das mit Oliver könnt ihr schön selber lösen, ist nicht mein Problem. Habe ich ihm gesagt, dass er sich mit solch einem Typen prügeln sollte? Nein.«

Oliver war schon immer ein Problemkind. Mit seinen 16 Jahren war er zwar jung, aber nicht dumm. Eher war er der Inbegriff eines Unruhestifters und der größte Horror seiner Schule.

Ich bin mir ziemlich sicher, ohne das Geld unserer Familie hätte er schon seit Jahren keine Chance mehr auf Bildung gehabt.

Aber na ja, was Geld mit einem so machen lässt fasziniert mich jeden Tag aufs Neue.

»Der Junge, mit dem er sich gestritten hat, gehört einer mächtigen Familie an. Aber nicht einer wie unserer sondern eher einer wie deiner«, erklärte mir Mary, meine Adoptivmutter.

Ich versuchte diesen schmerzenden Stich im Brustbereich so gut es ging zu ignorieren. So schnell gehörte ich also nicht mehr zur Familie. Interessant.

»Okay. Und was genau wollt ihr von mir?« Ich gab mir nicht mal die Mühe, freundlich oder besorgt zu klingen. Ganz im Gegenteil, meine Stimme spiegelte meine Gedanken eins zu eins wider.

»Hör auf dumm zu spielen, Aurora. Du weißt ganz genau, was wir damit meinen«, sprach nun der Psycho höchstpersönlich. Genervt schnaubte ich.

Den beiden ging's doch nicht mehr ganz gut.

»Nur weil die Familie des Jungen in dreckigen Geschäften verwickelt ist, heißt das nicht gleich, dass wir die auch kennen. Habt ihr eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Wisst ihr, wie gefährlich solche Menschen sein können?«

»Wir nicht, du aber schon. Ich habe dich 18 Jahre lang großgezogen, Aurora!«

»Oh, das hast du ganz sicher nicht. Eher waren es unsere Helferinnen, die dies taten«, gab ich zickig von mir. Etwas in mir drängte mich, nun alles rauszulassen, was rausgelassen werden musste.

Und wenn diese zwei Vollidioten weitermachten, dann würde ich dem Drang in mir freien Lauf lassen.

»Du undankbares Kind!«

»Du hast nichts zu sagen! Wenigstens verletzte mich Mutter nur mit ihren Worten. Sie haben weh getan, aber hatten nie den gleichen Effekt wie deine Taten! Du hast meine Kindheit und mich zerstört, alles nur, weil ihr psychisch gestörte Menschen seid!«

Kurze Stille. Aber nur ganz kurz.

Ich konnte erkennen, wie sein Gesicht immer röter wurde, während die Hände meiner Adoptivmutter aus Wut zu zittern begannen.

Gleich würde es Chaos geben.

»Du kleines Miststück!«, schrie er aufgebracht und stand auf. Ich tat es ihm gleich.

Er kam auf mich zu. Und ich stand wie versteinert vor ihm.

Entweder würde seine flache Hand auf meinem Gesicht landen oder seine Faust sich in meinen Haaren befinden.

AuroraWhere stories live. Discover now