KAPITEL 37

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Die frühen Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne kitzelten meine Nase und liesen mich endgültig aus meinen ruhigen, albtraumfreien und erholsamen Schlaf erwachen. Nur langsam öffnete ich meine Augen um mich an die Helligkeit des Tages zu gewöhnen. Als ich dann aus dem Fenster sah und der Himmel in Millionen Farben leuchtete wusste ich, dass heute ein guter Tag werden würde. Letztendlich musste ich feststellen, dass es bisher in Malibu nur gute Tage gab, denn wir hatten hier nichts zu befürchten. Ich denke genau deswegen brachen wir die Abmachung, dachten nicht mehr darüber nach, sondern liesen uns letzte Nacht fallen. Und dies war einfach eine wahnsinnig gute Erfahrung, eine Erfahrung, die ich immer und immer wieder haben wollen würde. Als ich mich langsam und leise zur noch schlafenden Catherine drehte konnte ich beim Anblick dieser Schönheit mein Glück kaum fassen. Endlich habe ich die Frau, die ich so sehr liebte und mein Herz vollkommen schenken konnte. Endlich habe ich die Frau, wo mein Kind 'Mami' zu ihr sagt. Endlich habe ich die Frau, die es akzeptiert, dass meine Vergangenheit auch meine bleibt.

Langsam kuschelte ich mich an sie heran, legte mich mit unter ihre Decke nur damit mein nackter Körper den ihren berührte. Catherines Lippen formten sich zu einem zuckersüßen Lächeln ehe sie langsam die Augen öffnete und mir durchs Haar strich. "Guten Morgen Evelyn" raunte sie noch verschlafen. Ich gab ihr einen kurzen Kuss und legte mich so nah es geht an ihr, beinahe sogar auf sie drauf. Catherine lachte kurz leise auf und nahm mich in den Arm. "Die Nacht war wundervoll." wisperte ich und spielte mit ihrem glänzenden blonden Haar. "Sie war mehr als das." kam von ihr lächelnd. Catherine rollte sich auf mich drauf, sodass die Decke von ihrem Körper fiel und man die nackte Schönheit betrachten konnte. "Ach, war sie das ja?" fragte ich neckisch und legte meine Hände auf ihre nackten Brüste und massierte diese. Catherine legte ihren Kopf in den Nacken und stöhnte leicht, als sie die festen Berührungen genoss. „Hm" brachte sie nur stockend aus sich heraus, als meine Hände ihren ganzen Körper ertasteten. Ich grinste frech, als Catherine schon beinahe die Kontrolle verlor und ich ihre feuchte Mitte an meiner spürte. Schnell beugte ich mich zu ihr hinauf, nahm ihren Kopf in meine Hände und schenkte ihren vollen roten Lippen einen sanften Kuss. Es fühlte sich unglaublich an, ja sogar mehr als das. Denn Catherine war und ist die Frau, die mich bei jedem Sturm retten würde. Verträumt sah ich sie an, was Catherine natürlich bemerkte. „Was träumst du vor dich hin?" fragte sie lächelnd und sanft. "Weißt du, ich habe nie geglaubt, dass ich in meinem Leben je so ein Glück haben werde und eine Frau wie dich finden würde. Eine Frau, die mir nachts den Schlaf und den Atem raubt, weil ich an sie denken muss und weil sie mich verführt. Ich hatte noch nie das Gefühl, Sehnsucht nach einem weiteren Kuss zu haben, obwohl ich die Frau gerade küsse. Erst du hast mir all diese tausend Gefühle gegeben, die mein Innerstes zum Platzen bringen. Noch vor einigen Monaten war ich so unscheinbar und leer, bis du kamst. Du hast mir gezeigt wie wichtig ich auch für andere bin, du hast mir gezeigt, wie schwierig und doch auch wunderschön das Leben sein kann. Durch dich habe ich gelernt was es heißt, Eifersucht in Form der Trauer und der Enttäuschung über einen selbst zu spüren. Du hast mir gezeigt, wie unwichtig es manchmal ist, die Kontrolle zu haben, oder dominant zu sein. Liebe ist manchmal dominant genug; sie lässt einen kaum klar denken, sie lässt in uns die Gefühle Achterbahn fahren, obwohl wir doch nur den einen geraden Weg kannten. Und doch ist Liebe das stärkste Gefühl, was mir jemals widerfahren ist. Du bist mein Gegenstück. Das Beste, was mir jemals widerfahren konnte." Flüsterte ich bedacht ruhig, damit sie alles in sich aufsaugen konnte. Und das tat sie auch – ganz wie erwartet. Ihre Augen waren feucht vor Rührung und das einzige was sie sagen konnte, bevor ihre Lippen den Platz an meinen fanden war „Seit dem ersten Augenblick". Und auch dieser Satz war genug, dieser Satz sagte mir aus, wie sehr sie mich liebte und diese Erkenntnis reichte mir allemal.

