❀ T H I R T E E N ❀

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Als ich morgens aufwachte, war ich immer noch müde. Aber ich fühlte mich lange nicht mehr so schrecklich, wie noch gestern Nacht. Der Klos in meinem Magen war weg und das Gefühl der Einsamkeit auch, sobald ich bemerkte, dass ich nicht alleine war. David war immer noch da, ganz nah bei mir. Seine Arme lagen um meinen Körper, ich hatte es vermisst, von jemandem so gehalten zu werden. So hatte ich nicht mehr das Gefühl auseinander fallen zu können, ganz im Gegenteil sogar, denn es gab jemand der mich zusammenhält, wenn ich es selber nicht schaffe...

„Hast du gut geschlafen?" Fragte David, seine müde Stimme hinterließ ein angenehmes Brennen auf meiner Haut.
Ich nickte an seiner Brust, die mir ausgesprochen gut als Kissen diente.
„Und du?"
Ich hob meinen Kopf etwas, um David ansehen zu können. „Du siehst müde aus..."
„Ich habe nicht geschlafen."
Er wirkte nachdenklich. Ich sah, dass ihn irgendwas beschäftigte, aber ich wusste nicht was. Und es war auch nicht bei mir, ihn das zu fragen, auch wenn ich gerne mehr über ihn wüsste. „Klingt nicht besonders gut..." Ich ließ meine Mundwinkel zucken, bevor ich mich wieder an ihn kuschelte.

Eine Weile lagen wir da, ohne etwas zu sagen, ich horchte seinem Atem und konnte mir nichts schöneres Vorstellen. Dann brach er die Stille. „Darf ich dich mal was fragen?"
„Ja klar..." Antwortete ich und stützte mich auf meinen Ellenbogen, um ihm in die Augen schauen zu können.
„Warum bist du hier?"
„Wie meinst du das?"
„Na hier, in NewYork. Warum bist du hier hergekommen? Als wir uns das erste Mal in London begegnet sind, hast du gesagt, dass du gehst. Warum bist du genau hierher gekommen?" Ich zuckte mit den Schultern und lächelte.
„Keine Ahnung."
Es gab viele Gründe, warum ich genau hier war, aber einer war ausschlaggebend.
„Hier kennt mich keiner." Antwortete ich schließlich und sagte damit zur Abwechslung mal die Wahrheit.
„Und das ist gut weil...?" Er sah mich fragend an, doch ich konnte das nur mit einem Schmunzeln kommentieren.
„Ganz schön neugierig..."
„Tja, so bin ich eben..." Er grinste und ich erkannte das teuflische Funkeln in seinen Augen, während er mich zurückschob.

Alles passierte viel zu schnell, ich konnte nichts machen, als er sich über mich lehnte. Unsere Blicke begegneten sich, ich verlor mich auf der Stelle in der dunklen Schönheit seiner Augen. „Und wenn du mir nicht freiwillig antwortest, dann müssen wir das eben anders regeln..." Sein Gesicht kam meinem näher, ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut und mir wurde sofort wärmer.
„Klingt gefährlich..." Flüsterte ich gegen seine Lippen.
„Ist es." Damit schloss er die Lücke und küsste mich.
In diesem Moment rollten Gefühle über mir einher, die alles Schlechte aus meinem Leben verbannten. Für einen Augenblick gab es nur uns, ihn, mich, diesen Kuss und das angenehme Kribbeln in meinem Bauch, als er seine Hand unter mein T-shirt schob.

Ich musste mich festhalten, irgendwo, und fand seinen Nacken. Dann löste ich meine Lippen von seinen und sah ihm ganz tief in die Augen.
„Kann ich dich auch mal was fragen?"
Ich wusste nicht, warum ich das gesagt hatte, aber ich konnte es auch nicht mehr zurücknehmen.
„Ja, das darfst du. Ich kann dir nur nicht garantieren, dass ich antworte..."
Etwas Geheimnisvolles trat in seinen Blick. Er wurde mit jedem Wort interessanter. Ich wusste nichts über ihn. Nichts, außer seinen Namen, die Namen seiner zwei Hunde, Roscoe und Coco, und ein paar belanglose Sachen. Aber ich wusste nichts über Ihn, nichts, was mir mehr über seine Person verriet, und trotzdem sah ich etwas in seinen Augen, was mir so viel Vertrauen und Glück schenkte, dass ich das Gefühl hatte, ihn schon ewig zu kennen.

„Warum bist du hier?" Fragte ich schließlich und schluckte, was den Klos in meinem Magen wieder größer werden ließ.
„War spontan. Ich wollte dir Blumen vorbeibringen, hatte es dir ja schließlich versprochen..." Um zwei Uhr nachts, musste ja ziemlich spontan gewesen sein, dachte ich so für mich und musste unwillkürlich lächeln. Aber das meinte ich nicht mit der Frage, auch wenn mir die Antwort gefiel.
„Nein, ich meine warum bist du hier, in NewYork. Was hat dich von London hier her gebracht?" David stieß ein schwaches Lachen aus.
„Ich bin immer irgendwo auf der Welt, und wenn ich nicht in London bin, dann bin ich eben entweder hier, in Monaco oder vielleicht auch ganz woanders, keine Ahnung..."
Ich gab einen überraschten Laut von mir. Das brachte eine weitere Frage in mir auf.
„Das heißt, dass du gar nicht hier wohnst?"
Ich weiß nicht, warum mich das plötzlich traurig machte. Aber irgendwas in mir hatte gehofft, dass er vielleicht bleibt.

David schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Oder zumindest nicht so wie ein normaler Mensch. Ich bin mal hier, mal da, so ist es eben..." Ein schiefes Lächeln legte sich auf seine Lippen und ich dachte darüber nach, wie er das Wort normal betont hat.
„Bist du etwa kein 'normaler' Mensch?" Ich musste lachen, dass er alles andere als normal war, war mir schon klar, aber ich fand es trotzdem irgendwie lustig.
„Nein, ich bin was ganz Besonderes, siehst du doch..."
Seine Augenbrauen zuckten herausfordernd und obwohl ich wusste, dass er das aus Spaß gesagt hatte, ließ mich der Gedanke nicht los, dass vielleicht doch mehr dran war. Aber das würde ich wahrscheinlich nie erfahren...

„Oh ja, natürlich. Daran habe ich nie gezweifelt..." Ich grinste und streckte meinen Nacken etwas, damit ich ihn küssen konnte. Mit den Händen zog ich ihn näher, als sich unsere Lippen berührten war die ganze Welt ein Stück besser. Er machte es mir viel zu einfach das Unvermeidbare zu ignorieren...

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Hallo liebe freundeee :)
Was denkt ihr, warum tut er so, als wäre er jemand anders und denkt ihr, er wird ihr die Wahrheit sagen?
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Promised Love - the stranger in my bed | LH FFWhere stories live. Discover now