Kapitel 28 Florian

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Kapitel 28 Florian

Als Lucas ihn mit einem überraschtem Ausdruck im Gesicht die Tür öffnete, kam Florian nicht umhin zu denken, dass er trotz roter Nase und Augen, zerzausten Haaren und Schlabberklamotten einfach wunderschön aussah

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Als Lucas ihn mit einem überraschtem Ausdruck im Gesicht die Tür öffnete, kam Florian nicht umhin zu denken, dass er trotz roter Nase und Augen, zerzausten Haaren und Schlabberklamotten einfach wunderschön aussah. So gern hätte er ihn wieder in den Arm genommen, aber dies war gerade natürlich vollkommen unangebracht. Auch hätte er eh nicht gewusst, ob dies Lucas nach der letzten seltsamen Verabschiedung recht gewesen wäre.

Zusammen gingen sie in die große offene Küche, wo er Lucas direkt auf einen der Stühle am Esstisch beorderte. Schließlich sollte dieser sich schonen und Flo erfüllte es mit Freude, sich um ihn kümmern zu können. Und Lucas' Lächeln nach war diesem das nicht gerade unangenehm.

Um seinen Kollegen beim Essen nicht allzu offensichtlich anzustarren, ließ Florian seinen Blick schweifen. Und stocke mitten in der Bewegung. Diese ganzen Bilder... mit ziemlich attraktiven Typen in äußerst schicker Kleidung... die haben letzte Woche noch nicht hier gehangen. Die wären ihm doch ganz sicher aufgefallen.

„Sind die alle von dir?" „Die Klamotten, ja. Der Rest... nein." „War..." Flo musste sich kurz fangen und räusperte sich. „War das eine besondere Kollektion?" „Ja, tatsächlich." Während Lucas ihm von der Arbeit an dieser Kollektion erzählte, dachte Flo über dessen Aussage nach. Interpretierte er da wieder was hinein, wo es nichts zu interpretieren gab? Wahrscheinlich hatte Lucas einfach nur einen Witz gemacht. Oder?

Nachdem sie fertig gegessen hatten, räumte Florian noch die Küche auf, während Lucas sich auf die Couch zurückzog. Als Flo zur Garderobe ging und nach seiner Jacke griff, fragte der Dunkelhaarige ihn verwundert: „Du gehst schon?" Er drehte sich um und sah ehrliches Bedauern auf Lucas' Gesicht. „Ähm, wenn du magst, bleibe ich natürlich noch gern. Ich wollte nur nicht weiter stören." „Du störst mich nie." Ein roter Schimmer legte sich über Florians Wangen. Er drehte sich schnell weg und hing seine Jacke wieder zurück an den Haken neben der Tür.

Nebeneinander saßen sie noch eine gute Stunde auf der Couch und redeten über Gott und die Welt. Es war so leicht, sich mit Lucas zu unterhalten und es machte ihn einfach nach wie vor so glücklich, einfach etwas Zeit mit ihn verbringen zu können. Deshalb fiel es ihm auch so schwer einzusehen, dass er wirklich langsam aufbrechen sollte. Denn seinem Gegenüber fielen doch hin und wieder ganz leicht die Augen zu.

Daher stand Florian schweren Herzens auf. „Du gehst jetzt sofort ins Bett, versprochen?" „Ja, natürlich. Und morgen bin ich sicher wieder fit. Dank dir." „Ach, quatsch." „Nicht ach quatsch. So eine gute Suppe soll doch wahre Wunder wirken. Ich würde dich gerade gern drücken zum Dank. Das hole ich nächste Woche nach." Verlegen sah Flo zu Boden und nickte nur. Wollte er doch verbergen, wie sehr er sich gerade nach dieser Berührung sehnte. „Dann bis nächste Woche." Er zog die Tür hinter sich zu und ging schnell die Treppen herunter. Unten auf der Straße atmete er erstmal tief durch, bevor er sich in sein Auto setzte und nach Hause fuhr.

„Und es hängen wirklich nur Bilder von Männern in seiner Wohnung?" „Ferdi, wenn ich es dir doch sage", entgegnete Flo und nippte an seiner Cola. „Das ist schon seltsam." „Eigentlich nicht wirklich. Er hat erzählt, dass es in dieser Kollektion nur Männerkleidung gegeben hat." „Aber hängt man die sich trotzdem dann alle in die Bude?" Abwehrend hob Flo die Hände. „Hey, ich bin kein Designer. Keine Ahnung, was man da so macht oder nicht. Aber Gott, Ferdi, ist es bescheuert, dass ich auch gern dort hängen würde? Am liebsten über seinem Bett?" Laut lachte sein bester Freund auf. „Alter, dich hat es sowas von erwischt." „Sieht so aus..."

Leider kam Lucas am Montag noch nicht wieder zur Arbeit. Und auch am Dienstag nicht. Aber am Dienstagabend schaute Florian erstaunt auf sein Handy. Ein Videoanruf – von Lucas! Er setzte sich aufrecht hin und fuhr sich kurz durch die Haare, bevor er abnahm. „Hey, wie geht's dir?" „Endlich besser. Ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen wiederkomme." Flo schmunzelte. „Dafür extra ein Videoanruf?" „Naja, was soll ich sagen... Vielleicht wollte ich dich sehen?" Lucas grinste schelmisch... Natürlich, einer seiner Witze. Anders konnte er das natürlich nicht gemeint haben. Aber was er konnte, konnte Florian auch. „Schön, dass du morgen wiederkommst. Ich hab dich schrecklich vermisst", entgegnete er daher zwinkernd. Wieder quatschten sie noch einige Zeit miteinander, bis Lucas sagte, dass er heute lieber noch mal früh schlafen gehen wollen würde.

Vorfreudig saß Florian am nächsten Morgen im Büro und stand reflexartig auf, als Lucas eintrat. Dieser kam sofort auf ihn zu und zog ihn in eine feste Umarmung. „Ich schulde dir da noch was...", wisperte er an seinem Hals, was Flo eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte und ihn fast laut aufseufzen ließ. Viel zu lange standen sie so da. Aber keiner wollte den anderen loslassen. Schließlich trat Florian einen Schritt zurück. „Also, wir haben noch zweieinhalb Wochen bis Madrid. Was schlägst du vor?"

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