Kapitel 02 Florian

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Kapitel 02 Florian

„Papa, musst du wirklich schon gehen?" Diese Momente fielen Florian immer schwer

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„Papa, musst du wirklich schon gehen?" Diese Momente fielen Florian immer schwer. Diese Momente, wo er sich von seiner Tochter Lily trennen musste, denn sie lebte bei ihrer Mutter Clara. Mit ihr hatte er vor drei Jahren einen One-Night-Stand gehabt, bei dem alles schief gelaufen war. Claras Pille hatte aus gesundheitlichen Gründen versagt und dann war auch noch das Kondom gerissen. Mittlerweile war sich Florian aber sicher, dass es einfach Schicksal gewesen sein musste. Er liebte seine kleine Prinzessin über alles. Und er war froh, dass er sich mit Clara so gut verstand, was vielleicht daran lag, dass sie nie ein Paar gewesen waren. Sie waren mit der Zeit einfach gute Freunde geworden, was natürlich auch Lily zugute kam.

Florian hatte auch schon länger nichts mehr mit einer Frau gehabt, da sein Hauptaugenmerk aktuell eher auf Männern lag. Aber auch da lief schon seit einiger Zeit nichts mehr, da ihm diese kurzen Liebschaften einfach nicht mehr das gaben, wonach er sich sehnte. Natürlich brachten diese Abenteuer keinerlei Verpflichtungen mit sich, aber sie gaben ihm auch emotional nichts zurück. Aber genau das war es, was ihm in seinem Leben fehlte. Jemand, mit den er sich auf Augenhöhe begegnen konnte. Dieser Jemand war aber weit und breit nicht zu sehen.

Er winkte Lily nochmal aus dem Auto zu, bevor er zur Arbeit fuhr. Um neun Uhr hatte er einen wichtigen Termin mit seinem Vorgesetzten, über den er schon die ganzen letzten Tage nachgegrübelt hatte. Lily hatte zwar das Wochenende bei ihm verbracht, aber sie hatte ihn nicht gänzlich ablenken können. Mit einem komischen Gefühl im Bauch parkte er seinen Wagen und machte sich auf den Weg in sein Büro.

Punkt neu Uhr klopfte es an seiner Tür und Joachim, sein Chef, trat ein. „Guten Morgen. Kommst du?" „Du willst mir immer noch nicht verraten, warum es geht, oder?" Joachim schüttelte den Kopf und ging vor. Ihr Weg führte sie in die zweite Etage, wo viele Büros leer standen, da die Firma erst vor Kurzem dieses Gebäude bezogen hatte und mitten in der Expansion stand.

Joachim öffnete eine der Türen auf den Gang und deutete ihm einzutreten. Flo machte einen Schritt in den Raum und blieb mitten in der Bewegung stehen. Der Wagner... der hatte ihm gerade noch gefehlt. Der war so überheblich und eingebildet, wie er gutaussehend war. Unangenehmer Typ.

Ein taubes Gefühl zog sich durch seine Glieder, als ihre Vorgesetzten ihnen gerade erklären, dass sie die nächsten Monate ein Team bildeten und die Niederlassung in Madrid planen sollten. Hoffentlich war der Alptraum gleich vorbei und er wachte auf. Nur leider passierte dies nicht.

Ihre Vorsetzten verließen sie, als ihre Kollegin Katharina zu ihren stieß, um ihnen einen Überblick zu geben. Auch im weiteren Verlauf des Projekts würde sie ihnen beratend zur Seite stehen.

Wie in Trance saß Florian da und versuchte zu begreifen, was gerade hier geschah. Mit dem Wagner zusammenarbeiten... mehrere Monate lang. Wie sollte er das bloß aushalten?

Nachdem Katharina mit ihrer Einführung fertig war, setzten sie sich noch zu dritt zusammen und gingen einige Punkte durch, die zeitnah schon zu erledigen waren. Kaum dass alles vorerst besprochen und ihre Kollegin gegangen war, sprang der Wagner auf, rannte aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu.

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