❀ T W E N T Y ❀

221 9 2
                                    

Die kalte Nachtluft NewYorks wehte in mein Gesicht, als mich David nach draußen führte. Ich spürte wie der leichte Wind durch meine Haare tänzelte, ich hörte die Autos an uns vorbeifahren und ich roch das Benzin in der Luft. Ich hatte das Gefühl meine Umgebung zu sehen, ohne sie tatsächlich zu sehen. In meinem Kopf ergab das irgendwie Sinn, keine Ahnung...

„Wo gehen wir hin?" Fragte ich irgendwann, obwohl mir schon klar war, dass er es mir nicht sagen wird.
„Das wirst du dann sehen... Aber keine Sorge, es ist kein dunkler Keller, aus dem du nicht mehr rauskommst."
David lachte und dann blieben wir auch schon stehen. Aber wir waren noch nicht an unserem Ziel angekommen. Und das war mir spätestens dann klar, als es ein piependes Geräusch machte und es sich anhörte, als ob er die Tür eines Autos öffnen würde.

„Die Dame..." Er griff nach meiner Hand und ehe ich mich versah spürte ich einen weichen Sitz unter meinem Hintern.

Ich hatte keine Ahnung wo wir hinfuhren, der einzigen Anhaltspunkt war mein Zeitgefühl, was mir sagte, dass es so ungefähr zehn Minuten waren, die wir brauchten, bis er den Wagen wieder abstellte.

Beim aussteigen war die Luft noch etwas kühler und feuchter als noch vorhin. Vielleicht eine Tiefgarage?
„Wo sind wir heir?" Fragte ich und drehte mich orientierungslos im Kreis. David schloss das Auto ab und zog mich dann mit sich. Eine Antwort bekam ich nicht, danke viel Mals...

„Okay und wann darf ich die Augenbinde abnehmen?" Ich hätte eigentlich kein Problem damit sie länger zu tragen, so lange sie nach ihm riecht.
„Dann, wenn ich es dir sage..." Das hörbare Grinsen in seiner Stimme ließ mich leicht mit den Augen rollen. Danke, diese Antwort hilft mir jetzt wirklich viel...

Ich stolperte hinter David her, ohne zu wissen, wo wir jetzt hingehen. Aber ich hoffte, dass wir bald da waren, Lust noch ewig rumzulatschen hatte ich nämlich nicht... Ich schätze, dass mein Wunsch erhört wurde, denn nur wenig später stiegen wir in einen Aufzug. Mit einem leisen Seufzen ließ ich mich gegen die Wand hinter mir fallen. Dann stellte ich mir die Frage, warum ich as eigentlich tat. Ich vertraute David blind, wortwörtlich, dabei könnte er sonst was mit mir anstellen und ich würde es viel zu spät bemerken. Ich kannte ihn ja gar nicht, ich wusste nichts über ihn und das war auch okay. Ich glaube, dass es sogar besser war, denn es gab viel zu viele Dinge in meinem Leben, bei denen es bestimmt besser war, wenn er sie nicht wusste...

Just in diesem Moment klingelte es in meinem Ohr und ich musste mir einen Vortrag von Kiras strenger stimme anhören, die über Gefühle und diesen ganzen Scheiß redet. Und ja, mittlerweile verstand ich sie sogar. Gefühle sind das schlimmste, egal welche. Aber vor allem liebe. Menschen die man liebt vermisst man, und wenn die schöne Vorstellung, wie es sein könnte, stirbt, ist es, als würde ein Teil von einem selbst sterben. Wahrscheinlich sogar der Teil, den man selbst am meisten geliebt hat, weil er einem wunderschöne Dinge vorgegaukelt hat, selbst wenn sie am Ende nicht mehr als ein reiner Wunsch geblieben sind.

Oh Gott, ich hasste das wirklich. Aber nein, sie hatte kein Recht jetzt in meinem Kopf zu sein, denn ich hatte keine Gefühle für David. Zumindest keine romantischen. Das würde überhaupt nicht funktionieren, da bin ich mir sicher. Man kann keine Gefühle für jemanden entwickeln, den man eigentlich gar nicht kennt...

Aber kannte ich ihn wirklich nicht? Natürlich wusste ich, dass das Quatsch war, dass ich ihn kannte. Aber irgendwas in mir sagte das Gegenteil. Nicht nur in mir, auch an ihm. Alles an ihm sagte das. Seine Augen, seine Stimme, die Art wie er mit mir redet. Er war wie ein Puzzleteil von mir, was ich irgendwann einmal verloren - und jetzt wiedergefunden habe. Dieses vertraute Gefühl, diese Geborgenheit die er mir schenkt, ich konnte es nur schwer beschreiben, aber da war etwas. Und ich konnte es kaum leugnen...

Promised Love - the stranger in my bed | LH FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora