KAPITEL 34

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Ich traute meinen Augen kaum, als ich den großen hellen Flur unseres Ferienhaus betrat. Mariella, die bereits schlief ahnte von diesem wunderschönen großen Haus noch nichts, stattdessen lag sie seelenruhig auf meinen Arm und lehnte ihren Kopf gegen mein Herz. "Wow." flüsterte ich leise zu mir selbst um Mariella nicht zu wecken, während meine Augen jeden Zentimeter begutachteten. "Gefällt es dir?" fragte der blonde Engel hinter mir und schmiegte sich an meinen Rücken, noch völlig erschöpft von dem langen Flug. Ich hingegen drehte mich ganz langsam um und sah sie mit einem Strahlen in den Augen an. "Es ist perfekt, du bist perfekt." wisperte ich und hauchte ihr einen federleichten Kuss gegen die Lippen.

Wir begutachteten noch weiter das Haus. Die Küche war mit dem Esszimmer verbunden, der Raum war groß und sehr einladen, das Haus generell wurde mit hellen Raumfarben gestaltet sowie hellen Möbeln. Es hatte 2 Etagen, oben befanden sich die Schlaf- sowie das Badezimmer. Unten der riesige Flur, das Wohnzimmer mit direkten Weg zum Strand, ein weiteres Badezimmer sowie der Koch- und Essbereich. Langsam ging ich hinauf um Mariella in ihr Bett zu packen. Das Haus war wie für uns geschaffen, denn es hatte alles, was wir benötigen. Selbst Mariellas Zimmer für diese Woche war so eingerichtet, als wäre es ihr Zimmer Zuhause. Ganz sanft legte ich sie in ihr Bett, drückte ihr noch ein Kuss auf die Stirn und zog die Tür heran als ich aus dem Zimmer hinausging. Catherine hatte bereits die Koffer nach oben in das Schlafzimmer gebracht, bevor ich auch nur einen Blick in das Zimmer werfen konnte. Doch als es mir endlich möglich war, verschlug es mir beim Anblick sofort die Sprache.

Der dunkler Parkettboden harmonierte perfekt mit der hellen beigen Wandfarbe. Dunkle, alte Möbel - die Kommode, die Beistelltische sowie das Bett, ließen den Charme des Zimmers noch höher steigen. Und der blonde Engel, der gerade seinen Koffer öffnete, war die Perfektion in Person. "Wunderschön." sagte ich und lächelte. Catherine blickte nach oben und grinste. "Ich bin froh, dass dir das Haus gefällt." - "Ich meinte aber gerade nicht das Haus, auch wenn dies auch wunderschön ist." raunte ich und kam ihr näher.

Catherine lachte auf, als ich mich zu ihr auf den Boden kniete und sie stark an mich presste. Kurz lachten wir beide synchron, bis uns eine angenehme Stille mit sanften kuscheln uns einnebelte. "Hättest du jemals gedacht hier mit Mariella und mir zu sein, also nach all den Monaten?" unterbrach Catherine die Stille als ich sie mit meinen Armen umschlungen habe. "Ich habe nie gedacht, jemals wieder die Chance zu haben mit dir sprechen zu können. Ich dachte einfach, dass ich dich verloren hätte, als ich dir sagte ich hätte eine andere, obwohl ich keine hatte." Sie neigte ihren Kopf zu mir und schmiegte sich an mich. "Aber du hast mich nie verloren." flüsterte sie. Mein Herz schmolz nun gänzlich. Zum ersten Mal spürte ich, das wir beide doch ganz anders waren, als wir uns vor einigen Monaten selbst darstellten. Wir beide waren keine Eisbrocken, keine herzlosen unnahbaren Frauen. Wir waren lediglich ängstlich. Wir hatten angst, dass uns jemand jemals verletzen würde, wir hatten angst, dass wir uns gegenseitig zerstören würden. Und für einen gewissen Moment taten wir das auch, doch nun scheint es so, als wären wir ganz normale Menschen, als hätten wir nichts zu befürchten, als müssten wir vor nichts und niemanden flüchten. Obwohl die Wahrheit war, dass wir sehr wohl flüchteten. Doch Catherine sowohl auch ich hofften inständig, dass wir es nicht mehr lange tun mussten. "Ich liebe dich Catherine, seit dem ersten Augenblick." - "Und ich liebe dich. Ja, Liebe seit dem ersten Augenblick." erwiderte sie und legte ihre Lippen auf meine. Ich fühlte mich, als wäre ich diejenige die sie retten müsse, vor allem wegen dem Fakt, dass sie in meinen Armen lag und zeigt, wie verletzbar sie doch sein kann. Mir war dennoch klar, dass ich ihr keine dunklen Gedanken zufügen will. Nicht jetzt, nicht heute, niemals. Und genau deshalb wanderten meine Hände während des Kusses weiter hinab bis zu dem Saum ihrer fliederfarbenen Bluse. Ohne das Catherine es selbst bemerkte, hob sich ihr Becken immer ein klein wenig, wenn meine Finger über ihren nackten Bauch fuhren. "Evy." kam keuchend aus ihr heraus und ich musste mir ein lautes Lachen verkneifen. Nun hatte sie auch einen Spitznamen für mich, was mich immer mehr ins Schmunzeln brachte. Catherine hingegen bemerkte von all dem nichts, denn sie hielt bereits ihre Augen geschlossen und ihre Arme umklammerten meinen Nacken.

