KAPITEL 25

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Es gibt sie, doch du kannst sie nicht sehen. Hören tust du sie, denn sie haben eine Stimme, die dir so bekannt vorkommen wird, als würdest du sie jeden Tag hören. Und dies, dies ist auch die Wahrheit. Denn wir alle haben einen Dämon in uns - mindestens eines der schrecklichen Geschöpfe. Und wir müssen herausfinden, welcher Dämon in und ist. Wir haben die Wahl; Wird der Dämon über uns herrschen, oder wird er die Kontrolle über unser Körper behalten?

Und ich entschied mich, dem Dämon die Kontrolle und die Macht über mich zu haben, er zeigte mir regelrecht, wie schlecht ich bin und das Catherine zu gut für mich war. Catherine.. Cathi.. die nun schluchzend nach ihrer Fassung rang und versuchte mir gegenüber kalt zu wirken, indem sie stur aus dem Fenster starrte, mitten ins Leere. Doch ich spürte sie, spürte ihre Anwesenheit, ihre Wärme.. ihre Liebe. Auch wenn sie mich jetzt verachtet für die Lüge, die sie als Wahrheit empfand, wusste sie nicht, dass ich mich schon längst an dem Tag verabscheute, an dem mein Albtraum begonnen hat..

Ich sah ihn, sah ihn immer. Jeden gottverdammten Tag. Und doch war er so freundlich, so charmant - doch er war ein Mann. Er war demnach nicht mein Typ. Und doch sah er mich immer an, fixierte meine Augen, sehnte sich nach meinen Lippen. Und obwohl ich ihn nicht wollte und nicht kannte, fühlte ich mich ihm gegenüber schuldig. Er bemühte sich doch, kam immer wieder hier her, hier zu diesem Drecksloch. Doch er war nicht derjenige, dem ich zu glauben schien.

Noch immer herrschte eine unangenehme Stille im Wagen, während ich Catherine und mich zu meinem Haus fuhr, ich wollte doch so vieles sagen, die Stille und Kälte brechen, doch das, was ich sagen musste, konnte ich nicht. „Catherine können wir nicht noch einmal red-" - „Nein. Können wir nicht. Evelyn, auch wenn es nicht den Anschein vermag, aber du hast mir das Herz gebrochen. Du hast es mir förmlich aus meinem Körper herausgerissen und Millionen Mal hinein gestochen. Und so etwas Evelyn, so etwas verzeihe ich dir nicht! Denn alles was ich versucht habe zu tun, ganz am Anfang von ''Uns'', war dich nicht so wahrzunehmen wie alle anderen es wollten, wie die Gesellschaft es verlangt. Doch ich konnte nicht, ich konnte dir einfach nicht widerstehen, egal wie sehr ich dagegen angekämpft habe. Ich wollte dich hassen, dich verachten, doch ich konnte es nicht - ich werde es nie können. Denn Schritt für Schritt und Sekunde für Sekunde verlor ich mich in deinen Augen und verliebte mich immer und immer mehr in dich. Und wie ich sehe, ist es die Hölle auf Erden. Ich hätte nie gedacht, dass mir eines Tages eine Frau so sehr das Herz brechen würde, dass ich mich wünschte nie eins besessen zu haben. Und ich habe dich vergöttert, ja das tat ich, sogar in dieser kurzen Zeit Evelyn Pierce, doch glaub mir wenn ich sage, dass es der größte Fehler war und dass ich es nie wieder tun werde. Ich werde dich nie wieder so lieben können, wie ich dich geliebt habe, ich werde dich nie wieder so ansehen können, wie ich dich noch vor einigen Stunden ansehen konnte. Und ich werde nie wieder an dich denken können, ohne dich und eine andere kleine Schlampe mir vorstellen zu müssen. Ich werde es nicht können, doch das ist gut so. Denn du hast es nicht verdient geliebt zu werden, mit keiner einzigen Zelle einer anderen Frau oder eines anderen Mannes. Du hast es verdient, dich unsterblich zu verlieben und fallen gelassen, verletzt zu werden. Und obwohl ich niemand etwas schlechtes wünsche - dir wünsche ich die Hölle auf Erden, denn du hast sie dir mit deiner verdammten Schandtat verdient. Ich hätte alles für dich aufgegeben, verdammt nochmal alles Evelyn! Jede verdammte Scheiße! Und ich habe so viel riskiert nur um mit einer Hure im Wagen zu sitzen, die wahrscheinlich mehr Frauen und Männer hat als die Edelnutten der Stadt. Oh Gott, ich verachte dich so, doch noch mehr verachte ich mich, dass ich mich auf dich eingelassen habe, dir mein Herz geschenkt habe, vor dir geweint habe und wegen dir der Mensch geworden bin, der ich nie sein wollte und auch nie wieder sein werde. Du Evelyn, bist alles in einer Person, was ich so abscheulich finde, dass ich beinahe kotzen müsste! Hörst du mich eigentlich reden?! Verdammt! Ich habe nie solch schlechte Wörter in den Mund genommen, doch jetzt tue ich es und verliere vor dir die Fassung, wegen dir! Ich hasse dich Evelyn Pierce, ich hasse dich vom ganzen Herzen und ich bereue es, dich kennengelernt zu haben. George hatte so Recht, du bist einfach nur eine Gossenfrau, die sich mehr schlecht als recht versucht, mit ein paar lustlosen Zeilen in einem Buch berühmt zu machen, nur um vielleicht noch mehrere Personen ins Bett zu bekommen! Aber ich danke dir, dass du mir die Entscheidung abgenommen hast, bei George oder bei dir zu bleiben, denn George ist der Mann, der mich von ganzen Herzen liebt, ich musste es nur aus ihm herauslocken. Und George ist der Mann, der mir ewige Treue vor dem Altar geschworen hat. Etwas, was du nicht einmal nach 24 Stunden einhalten konntest. Du bist so erbärmlich und armselig, dass hätte ich von dir nie gedacht. Und ich bin so erbärmlich und armselig, weil ich gedacht hatte, dass du mich lieben würdest, weil ich dachte, alles hinwerfen zu können für ein Haufen zusammengewürfeltes Selbstmitleid. Wie sagt man so schön - ''Nicht alles, was glänzt ist auch aus Gold.'' und du liebe Evelyn, du hast es genau damit bewiesen. Bitte tue mir noch einen letzten Gefallen, fahr mich zu meinen Wagen und habe dann wenigstens den Anstand, dich bei mir nie wieder zu melden und verschwinde aus meinem Leben."

