Kapitel 39 Lucas Teil 1

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Kapitel 39 Lucas Teil 1

Die Minuten mit Florian eins zu sein, fühlten sich wie Sekunden und Stunden zugleich an

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Die Minuten mit Florian eins zu sein, fühlten sich wie Sekunden und Stunden zugleich an. Immer wieder trieb die Gewissheit, dass dies hier gerade wirklich passierte und keine seiner Fantasien war, seinen Körper auf ein Plateau der Lust, das sein ganzes Wesen auszufüllen schien. Er wollte mehr, viel mehr. Und doch ahnte er, dass dieser kostbare Schatz, den sie hier gefunden hatten, bald nur noch eine Erinnerung zwischen ihnen sein würde.

Wie zur Bestätigung seiner Bedenken, küsste Florian ihn ein letztes Mal, als er Lucas' Körper verließ und ins Bad ging, um sich zu säubern. Der Halbspanier sah ihm nach, wollte so sehr, dass der Blonde zurück ins Bett kommen würde. Doch als dieser komplett angezogen aus dem Bad trat, spürte er bereits, dass dies eine einmalige Sache zwischen ihnen gewesen war. Eine Erkenntnis, die ihm das Herz zerriss.

Wortlos ging er an ihm vorbei, wusch sich im Bad die Reste ihrer Lust vom Körper und zog sich ebenfalls an. Das Hemd, dessen Knöpfe nun irgendwo im Zimmer verstreut lagen, steckte er in den Koffer. Er würde es als Erinnerung an diesen Moment aufbewahren. Zumindest, bis sein Herz sich halbwegs damit abgefunden hatte, dass er vermutlich die Liebe seines Lebens hier uns jetzt gehen lassen musste.

Mit einem langgezogenen Seufzen setzte er sich neben den Blonden, der ihm vom Bett aus entgegen sah. Seine Augen sprachen bereits aus, was er fragen wollte. „Was... was genau war... ist das zwischen uns?" Die Hoffnung in seinem Inneren nicht in seine Worte legend, wartete er, bis Florian ihn ansah. Doch statt einer Antwort, sprang dieser hektisch vom Bett auf, griff nach seinem Koffer und zischte ihm regelrecht entgegen: „Nichts. Gar nichts. Wir hatten Sex, ok. Einmal... Das war's."

Den bitteren Gallengeschmack mit einem hörbaren Schlucken herunter würgend, stand nun auch Lucas vom Bett auf, griff seinen Koffer und sagte mit gefährlich ruhiger Stimme: „Ok, wie du willst. Unser Flug geht um 14 Uhr von Gate 2." Damit trat er an ihm vorbei und machte sich auf zum Empfang, wo er in Rekordzeit auscheckte und sich ein Taxi zum Flughafen nahm. Erst als die Tür hinter ihm zufiel und er erkannte, dass Florian dem Wagen vom Hoteleingang noch nachsah, ließ er zu, dass die heißen Tränen endlich über seine Wangen fließen konnten.

Ohne einen weiteren Satz sendete er vom Flughafen aus die Daten, die Florian zum Einchecken benötigte, als E-Mail auf dessen Smartphone, bevor er sich selbst zum Gate begab und das Flugzeug bestieg. Innerlich für den Moment rüstend, in dem sein... Kollege... ebenfalls eintreffen würde, fragte er die Flugbegleiterin, ob es möglich sei, dass er einen anderen Sitzplatz bekommen könnte. Leider war das Flugzeug vollständig ausgebucht, so dass der Designer sich schweren Herzens seinem Schicksal ergeben musste.

Kaum hatte er sich die Kopfhörer aufgesetzt, spürte er die Aura des Mannes neben sich, mit dem er sich noch vor wenigen Stunden so leidenschaftlich und intensiv geliebt hatte. Dessen After Shave stieg ihm in die Nase und drohte die Schutzwälle, die er so mühsam errichtet hatte, mit jedem Atemzug mehr einzureißen.

Warum nur... Warum nur hatte er es nicht geschafft, ihm zu widerstehen? Warum musste er immer wieder denselben Fehler machen? Liebe war etwas für Märchenbücher und Kitschromane, nicht für abnorme Vollidioten wie ihn.

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