KAPITEL 4

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Es war klar, dass ich mich bei diesem Micah melden musste, denn sonst würde meine geliebte Mutter mir ewig hinterherlaufen. Doch wollte ich das wirklich? Wollte ich einen Mann in Mariellas und meinem Leben zulassen, obwohl meine Passion den Frauen gilt? Mariella hatte sich schnell daran gewöhnt, dass ich nur Frauen an mir heranließ. Olivé liebte sie wie eine Schwester obwohl sie wusste, dass sie keine Schwester war und Olivé und mich mehr als eine Freundschaft verbindet. Sie akzeptierte das und ging vorurteilslos an die ganze Sache. Immerhin war sie ein kleines Kind und ist nicht in der Zeit aufgewachsen, in denen man schräg angeguckt wird. Bei den Gedanken, Mariella würde diesen Micah 'Papa' nennen, und ich ihn 'Schatz' würgte ich kurz. Ich konnte mich nie wirklich auf Männer einlassen, selbst Mariellas Vater war nur ein kleiner Adrenalinkick, bis ich mir eingestand lesbisch zu sein. Und das wollte ich niemals wieder verbergen, auch wenn ich meiner Mutter früher oder später das Herz brechen müsste. Doch vorerst hielt ich inne und treffe mich mit Micah, ich gab ihr das Versprechen und das würde ich ihr zu Liebe halten.

Schnell räumte ich das Haus ein wenig auf, damit Mrs. Hawking keinen Schrecken bekommen würde. Ich war zwar nicht chaotisch und unordentlich, aber mit Mariella an meiner Seite sah es immer so aus als wäre ich es. Bei dem Gedanken, dass Mariella sich wohlfühlen wird bei meiner Mutter, überkam mich ein warmes Gefühl und in meinem Gesicht platzierte sich ein breites Lächeln. Doch sie war nicht ohne Grund bei ihr, was mich schnell in die Realität zurückholen ließ. Ich musste mir verdammt viele Gedanken machen, wie ich meiner Vorgesetzten erklären würde, dass ich andere Dinge in der letzten Zeit meines Lebens als wichtiger empfand, als meinen Roman. Ich hatte gerade einmal 2 Seiten meines neuen Kapitels geschrieben und ich wusste, dass Mrs. Hawking wenig begeistert davon sein wird. Doch bevor ich mich daran setzte, setzte ich mein Versprechen ein und nahm das Telefon und die Karte und setzte mich auf das Sofa. Langsam und zögernd tippte ich die Telefonnummer in das Telefon und drückte dann den grünen Hörer. Als ich den Freizeichenton hörte, spannte sich mein Körper zunächst an und ich suchte schleunigst die passenden Wörter, doch fand keine vergebens. Gerade als ich versuchte mich und meine Gedanken zu ordnen, hörte ich eine rauchige tiefe Stimme am anderen Ende. "Landsberg?" fragte er und wartete auf eine Reaktion. "Oh..ähm..Hallo." sagte ich nervös und versuchte meine Gedanken zu fassen. "Evelyn? Sind Sie es? Ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet." Seine Stimme blieb tief, wurde dennoch sanfter als er wusste, wer ihn anruft. "Ja, Hallo Mr. Landsberg. Sie haben Recht, hier ist Evelyn Pierce. Es klingt total diffus, aber ich habe hier Ihr Kärtchen in der Hand, meine geliebte Mutter hat..-" - "17 Uhr im Park? Eine Runde spazieren und danach im Restaurant essen? Wäre das ein gutes erstes Date für Sie?" Er schnitt mir meinen Satz ab, aber das war mir Recht, sonst wäre es vermutlich noch peinlicher für mich geworden. "Sehr gerne." stotterte ich. Micah wirkte freudig und relaxed was auf mich beruhigend wirkte, dennoch war ich skeptisch. Wie viel konnte ich davon gut heißen? "Gut in Ordnung. Ich würde Sie gerne abholen, natürlich nur wenn es Ihnen Recht ist. Sie müssten mir nur noch Ihre Adresse geben." Sagte er fröhlich. Ich befürwortete dies und nannte ihn meine Adresse bevor wir uns vorerst verabschiedeten. Auch wenn er ein Mann war, war ich dennoch aufgeregt und vergaß mein Vorhaben, dass Kapitel zu beenden und machte meinen Vormittag zu einem Wellnesstag. Schnell rannte ich die Treppe hinauf und suchte mir etwas passendes für den heutigen Abend raus. Es sollte schon formell aussehen, immerhin arbeitet er bei meiner Mutter die so ziemlich jeden aus der Firma warf, die sich nicht gemäß der Vorschrift kleideten. Ich wählte also ein Knielanges schwarzes Etuikleid mit kurzen Spitzenärmeln aus. Dazu legte ich goldene Ohrringe raus, und eine kleine schwarze Tasche. Mit meiner Auswahl zufrieden ging ich wieder nach unten und füllte mir die Badewanne mit dampfendem Wasser auf. Schnell tropfte ich noch einige ätherische Öle, die nach Veilchen rochen, ins Wasser, zog meine Kleidung aus und setzte mich hinein. Ich genoss die Stille und meine Zeit in vollen Zügen, denn ich hatte nicht immer Zeit um mich selbst zu verwöhnen. Ich wüsch mich langsam mit meinem Lieblingsduschgel, welches nach Kirschen roch, ab und nässte auch dann meine Haare um sie mit den Shampoo einzuschäumen.
Noch Stunden hätte ich dort einfach verweilen können, doch ich stand auf, trocknete mich ab und föhnte meine Haare. Sogleich entschied ich mich, meine Haare offen wellig zu tragen und mich nur dezent zu schminken, doch das Make-Up und die Kleidung konnte noch warten. Eingehüllt in meinem kuschligen Bademantel setzte ich mich auf die Couch ins Wohnzimmer und dachte nach. An diese Stimme. Die Stimme von Mrs. Hawking. Sie hörte sich so lustvoll und dominant an, so graziel und doch so dreckig. Wie automatisch spreizten sich leicht meine Beine und ich schloss die Augen, bevor meine Finger über meinen noch feuchten nackten Körper wanderten, bishin zu meiner Mitte und dort kurz verweilten. Ich leckte mir leicht über die Unterlippe und runzelte meine Stirn bei dem Gedanken, diese Stimme beim Kommen zuzuhören. Leicht stöhnend rieb ich meine Perle, erst ganz vorsichtig und langsam, dann etwas schneller und dennoch gefühlvoll. Ich atmete unregelmäßig und keuchte einige Male auf, bevor mein Körper sich aufbäumte und ich meinen Rücken durchbog. Mit einem lauten, spitzen Schrei kam ich und die Welle des riesigen Orgasmus überflutete mich. Erst einige Minuten und tiefe Atemzüge später öffnete ich die Augen und realisierte erst jetzt, was ich getan hatte und mit welchem Gedanken. "Das ist vollkommen verrückt Evelyn." flüsterte ich zu mir und schüttelte hastig meinen Kopf. Doch ich musste mir eingestehen, dass ich schon lange nicht mehr dieses Gefühl gespürt hatte. Es ist lange her, seitdem Olivé das letzte Mal bei mir war, dass wir das letzte Mal Sex hatten, letztendlich konnte ich nichts für meine Gedanken, obwohl ich immer versucht hatte, dieses zu unterdrücken.