Ich ging einen Schritt weiter indem ich meinen Zeigefinger an dem Bund ihrer Jeans wandern lies, während mit meiner Zunge über ihre Lippen leckte, ohne sie nur einmal zu küssen. Noch immer hob sich ihr Becken und sank wieder, ich wusste wie sehr ich sie gerade quälen würde, dabei quälte ich mich selbst. Ohnehin war die Abmachung, kein Sex zu haben, bevor sie ihre Ehe mit George nicht beendet hätte - doch wer hält sich bitte an solch eine Abmachung, wenn man den wohl attraktivsten Menschen vor sich liegen und keuchen sieht? In diesen wahnsinnig heißen Momenten zwischen uns, ist es für uns schwer einen klaren Gedanken zu fassen und an die Abmachung zu denken. Dennoch weiß ich, dass wenn diese Woche genauso weitergeht wie sie jetzt schon verläuft, wir uns nicht lange an die Abmachung halten können. Mit einem dumpfen Geräusch öffnete ich den Knopf ihrer Jeans und zog den Reißverschluss runter während Catherine noch immer keuchte, da meine andere Hand ihren Körper streichelte und sich nur manchmal ganz leicht in ihre Haut bohrte. Während meine Hand noch immer an der Jeans verweilte, spürte ich den Spitzenstoff ihres Slips. Ihr Keuchen und Stöhnen wurde immer lauter, so war ich gezwungen dies zu dämpfen indem ich meine Lippen auf ihre presste und mit meiner Zunge um Einlass bat. Sofort bekam ich diesen und dadurch das Catherine kaum noch fähig war sich zu kontrollieren oder zu konzentrieren, gewann meine Zunge schnell an Dominanz. Doch kurz bevor Catherine die Kontrolle an sich reißen wollte, hörte ich sofort mit jeglichen Vorspiel auf, küsste sie noch kurz auf die Stirn bevor ich ihr ins Ohr raunte. "Die Abmachung Cathi." ich grinste und Catherine sah mich leicht aufgelöst an. "Ist das dein ernst? Fuck." fluchte sie nuschelnd und ich lachte auf. "Wenn du hier oben fertig bist, kommst du dann herunter, ich warte dort auf dich." ein Zwinkern von mir verrät ihr, dass ich wusste was sie jetzt gleich tun würde. Denn wenn ich ihr keine Erlösung geben würde, musste sie es sich selbst geben. Sie formte ihre Augen zu Schlitzen und ich lies sie grinsend allein zurück. Doch nicht nur ihr ging es so, ich wollte endlich wissen wie es sich anfühlt wenn Catherine mir die Erlösung gibt, doch darauf müsste ich wohl oder übel noch warten. Ich biss mir also auf die Lippe, um die schmutzigen Fantasien aus meinen Kopf zu bannen und nach geschlagenen 15 Minuten kam auch Catherine nach unten und versuchte mir nicht in die Augen zu sehen. Natürlich merkte ich das und musste willkürlich anfangen zu kichern. "Es muss dir nicht peinlich sein Catherine." gab ich lächelnd von mir als sie mich mit hochrotem Gesicht ansah.

Sie kam auf mich zu, drückte mich gegen die Kochinsel, kniff mir in den Po und presste ihre freie Hand gegen meine Brust. Und obwohl ich wusste, dass dieser Schritt schon etwas zu weit ging, stöhnte ich auf und schnurrte wie ein Kätzchen. Catherine biss mir in den Nacken und brachte mich erneut zum stöhnen. Erst als ich ein vertrautes 'Mama' hörte wachte ich aus meiner Trance aus. "Nochmal Glück gehabt Pierce." raunte sie ehe sie Mariella von der Treppe in ihre Arme springen ließ und wieder mit ihr zurückkam. "Mariella mein Schatz was hätlst du davon, wenn wir 3 jetzt zum Strand gehen? Schau mal." sagte Catherine und zeigte auf das übergroße Fenster. "Wenn du das Fenster zur Seite schiebst können wir alle gleich von dort aus hinaus und zum Wasser gehen." flüsterte sie ihr noch hinzu ehe sie Mariella absetzte. Das kleine Mädchen tapste noch etwas verschlafen zu dem Fenster und versuchte mit aller Kraft es zu öffnen. Heimlich, ohne das sie es sah, half ich ihr und als das Fenster geöffnet war, klatschten wir alle in die Hände. "Prima mein Schatz." sagte ich und wir traten zu dritt hinaus.

Das Rauschen des Meeres und die beiden Frauen an meiner Hand beruhigten mich sehr und als Mariella meine Hand los ließ und glücklich durch den feuchten Sand am Meer lief während sie laut lachte, taten Catherine und ich dasselbe. Wir fühlten uns lebendig, das Leben kroch in unseren Knochen zurück, wir waren endlich wieder glücklich. Mariella kam zu mir gelaufen und ich hob sie hoch nur um sie in den Wind drehen zu lassen. Sie war glücklich hier zu sein, hier mit ihren beiden Müttern und allein der Fakt machte mich unendlich glücklich und stolz.

Und genau jetzt, während wir trotz unserer Kleidung im Wasser standen, Mariella auf dem Arm hatten und uns liebevoll in den Augen sahen, bevor wir uns küssten, fühlte ich mich endlich frei. Denn die Dämonen in mir und die schlechten Menschen dieser Welt haben mich gefangen gehalten, in den Seiten meines eigenen Buches. Das Buch, dass sich Leben nennt.

Let me be your poem [girlxgirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt