❀ T H I R T Y N I N E ❀

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Die Zeit um mich herum blieb stehen, als ich in das Gesicht meines Gegenübers schaute. Diese Statur, dieser Anzug, die Form seines Gesichts. Ich kannte ihn nicht, wusste nicht wie er hieß oder irgendwas anderes. Aber ich hatte ihn schon einmal gesehen. Gestern, im Gegenlicht der Autoscheinwerfer war Er es, der meinen Namen gerufen hatte.

„So sieht man sich also wieder." Ein breites Lächeln hatte sich auf die Lippen des Jungen Mannes geschlichen. Ich schätzte ihn auf Mitte zwanzig vielleicht, er sah nicht wirklich älter aus als ich.
„Sorry, falls ich dich gestern verängstigt habe, das war wirklich nicht meine Absicht. Mein Name ist Cooper, aber du kannst mich einfach Anthony nennen."
Anthony streckte mir seine Hand hin, die ich perplex schüttelte, noch immer völlig überfordert mir der Situation.
„Clara..." War alles was ich irgendwie auf die Kette brachte zu sagen. Oh Gott, wie peinlich.
„Freut mich, Clara." Anthony lächelte und wir lösten unsere Hände wieder voneinander. Warum hatte ich gestern bloß solche Angst vor ihm? Aber etwas anderes, viel wichtigeres: Wer war er und was machte er hier?

Bevor ich mich weiter dieser Frage hingeben konnte, tauchte David plötzlich hinter Anthony auf.
„Denk an das was ich dir gesagt hab. Ich will keine Briefe mehr hier haben, ja?" Er sah seinen, was auch immer er war, mit hochgezogen Augenbrauen an und gab ihm ein paar zusammengefaltete Blätter in die Hand. Briefe? Anthony nickte und entgegnete David mit den Worten: „Ich kümmere mich drum! Wir sehen uns", bevor er sich in Gang setzte. Auf dem Weg zur Türe warf er mir noch ein warmes Lächeln zu und verschwand schließlich hinter dieser. Dann war er weg.
Was in aller Welt war das?!

„Komm, lass uns das Essen bestellen!" Bevor ich überhaupt auf die Idee kommen konnte David zu fragen, wer dieser Typ war und was er hier wollte, war dieser auch schon wieder im Wohnzimmer verschwunden. Ich folgte ihm natürlich. Danach, wir lagen bereits eine Weile kuschelnd und in Stille auf dem Sofa, plagte mich dieses riesige Fragezeichen namens Anthony noch immer. Also konnte ich nicht anders und musste irgendwann fragen, ich war eindeutig zu neugierig...

„Anthony hilft mir bei allen den Dingen, die ich nicht alleine erledigt bekomme. Wenn ich mal keine Zeit habe um mit meinen Hunden raus zu gehen, dann erledigt er das für mich. Wenn ich was zur Post bringen muss, dann macht er das und so weiter und sofort..."
„Also so etwas wie ein Angestellter von dir?" Ich sah von seiner Brust auf, direkt in Davids dunkelbraun-schimmernden Augen.
„Hm, ja, aber ich mag das nicht so nennen. Wir sind auch befreundet und das klingt so abwertend..." Erklärte er, während er eine Haarsträhnen von mir zwischen seinen Fingern zwirbelte. Er hatte Menschen die für ihn arbeiten...
„Wenn ich dich jetzt frage, was du beruflich machst, sagst du's mir sowieso nicht, oder?"
„Ich arbeite." David grinste, doch ich konnte nur den Kopf schütteln und mit den Augen rollen. So viel zu keine Geheimnisse mehr...

„Ist es so schlimm, dass du es mir nicht sagen kannst?" Ich stützte mich auf meinen Ellenbogen, um David, welcher mich noch immer verschmitzt angrinste, direkt in die Augen sehen zu können. „Nein, aber..."
„...Aber eigentlich schon." Erwiderte ich harsch, es musste schließlich einen Grund geben, warum er es mir nicht sagte.
„Nein, aber ich mag es, wenn du rätst. Du siehst so süß aus, wenn du versuchst irgendwas rauszufinden."
Ich warf ihm einen ist-das-dein-Ernst-Blick zu, während ich mich etwas aufrichtete um ihn besser anschauen zu können. Aber er bestand auf seine Aussage.
„Ja, wirklich! Ich meine, du siehst auch sonst immer süß aus, aber dann eben ganz besonders..."
„Süß?" Ich runzelte die Stirn, sodass meine Augenbrauen beinahe meinen Haaransatz berühren konnten. Ich sah also süß aus...
„Okay, vielleicht auch sexy. Ein ganz kleines bisschen."

Mein Kinnladen fiel zu Boden. „Das hast du nicht gesagt?!" Ich griff nach dem nächst besten Kissen und pfefferte es in seine Richtung, aber Davids Reaktion war schneller als gedacht, weshalb er es anfing, bevor es sein Kopf treffen konnte.
„So möchte die Madame also gerne spielen..." Dann passierte alles viel zu schnell. Ich schrie auf, als er mich an den Hüften packte und zur Seite schmiss.

Promised Love - the stranger in my bed | LH FFWhere stories live. Discover now