Kapitel 05 Lucas

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Kapitel 05 Lucas

Den gesamten restlichen Abend, bis kurz nach Mitternacht, hatte Lucas an den Vorgaben der neuen Kollektion, und einigen groben Entwürfen dazu, gesessen

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Den gesamten restlichen Abend, bis kurz nach Mitternacht, hatte Lucas an den Vorgaben der neuen Kollektion, und einigen groben Entwürfen dazu, gesessen. Doch immer wieder schweiften seine Gedanken zu diesem aufgeblasenen Chefliebling. Was zum Teufel dachte sich dieser Blondschopf eigentlich? Glaubte der wirklich, sein Charisma und gutes Aussehen würden ihn auch nur einen Millimeter weiter bringen? Dass Lucas ihm deshalb alles durchgehen lassen würde, wie offensichtlich die Chefetage? Weit gefehlt, sehr weit gefehlt!

Genervt, unausgeschlafen und trotzdem bereit, sich diesem Zahlenverdreher zu stellen, kam Lucas am nächsten Morgen ins Büro und glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Mister Perfect war noch nicht da?! Er stieß einen kurzen Fluch auf Spanisch zwischen den Zähnen hervor, machte das Licht an und fuhr seinen Laptop hoch.

Sein Cappuccino lief gerade in die Tasse, als der Designer die E-Mails aufrief und im nächsten Moment laut fluchte. „Ist der Kerl denn völlig bescheuert?!" Im Grunde war das eine rhetorische Frage, aber als er die Bestätigungsmails von zwei weiteren Kunden mit Aufträgen und Designkonzepten vor sich aufploppen sah, wurde ihm abwechselnd heiß und kalt. Vier Kollektionen für drei Kunden, in sechs Monaten.

Was glaubte dieser Typ eigentlich, wen er hier vor sich hatte? Einen Fließbandarbeiter bei einem Autohersteller?! „Na warte, Freundchen...", murmelnd, setzte er sich an den Bildschirm und begann die Rechnungs- und Finanzdateien aufzurufen. „Wenn du das so haben möchtest..." In den nächsten Stunden würde sich dann wohl der Herr mit einer Prüfung seitens des Controllings herumschlagen dürfen. Rache war manchmal sooo süß.

Als der werte Kollege dann endlich die Güte hatte, im Büro zu erscheinen, mit geschlagenen zwei Stunden Verspätung, war die Begrüßung ebenso frostig wie am Tag zuvor. Lucas gestattete sich ein leicht amüsiertes Lächeln, als Florian ein entsetztes Knurren entwich, nachdem er die Mails gelesen hatte und murmelte, dass das jetzt doch nicht wahr sein könne, und konzentrierte sich dann demonstrativ auf seinen Bildschirm.

Nach etwa drei Stunden intensiven Gehacke auf seiner Tastatur, schien Florian beschlossen zu haben, dass er eine Pause benötigte, weshalb Lucas die Zeit nutzte und völlig ruhig, aber durchaus bestimmt sagte: „Ich würde es vorziehen, wenn Sie in naher Zukunft keine Kundenaufträge mehr annehmen ohne meine Zustimmung. Mir ist klar, dass Sie von Kunst, Ästhetik, Mode und dem Schaffensprozess, den diese Dinge benötigen, offensichtlich nicht die geringste Ahnung haben. Ich würde daher begrüßen, wenn Sie sich an meine Bitte gebunden fühlen."

Florian sah ihn an, als wäre er vom Mond gefallen, drehte sich um und schloss die Tür hinter seinem Rücken wieder. Lucas atmete tief durch, legte den Touchpadstift beiseite und drückte mit Daumen und Zeigefinger seine Nasenwurzel zusammen. Vielleicht würde es doch bald Zeit für eine Brille, oder die Kopfschmerzen kamen wirklich von zu viel Idiotie in seiner Umgebung.

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