Kapitel 93

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Adriana

Bei Alessandros Familie angekommen umarme ich direkt Lucia. „Buon compleanno" kreische ich. Sie bedankt sich und lässt uns rein. Im Wohnzimmer begrüße ich noch Camilla und Marco und setze mich anschließend hin. „Danke Fratello" sagt Lucia und küsst Alessandro auf die Wange.

Alessandro ist wirklich ein toller Bruder. Jetzt muss ich wieder an Miguel und Ramiro denken. Man hat echt Glück, wenn man solche Brüder hat. Ich vermisse sie so sehr.

„Wieso lächelt meine wunderschöne Frau?" fragt Alessandro und holt mich aus meinen Gedanken raus.
„Hab nur an was gedacht" antworte ich und spiele mit seinen Fingern. „Zieh das niemals aus" warne ich und zeige auf seinen Ehering. Er schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Niemals ziehe ich das aus" versichert er mir, woraufhin ich zufrieden lächele. „Es sind sehr viele Gäste da" wechsele ich das Thema. „Ja, Lucia liebt große Geburtstage" meint Ale.

——

Seit eine Stunde sitzen wir und reden mit den Gästen. Ich sehe wie manche anfangen Geschenke zu geben.
„Alessandro wo ist Lucias Geschenk?" hacke ich. „Sollte im Auto sein" antwortet er. „Ich gehe es dann kurz holen" meine ich und stehe auf. „Mi Amore bleib sitzen, ich hole es" sagt er. „No bin gleich da"

Nachdem ich Lucias Geschenk geholt habe laufe ich wieder rein und suche Alessandro. Wo ist er?
„Lieblings Schwägerin" höre ich die Stimme von Lorenzo. Ich drehe mich um und umarme ihn.

„Wie gehts dir?" hacke ich nach. „Sehr gut und dir?" fragt er. „Auch gut" „Ich bin so glücklich, ich werde einfach Onkel" sagt er freudig, was mich lachen lässt.

„Hast du Alessandro gesehen?" frage ich nach. Er kratzt sich am Nacken und lächelt leicht. „Ehm also"
„Ja?" er wollte was sagen, doch ich sehe von Augenwinkel wie er mit einem Mädchen spricht.

Meine Augen weiten sich. „Wer ist das?!" zische ich leise. „Das ist Jan-" ich lasse Lorenzo nichtmal aussprechen. Stattdessen stürme ich auf die beiden zu.

Ich huste extra damit die mich merken. Alessandro blickt mich sofort, doch ich schenke ihm keine Aufmerksamkeit. „Kennen wir uns?" fragt das Mädchen. Ich lächele sie giftig an. „Nein" antworte ich schlicht. „Gut dann verpiss dich" entgegnet sie.

„Wenn sich hier jemand verpissen sollte, dann du" fauche ich. Sie verdreht ihre Augen und schüttelt ihren Kopf. „Mädchen reg mich nicht auf" brummt sie.

„Lass mich und mein Freund in Ruhe!" fügt sie noch hinzu. Meine Augen weiten sich. „Dein Freund?" sage ich und lache auf. „Wovon träumst du nachts?" zische ich und hebe Alessandros Hand hoch. „Siehst du!" fauche ich und zeige auf seinen Ehering, danach hebe ich meine Hand hoch und zeige meinen Ehering.

„Er ist mein Mann!" brülle ich. Sie schaut mich mit geweiteten Augen an. „Oh es t-" „Jana was passiert hier?" fragt Lucia und kommt auf uns zu.

„Lucia wer ist das?" frage ich. „Eine gute Freundin von mir, wieso?" entgegnet sie. „Sag zu deiner Freundin, dass sie sich nicht an vergebenen Männern ranmachen soll." schildere ich.

„Jana sag mir nic-" Lucia will weiter reden, doch plötzlich presst Jana ihre Lippen auf Alessandros.

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Ich stehe stocksteif da und kann nichts machen. Jana löst sich von ihm und leckt sich über die Lippen.
„Das wollte ich schon immer machen" sagt sie und fängt an zu lachen.

Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken. Wieso muss ich jetzt weinen? Falscher Zeitpunkt verdammt!
Alessandro greift fest ihren Arm und bringt sie raus.
„Adriana es tut mir so leid" entschuldigt sich Lucia und hält mich fest. Ich nicke und gehe weg.

„Adriana" ruft Lorenzo und kommt auf mich zu.
Ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihn fragend an. „Also Aless-" „Was hat er gemacht?" unterbreche ich ihn. „Er bringt Jana weg" sagt er.

Ich blicke ihn emotionslos an und nicke. Ich will wirklich nicht schreien. Ich hab keine Kraft mehr.
Ich gehe hoch ins Schlafzimmer von Lucia. Ich war hier voll lange nicht mehr. Die Türe wird geöffnet und Lucia kommt rein. Sie schaut mich besorgt an.

„Ah hier ist dein Geschenk. Alles gute nochmal" sage ich und gebe ihr die Tüte. Sie nimmt es dankend an und legt es auf den Schminktisch.

„Willst du darüber reden?" fragt sie. „Über was?"
„Was macht dich gerade traurig?" hackt sie. Ich wische meine Tränen weg und schaue sie an.

„Er fährt sie einfach nach Hause" sage ich leicht enttäuscht. „Woher kennen die sich?" frage ich.
„Eigentlich von mir, aber das solltest du Ale fragen." schildert sie. Was wenn die mal was hatten?

Ich nicke und lege mich hin. „Ist nicht schlimm oder wenn ich mich ein wenig hinlege?" hacke ich nach.
„Nein natürlich nicht, ich gehe aber wieder runter. Wenn was ist ruf mich" erklärt sie und verlässt ihren Zimmer. Ich schließe meine Augen und versuche mich zu beruhigen.

Eine Stunde ist schon vergangen, und ich höre immernoch nichts von Alessandro. Da ich so ungeduldig bin rufe ich ihn an.

„Wer ist da?" die Stimme von Jana..
„Alessandro kann gerade nicht"

Sagt sie und legt direkt auf. Ich konnte nicht einmal was sagen. „Nein" flüstere ich vor mich hin. „Nein Nein Nein" murmele ich weiter und fange an zu weinen. „NEIN!" schreie ich so laut es geht und wische meine Tränen weg. Er ist immernoch bei ihr..

Arranged MarriageWhere stories live. Discover now