❀ T W E N T Y O N E ❀

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Nein!" Davids Stimme riss mich aus dem Schlaf. Ich brauchte einen Moment, um mir darüber klar zu werden, dass ich mir das nicht eingebildet hatte.
„Bitte!" Rief er wieder und ich fuhr hoch. In der dämmrigen Dunkelheit konnte ich erkennen, dass sich David mit nacktem Oberkörper in der Decke verfangen hatte und sich hin und her warf.
„Bitte nicht!" Schrie er immer wieder, ich berührte ihn an der Schulter, aber er reagierte nicht. Er schrie immer weiter, seine Haut war heiß, viel zu heiß und sein ganzer Körper zitterte.
„David, wach auf!" versuchte ich ihn zu wecken, aber meine sanften Berührungen schienen nicht in seinem Bewusstsein anzukommen.
„Es tut mir leid, okay!? Es ist meine Schuld, ich weiß!"
Was war seine Schuld? Was tat ihm leid?
„David, bitte wach auf!" Rief ich leise. Sein Kopf zuckte abrupt zur Seite, er wimmerte, doch seine Augen blieben geschlossen.
„Bitte wach auf!" Meine Stimme zitterte bereits und ich konnte nichts machen, als die Panik in mir immer mehr anstieg. Ihn so zu sehen war schrecklich. Wie er mit irgendwas kämpfte, und ich konnte nichts dagegen tun, er ließ sich nicht wecken.
Schließlich wusste ich mir nicht anders zu helfen und setzte mich rittlings auf ihn, damit ich ihn an den Schultern packen und schütteln konnte.

Er riss die Augen auf. Einen Moment lang waren sie gefüllt mit Angst und Panik. Ihre schöne dunkle Farbe strahlte nicht wie sonst, plötzlich waren sie mir völlig fremd. Dann waren sie verwirrt und schließlich erleichtert.
„David, ich bin hier." Ich streichelte ihm über die Wange, seine Haut glühte immer noch.
„Clara..." Krächzte er. Das hier war nicht der David, den ich kennengelernt habe. Das hier war eine Seite von ihm, die ich nicht kannte, und sie löste ein bedrückendes Gefühl in mir aus.
„Ja, ja, ich bin hier..." Ich rang mir ein Lächeln ab, auch ich war erleichtert. Er schlang seine Arme um meinen Körper und zog mich zu sich runter. Seine Brust war nass, doch ich blieb trotzdem liegen. Ich horchte seinem Herzschlag, der eine Weile brauchte, bis er sich wieder beruhigte. Aber selbst dann spürte ich, dass nichts in ihm ruhig war. Was auch immer das war, es war noch immer da, das sah ich in seinen Augen, als ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei und er nur stumm nickte.

Er ließ mich los, damit ich mich neben ihn legen konnte. Dann zog er mich wieder zu sich. Er hielt mich ganz fest, selbst als er nach einer kurzen Weile wieder eingeschlafen war ließ er mich nicht los und weil ich wusste, dass ich es nicht durfte, tat auch ich es nicht.

Seine Worte gingen mir die ganze restliche Nacht nicht aus dem Kopf. Sie waren dort und hielten mich wach. Ich konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken, was er damit gemeint hatte. Es tat ihm leid, und es war seine Schuld. Aber was, was war seine Schuld? Auch wenn ich keine Antwort auf diese Frage hatte, wusste ich, dass er mir noch nie so viel von sich gezeigt hatte wie eben. Diese verletzliche Seite an ihm kannte ich nicht, und es war schrecklich ihn so zu sehen. Es hinterließ einen bitteren Geschmack auf meiner Zunge, und wenn ich versuchte ihn runterzuschlucken, wurde der Klos in meinem Magen dicker...

Morgens fühlte ich mich trotz dem wenigen Schlaf überdurchschnittlich fit. Aber das lag ziemlich sicher an meiner Kondition, normalerweise stehe ich ja auch schon um allerspätestens fünf auf, und liege nicht um neun noch im Bett. Doch so war das eben, und ich hatte absolut kein Problem damit, solange es Davids Arme waren, die mich umschlangen und ganz nah bei sich hielten.

„Guten Morgen..." Murmelte ich grinsend und verlagerte das Gewicht auf meinen Ellenbogen, damit ich ihn ansehen konnte. Sein träger Blick traf auf meinen, er war so schön.
„Guten Morgen..." Er lächelte ebenfalls, während seine Finger sanfte Formen auf meinen Rücken zeichneten. Seine raue, etwas schlaftrunkene Stimme löste ein warmes Gefühl in meinem Magen aus. Allerdings verging dieses Gefühl, als ich mich an die Dinge erinnerte, die in der letzten Nacht passiert sind. So wie ich ihn erlebt habe, es hatte mir das Herz gebrochen. Und eigentlich wusste ich, dass es keinen Grund dafür gab, schließlich war ich ihm nichts schuldig. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das mehr dahinter steckte. Und es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich nicht selber ein Grund dafür war. Ich weiß wie es ist, wenn man versucht Dinge und Dämonen zu bekämpfen, die einen festhalten. Ich weiß wie es ist von ihnen heimgesucht zu werden, nicht nur nachts, aber vor allem dann. Und vielleicht ging es ihm ja genauso...?

Promised Love - the stranger in my bed | LH FFजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें