Kapitel 29 Lucas

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Kapitel 29 Lucas

Wie gut es tat, endlich wieder im Büro zu sein, versuchte Lucas gar nicht erst zu verbergen

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Wie gut es tat, endlich wieder im Büro zu sein, versuchte Lucas gar nicht erst zu verbergen. Es war verrückt, aber die Tatsache, dass Florian sogar bei ihm gewesen war, als es ihm schlecht gegangen war, dass er sich um ihn gekümmert hatte, hatte in dem Designer etwas ausgelöst, von dem er lange ausgegangen war, dass er es nie wieder finden würde. Den Mut und das Vertrauen einem Menschen wieder, mit allem was er war, in die Augen sehen zu können. Etwas in ihm hatte noch immer Bedenken, dass Florian vielleicht schreiend davon laufen könnte, wenn er sich ihm offenbaren würde. Doch da war dieser kleine Funke, dieses hartnäckige kleine Flämmchen Hoffnung in ihm, dass er es nicht tat. Ein Flämmchen, das für wenige Sekunden zu einem regelrechten Strohfeuer wurde, als Florian seine Umarmung erwiderte.

„Um ehrlich zu sein..." Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen betrachtete er Florians Jeans und sein schon älteres Shirt, welches er trug. Nicht, dass es nicht zu ihm passen würde, nein im Grunde wirkte es an Florian ziemlich gut, schon irgendwie sexy. Aber eben nicht passend für so eine Stadt wie Madrid. „Was?" Der leicht spöttische Blick des Designers ließ Flo eine Augenbraue hochziehen.

„Nun ja... Wie sage ich das jetzt diplomatisch?" „Spuck's schon aus!" „Ich denke, wir sollten dir an die Wäsche." Einen Bruchteil einer Sekunde stockte Florian sichtlich, dann wurde er rötlich um die Nase und sah Lucas mit einem Funkeln an, als dieser ihn mit einem frechen Schmunzeln bedachte. Warum freute ihn diese Reaktion so sehr? Vielleicht, weil sie den kleinen Funken zum Feuer nährte.

„Soll das heißen, ich bin nicht fein genug angezogen für den Herrn Designer?" Mit einer sanften, beschwichtigenden Geste lehnte sich der Halbspanier an die Wand und schloss kurz die Augen, um dieses wunderschöne Funkeln in den Augen vor ihm nicht zu sehr zu genießen. „Das soll heißen, dass ich dafür sorgen werde, dass der Herr Zahlendreher einen blendenden Eindruck auf die Damen und Herren in Madrid machen wird. Ausnahmsweise nicht in einer meiner Kreationen, aber es gibt ja noch andere, zumindest halbwegs gute Designer in der Branche."

Nun war es an Florian, Lucas mit einem spöttischen Blick zu mustern. „Du würdest mich also mit einer billigen Alternative durch die Gegend laufen lassen?" „Von ,billig' war nie die Rede, mein Lieber..." Er sah, wie Florian hart schluckte, sich dann wegdrehte und an seinen Laptop zurückkehrte. „Aber vorher... Ich habe gesagt, ich schulde dir da noch was. Und das halte ich auch." Mit einem Grinsen legte er Florian zwei Menükarten für ein bekanntes Sternerestaurant in der Düsseldorfer Innenstadt auf die Tastatur.

Große, entsetzte Augen sahen ihn an, zusammen mit einem gekeuchten „Da kommen wir doch nie einen Tisch". „Und ob. Der Inhaber ist ein Kunde von mir und ist, ich zitiere: ,Immer geehrt, mich in seinen Räumlichkeiten begrüßen zu dürfen.' Also habe ich ihn angerufen und für Freitag einen Tisch reserviert." Sprachlos sah Florian ihn an, folgte ihm mit seinem Blick, als er sich an seinen Platz setzte und schließlich schmunzelte. „Und jetzt schreibe doch bitte der Chefetage, dass wir beide am Freitag nicht im Büro sein werden, ja?"

Die nächsten Tage freute er sich diebisch darauf, Florian einen ganzen Tag lang nur für sich zu haben. Im Internet ging er bereits diverse Herrenausstatter durch und hatte auch schon bald eine regelrechte Shopping-Route für ihn entworfen. Immer, wenn sein Kollege fragte, was er sich denn so für den speziellen Tag ausgedacht habe, schmunzelte er nur und versuchte im Inneren die Gedanken daran zu blocken, wie Florian in einem perfekt geschnittenen Zweiknopf-Anzug aussehen würde. Diese Vorstellung sorgte regelmässig dafür, das seine Hose um die Leistengegend verdammt eng wurde.

Schließlich war es soweit. Sie hatten sich an einem Platz, der zentral in der Innenstadt lag, verabredet. Lucas konnte es kaum erwarten und musste einen Jubelschrei regelrecht unterdrücken, als Florian um zehn Uhr pünktlich auf dem Platz erschien. „Ok, was erwartet mich heute?" „Ein Marathon aus Hosen, Jacketts und Hemden, mein Lieber." Die grünen Augen wurden groß, worauf Lucas nur schmunzelte. „Keine Sorge, du bist in guten Händen." Florians Gesichtsausdruck war für Lucas nicht deutbar, also legte er ihm lediglich eine Hand auf die Schulter und schob ihn mit sanften Druck auf die sogenannte Millionenmeile in Düsseldorf. „Willkommen im Sündenpfuhl der Millionäre."

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