Kapitel 22 Florian

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Kapitel 22 Florian

Mittlerweile arbeiteten sie entspannt zusammen, was Florian echt freute

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Mittlerweile arbeiteten sie entspannt zusammen, was Florian echt freute. Was ihn aber noch glücklicher machte, war die Tatsache, dass sie jeden Donnerstag zusammen zum Mittagessen gingen. Darauf freute er sich immer die ganze Woche. Natürlich wusste er, dass er das eigentlich nicht sollte. Sie waren Kollegen, nichts weiter. Und das würde auch so bleiben. Nicht hilfreich war dafür allerdings dieses Bild, was ihn seit ihrem Gespräch über die Stoffproben nachts und aber auch manchmal tagsüber verfolgte. Wie Lucas sich in einem Bett, bezogen mit Seidenbettwäsche räkelte... mal mehr, aber eigentlich eher öfter weniger bekleidet.

Es war wieder Donnerstag, als sie beim Essen darauf kamen, dass Flo noch nie Paella probiert hatte. „Dein Ernst?" „Ja sorry, mir war nicht klar, dass es ein Gesetz ist, dass man sowas mal gegessen haben muss." „Ganz genau. Dieses Versäumnis ist genau genommen sogar ein regelrechtes Verbrechen." „Ok, dann bekenne ich mich schuldig." „Na, das können wir ändern. Es hat vor einem Monat ein neues spanisches Restaurant hier in der Nähe aufgemacht. Ich war noch nie da, aber... Hast du vielleicht Lust... also morgen Abend mit mir dahin zu gehen?"

Der verlegene Blick, den Lucas ihm bei dieser Frage zuwarf, sorgte dafür, dass Florians ganzer Körper wie verrückt kribbelte. Man, reiß dich zusammen. Dein Arbeitskollege will nur deinen kulinarischen Horizont erweitern. Nichts weiter. „Ja, können wir gern machen."

Selbstverständlich konnte er sich den restlichen Donnerstag und den ganzen Freitag nur schwerlich konzentrieren. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Lucas ihn immer wieder verstohlen musterte. Aber jedes Mal, wenn er ihn ansah, wirkte dieser beschäftigt und beachtete ihn gar nicht. Florian erwischte sich aber dagegen viel zu oft, wie er Lucas aus den Augenwinkeln beobachtet. Wie dessen schlanke Finger mit dem Pen über das Tablett glitten. Oder wie er diverse Stoffe nebeneinander hielt, um zu sehen, ob diese miteinander harmonierten.

Als er Freitagnachmittag vor seinem Kleiderschrank stand, ertappte er sich dabei, wie er wieder darüber nachdachte, was Lucas wohl gefallen könnte. Und was dieser als modisch empfinden würde. Aber was das anging, musste er wohl passen. Er kleidetet sich ja doch eher schlicht. Moment, er hatte mal von Clara ein Hemd bekommen, von dem er sich immer gefragt hatte, wann er dieses mal tragen sollte. Es war dunkelgrün mit einem leicht glänzendem, dezenten Muster. Vielleicht war heute endlich die Gelegenheit, dieses Kleidungsstück auszuführen. Als er final vor den Spiegel stand, fühlte er sich doch etwas unwohl, aber er hatte keine Zeit mehr, sich etwas anderes rauszusuchen, wenn er nicht zu spät kommen wollte.

Dieses Mal trafen sie zeitgleich ein und dies führte dazu, dass Lucas sich wohl dazu genötigt fühlte, ihn zur Begrüßung zu umarmen. Freundschaftlich klopfte er Florian auf die Schulter, aber das Ganze wirkte irgendwie steif und unbeholfen. Flo, du musst dich echt mehr zusammenreißen. Lucas scheint langsam zu bemerkten, dass du ihn anschmachtest. Gar nicht gut.

Drinnen bekamen sie einen schönen Tisch zugewiesen und bestellen dann beide einen Portion Paella. Die Wartezeit verging wie im Flug. Man konnte sich so einfach und leicht mit Lucas unterhalten. Und in Florians Bauch kribbelte es jedes Mal wie verrückt, wenn er Lucas zum Lachen bringen konnte. Dieses Geräusch war einfach wundervoll.

„So die Herren. Hier zweimal die Paella. Guten Appetit." Skeptisch besah sich Flo sein Gericht. Lucas hingegen musterte ihn aufmerksam und wartete offensichtlich darauf, dass Florian kostete. Langsam schob dieser sich eine Gabel in den Mund. Oh je, das war eher nicht so sein Geschmack. Irgendwie seltsam und gar nicht wirklich lecker. Wie sollte er das jetzt bloß Lucas sagen?

„Und? Wie findest du es?" „Naja, ich glaube, es wird wohl nicht mein Lieblingsessen werden. Tut mir leid", sagte Flo entschuldigend. Nun nahm auch Lucas einen Bissen. „Pfui, das schmeckt wirklich nicht. Was für ein Stümper war denn da am Werk?! Das kann ich so nicht auf sich beruhen lassen." Damit winkte er den Kellner heran. „Wir möchten diese Paellas zurückgehen lassen. Sie schmeckt uns nicht. Bringen Sie uns stattdessen bitte einen großen Tapasteller zum Teilen." „Jawohl, die Herren. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten."

Nun wandte sich Lucas wieder an ihn. „Das muss ich wieder gut machen. Darf ich dich nächstes Wochenende zu mir nach Hause einladen? Dann werde ich dir zeigen, wie gut eine richtige Paella schmeckt." Florian schluckte schwer. Er, bei Lucas Zuhause... Er war so perplex, dass er nur nicken und ein „Ok" hauchen konnte.

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