Ihre Worte trafen mich, nein noch mehr als das. Sie zerrissen mich vollkommen und ich ließ dennoch den Anschein, ruhig und ernst zu bleiben, obwohl ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Doch ich wusste, wenn Catherine mit einem gebrochenen Herzen die Tür von ihrem und Georges Herzen öffnete und tränenreich einige Tage im Bett verbringen würde, würde George sich eine schlimmere Folter für mich überlegen, als das es jetzt schon wäre. Ich wusste nun, was ich tun musste und wie ich es in Sekundenschnelle schaffen würde. „Bist du nun endlich fertig Catherine? Denkst du allen Ernstes, ich könnte mich vollends auf dich einlassen, während du deinen scheiß Ehering am Finger trägst? Oh Gott, glaubst du wirklich wir sprachen von wahrer Liebe, während ich wusste, dass du in der nächsten Nacht in den Armen deines Mannes liegst? Glaubst du wirklich, ich hätte Micah zum Geschäftsessen nur mitgenommen, als Mittel zum Zweck? Ich hätte dich niemals so naiv und dumm eingeschätzt, wie du wirklich bist. Doch daran bemerke ich doch, das du nur das kleine Püppchen, die unscheinbare verbitterte Ehefrau, ohne Freunde und Familie, des erfolgreichen, überaus intelligenten und reichen Ehemannes bist, die ohne ihn nie etwas zustande bekommen hätte. Merkst du es jetzt, wie sehr wir uns ineinander getäuscht haben? Es hätte ohnehin niemals zwischen uns funktioniert. Und diese andere Frau, sie hat mich berührt, meinen Körper. Mich liebkost, meine Lippen, meine Haut. All das, was du mir niemals geben könntest, wegen diesem einen Ring. Aber du hast dich für diese kleine sinnlose Affäre entschieden, und ich habe mich dagegen entschieden. Also akzeptier es einfach und wird erwachsen Catherine. Das Leben kann sich nicht immer um deine unfassbar dummen Träume drehen." Schrie ich beinahe und stoppte den Wagen, als wir mittlerweile ankamen. Doch Catherines Hand traf schlagartig und sehr fest meine Wange. Sie ohrfeigte mich und ich konnte nicht wütend auf sie sein. Doch sie umso mehr. Meine Worte prallten nur auf sie ein, als wären sie eine Lawine und Sie wäre schutzlos aufgeliefert. Catherine war wütend, verletzt und zutiefst gedemütigt - und obwohl es sich so falsch anfühlte, hoffte ich inständig, das Richtige getan zu haben. Denn ich musste sie weit weg von mir treiben, so weit weg, dass sie nie wieder an mich denken würde. Denn wenn Catherine glücklich werden soll, so wusste ich, muss ich sie gehen lassen, denn sie kann niemals mit mir glücklich werden. Ich liebte sie, ich liebte sie so sehr, dass ich all meine Bedürfnisse hinter ihre stellte. Doch ich konnte sie nicht mit in meinem Albtraum hinein ziehen, zu wichtig war sie mir, als das sie daran zerbrechen würde. Es reicht, wenn eine zerstörte Seele auf der Welt in einer makellosen Hülle verwesen würde. „Ich hoffe du erstickst an ihrer Zunge, wenn sie dich küsst." Fauchte sie und zeigte abwertend auf die zierlich, weibliche Gestalt, die während wir uns im Wagen stritten, vor meinem Haus stand und uns so faszinierend beobachtete. Doch als ich ihr Gesicht erkannte, und in das giftgrüne Augenpaar direkt in meine blickte, erstarrte ich und wurde zu Eis. „Wusste ich es doch." Gab Catherine verletzt von sich, stieg aus dem Wagen aus und fuhr mit schnellem Tempo davon, ohne noch ein Wort zu verlieren. Langsam und zaghaft stieg nun auch ich aus dem Wagen und ging auf das mir schmerzlich bekannte Wesen hinzu. Und auch sie näherte sich mich, und ihre langen lockigen Haare klebten an ihr Gesicht durch den kalten schaurigen Regen. Ihre Hände waren kalt, eiskalt - so wie in der Vergangenheit. Und doch fühlte ich den Schmerz und die Liebe, als wäre sie nie fortgewesen.

So viele Dinge im Leben passieren, in denen wir uns wünschen dass sie nicht passieren. Und viele Momente geschehen, die wir uns schon immer erhofft haben. Doch was ist das? Was passiert hier? Ist es meines Herzens Wunsch dass dies passiert? Hatte mein Herz doch vor nicht allzu langer Zeit einen Menschen verbannt, nahmst du diesen Platz ein und füllst ihn aus. Doch will ich das? Bist doch so anders und doch so gleich. Fühl mich so geborgen bei dir, und doch ist es so, als wäre ich nichts. Doch bin ich ein Nichts? Ich wünschte ich wüsste die Antwort. Bist so nah bei mir doch auch so weit weg, Berührst mein eiskalten Rücken und plötzlich brodelt das Blut in mir. Was ist das was hier passiert? Zerbricht mein Herz an dir, oder bist du die Heldin die es rettet? Oh sag mir doch, fühlst du das auch? Bist du so wie ich? Sag mir, liebst du dich so sehr wie ich dich? Oh sag mir doch was dieser Dämon in mir zerstören wird.

Let me be your poem [girlxgirl]Where stories live. Discover now