Ich räumte noch ein wenig das Haus auf, bis es 16:30 Uhr wurde und ich ins Badezimmer ging, um mich komplett fertig zu machen. Ich sprang aus meinen Bademantel, zog mir meine schwarze Unterwäsche an und cremte mich ein. Danach schminkte ich mich dezent, einen schwarzen Lidstrich, etwas Make-Up und einen beigen Lippenstift ließ mich frischer Aussehen. Ich legte die Ohrringe an, noch ein Armband und sprang dann in mein Kleid. Es fühlte sich wie eine zweite Haut an und ich sah dazu noch sehr seriös aus. Demnach fühlte ich mich wohl und strahlte förmlich. Doch als es an der Tür klopfte, überkam mich das Gefühl der Nervosität und Angst, sodass das mit dem wohlfühlen komplett in den Hintergedanken versunken war. Ich ging aus das Badezimmer, schnappte meine Tasche, schlüpfte in meine schwarzen Absatzschuhe, nahm meinen Mantel und öffnete zaghaft die Tür. Und dort stand er. Mit einem schwarzen Anzug, förmlich, sogar die Krawatte war ordentlich gebunden. Seine Haare waren etwas länger und sie sahen so aus, als hätte er sie nicht frisiert, doch es stand ihm unausstehlich gut. Sein Drei-Tage-Bart stand ihm auch perfekt, er war leicht muskulös und hatte etwas formelles und doch dreckiges in seinen Augen. "Mrs. Pierce." sagte er freundlich lächelnd und lies mich bei ihm einharken, als er mich zu seinem dunklen Wagen führte. Ganz der Gentleman öffnete er mir die Tür, und schloss diese als ich eingestiegen bin. Im Wagen roch es ziemlich stark nach neuem Leder, was bedeutete, dass dieser Wagen wohl erst frisch in seinem Besitz war. Als er einstieg und sich anschnallte, sah er noch kurz zu mir hinüber und lächelte mich an. "Sie sehen wirklich wunderschön aus, ihre Mutter hatte vollkommen Recht." flüsterte er und startete den Motor. "Dankesehr." gab ich kleinlaut von mir und betrachtete die Umgebung, als wir die Fahrt aufnahmen. Viel sprachen wir währenddessen nicht, es war eher still was aber keinesfalls unangenehm war. Was mir jedoch nicht engangen war, ist die Tatsache, dass er mindestens 6 Jahre jünger war als ich und ich glaubte nicht, dass meine Mutter ihm sagte, dass ich ein Kind habe. Vielleicht würde ihn das abschrecken und er würde fliehen, was zu meinem Vorteil wäre. So oft sind die Männer, die meine Mutter für mich aussuchte, geflohen weil sie nicht wussten, dass ich bereits Mutter bin. Also warum sollte ausgerechnet Micah verweilen? "Wir sind da Mrs. Pierce." sagte ich freundlich und ich nickte. Schnell ging er aus dem Wagen, um mir die Tür wieder einmal aufzuhalten und sie danach zu schließen. Und wieder harkte ich mich bei ihm unter, bevor wir unseren Spaziergang begannen.

"Wie alt sind Sie Mr. Landsberg?" Fragte ich neugierig. "29 Mrs. Pierce. Ich weiß, Frauen verraten ihr Alter nicht, also werde ich nicht nachfragen, wenn das nicht ihr Wunsch ist." - "36" gab ich knapp von mir und sah ihn an um eine negative Reaktion zu erwarten, doch er hingegen lächelte nur. "Kinder?" fragte ich spitz. Wieder lächelte er und schüttelte dabei den Kopf. "Noch keine. Sie?" - "Ein Mädchen." - "Wahrscheinlich die kleine Mariella, von der ihre Mutter so voller Liebe erzählt hat." - "Ach hat sie das?!" fauchte ich und er blieb kurz stehen. Langsam nahm er mein Handgelenk und zog mich näher an sich heran sodass ich gezwungen war ihn anzusehen. "Ich weiß genau, Sie halten nicht viel davon, was Ihre Mutter versucht. Und ich weiß, dass Sie gar nicht hier sein wollen, aber tun Sie Ihrer Mutter den Gefallen. Und am Ende des Abends können Sie noch immer entscheiden, ob Sie mich wiedersehen wollen." Befahl er und ich nickte schuldig. Er war verständnisvoll und sehr freundlich und zuvorkommend, was es mir wieklich schwer machte, ihn von Anfang an zu meiden. Ich wollte ihn nicht verletzen, er hatte es einfach nicht verdient. "Ihre Mutter sagte mir auch, dass Sie Autorin sind. Ist das wahr?" - "Meine Mutter würde nie lügen." Gab ich kichernd von mir und er tat es mir gleich. Während wir weiter durch den Park liefen fragte er mich noch weiter über meinen Beruf aus und wir alberten und lachten oft.