Nachdem wir noch einige Minuten engumschlungen im Bett verweilten, standen wir auf und weckten Mariella – die aber schon längst wach in ihrem Bett lag und mit einem ihrer unzähligen Teddybären kuschelte. „Guten Morgen mein Schatz, es wird Zeit langsam aufzustehen. Komm, wir gehen in das Badezimmer – waschen uns und gehen dann in die Küche um zu frühstücken." Gab ich leise und langsam von mir damit Mariella alles verstand. Und wie erwartet tat sie dies auch. Sie nickte grinsend und stand wie ein Tornado auf – ganz meine Tochter. Sie war ein kleiner Wirbelwind, aber dennoch zuckersüß und schon so klug. Ich war mir sicher, dass sie niemals solche gravierenden Fehler in ihrem Leben machen würde wie ich. Und wenn doch, so würde sie sofort daraus lernen und diese Fehler nie wieder tun. Als Mariella und Ich im Badezimmer fertig waren, schlüpfte Catherine schnell ins Bad und kam nach 10 Minuten wieder heraus. Und sie sah so aus, als hätte sie in ihrer Kosmetiktasche einen professionellen Make-Up Artist und Friseur versteckt. Ich konnte gar nicht fassen, wie schnell sie sich so gut schminken und frisieren konnte. Die Lidstriche saßen perfekt, das Make-Up war gleichmäßig. Ich fürchte, wenn ich jemals so gut werden wollen würde wie sie, bräuchte ich mindestens einen 8-wöchigen Kurs dafür. Noch bevor ich zu Catherine ging, um ihr ihren Kaffee zu bringen, goss ich ihn noch mit etwas Wasser zusätzlich auf, da ich bereits wusste, wie Catherine ihren Kaffee liebte. „Danke." Sagte sie sanft und gab mir einen Kuss als ich ihr den Kaffee vor ihrer Nase hielt. Mariella hingegen umarmte Catherine lange und setzte sich dann an den Frühstückstisch nur um genüsslich ihren Orangensaft zu trinken. „Kaffee mit Wasser hm? Hast du einige Interviews von mir gesehen oder woher weißt du das?" fragte sie mich und setzte sich neben Mariella, ich tat es ihr gleich. „Man schmeckt es irgendwie heraus Liebste. Weißt du, ich bin so wahnsinnig verrückt nach dir. Und eigentlich wollte ich es doch gar nicht sein. Doch immer, wenn du den Raum betrittst, mich ansiehst und mich ansprichst, bin ich in einer anderen Welt. In einer Welt, die mein Kopf und mein Herz erschaffen haben, in der nur wir sind und der Rest der so dunklen, in Trümmer liegenden Welt einfach völlig erblasst ist. In der wir einfach nur nebeneinanderliegen und für uns die Zeit stillsteht obwohl die Welt sich dreht und untergeht - wie die Titanic. Und doch stört es uns einfach nicht, wir lassen uns treiben. Ich will dich berühren und wenn ich es endlich tue, dann entsteht dieses verdammte Kribbeln in meinem Bauch, das elektrisierende Gefühl, dass erst fortgeht, wenn ich mit einem roten Kopf flüchte und mich verstecke, weil mir wieder etwas peinlich war.

Und wie mein Herz schlägt, wenn es deine Stimme hört, wenn du mir sagst wie "süß" ich bin, wie sehr ich mich um dich kümmere oder, dass du mich vermissen wirst. Wie du mir ein Lächeln verpasst, wenn du lächelst, weil ich dir wieder einmal, wie jeden Tag, Kaffee bringe, so wie du ihn gerne trinkst - schwarz, mit noch ein klein wenig Wasser dazu, auch wenn du nicht immer merkst, dass ich das Wasser bereits reingegossen habe. Ich liebe es, wenn du mich fragst ob alles in Ordnung ist, oder wenn du grinsend frech den Kopf schüttelst, weil ich wieder mal nicht stillstehen kann. Du bist für mich da, wenn andere es nicht sind. Du hörst mir zu, obwohl dein Kopf scheinbar zu platzen droht. Auch wenn du dir nicht vorstellen kannst, wie sehr ich deine Nähe genieße, wie oft ich an dich denken muss während ich in meinem Bett liege oder wie schnell mein Herz schlägt, weil ich so sehr verliebt in dich bin, weißt du genau das du mein Glück der Welt bist und das seit dem ersten Augenblick." Flüsterte ich ihr zu, damit Mariella nicht alles hörte, denn auch wenn ich nichts Anzügliches gesagt habe, sollte Mariella nicht jedes schmutzige Detail unserer Liebe zu Ohren bekommen. Catherine beugte sich zu mir vor, nahm meinen Kopf in ihren Händen und schmiegte sich an mich heran. „Ich will, dass du meine Frau wirst, dass du meine Frau bleibst – das ganze Leben lang." 

Let me be your poem [girlxgirl]Where stories live. Discover now