Als wir letztendlich am Fluss ankamen, sahen wir schon vom weiten ein teures Restaurant, wahrscheinlich war es auch das teuerste in der Gegend. Langsam und sanft zog er mich mit sich her und wir betraten das Gebäude. Es war wohlig warm obwohl es draußen genauso angenehm war. Schnell besprach er etwas mit dem Kellner, welcher uns sofort auf unseren Tisch wies. Wir hatten einen Tisch am großen Fenster, sodass man auf den Fluss sehen konnte. Und nachdem wir bestellt hatten und auch unser Essen bekamen, sah er mich lächelnd an. "Was ist Mr. Landsberg?" - "Nennen Sie mich Micah. Und Sie sind wunderschön, ich hoffe das wissen Sie?" - "Nennen Sie mich Evelyn. Und danke, das war mir noch nicht so klar." sagte ich peinlich berührt was ihm erneut zum Lächeln brachte. Noch während des Essens redeten wir über alles, was uns in den Sinn kam. Oft fragte er mich auch nach Mariella, als würde er sie gerne kennenlernen. Wir lachten viel und doch benahmen wir uns erwachsen. Als Micah die Rechnung bezahlte gingen wir aus dem Restaurant hinaus und stellten uns am Pier. "Das war ein toller Abend." sagte ich leicht angeschwippst und verfluchte mich innerlich, dass ich zu viel Wein getrunken hatte. Lachend wollte ich mich gerade am Geländer anlehnen, als Micah meine Hand griff, mich nah an sich zog und meinen Kopf in seine Hände legte. Er sah mich oder besser gesagt meine Lippen eindringlich an, bevor er anfing zu sprechen. "Ich würde Sie gerne wiedersehen Evelyn. Schon bald." flüsterte er als er seine Lippen auf meine presste. Ich war erschrocken und doch ließ ich es zu. Der Alkohol breitete sich immer mehr in meinen Körper aus sodass ich frei von Allen Sorgen und Problemen war und kaum noch etwas spürte. Ich erwiderte seinen Kuss etwas intensiver als geplant und schon presste er mich gegen das Geländer und massierte meine Brust. Wir hatten glück, dass es am Pier keine Lichter gab, sonst würde es vielleicht unangenehm werden. Leiste stöhnte ich in den Kuss, als er mein Kleid nach oben schob, und mit seinen Fingern mit leichten Druck über meinen Slip fuhr. "Wir sollten besser fahren, zu Ihnen Evelyn." raunte er und presste sich gegen mich, als ich sein hartes Glied an mir spürte. Volltrunken bejahte ich seinen Vorschlag und so schnell es ging setzten wir uns in den Wagen und fuhren los. Nur dieses Mal fuhr er schneller, er konnte es wohl nicht mehr länger abwarten. Oder er merkte, dass vielleicht nur der Wein es ist, der mich so willig machte. Als wir ankommen, parkte er schnell den Wagen und öffnete wieder meine Tür. Ich torkelte langsam Richtung Eingang und versuchte die Tür aufzuschließen, während er über meinen Hintern strich und ein paar mal zudrückte, was mich aufkeuchen ließ. Endlich schaffte ich es doch, die Tür zu öffnen und beinahe fielen wir in das Haus hinein. Micah riss meinen Mantel von den Schultern und zog sein Jacket aus, bevor er mich schnell hochob und auf die Kommode des Flures absetzte um mir dann mein Kleid nach oben zu schieben und meinen Slip wild auseinander zu reißen. Er packte mich an den Hüften und presste seine Lippen auf meine bevor das Spiel begann.

Let me be your poem [girlxgirl]Where stories live. Discover now