Kapitel 1 - Die Party im Wald.

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Sollte ich, oder soll ich nicht? Unentschlossen stand ich vor dem Fenster, war mir nicht sicher ob ich abhauen sollte, oder nicht. Ich war zu einer Party im nahgelegegen Wald eingeladen, und diesesmal war ich mir sicher, dass ich hingehen wollte. Auch wenn ich Normalerweise nicht auf Party's gehe, genauso wenig wie ich normalerweise keinen Alkohol trinke.

Ich beschloss, einfach zu gehen bevor ich es mir wieder anders überlegen konnte. 
Ich lief zur Holztür meines Zimmer und öffnete sie einen Spalt.
"Mum, Dad? Ich gehe jetzt ins Bett, bis morgen!", schrie ich runter. Ich hörte noch ein leises "Schlaf gut, Schätzchen", und schloss die Tür ab.
Kaum war dies getan, lief ich auf das Fenster zu das bereits offen war. Die Vorhänge wehten im Abendwind und eine Brise warmer Luft umarmte meinen gesamten Körper. Ich hatte lediglich ein schwarzes, enges Kleid an, dazu passende High Heels. 
Jeder, der mich wirklich kennt, wird sich heute Abend wundern. Denn für gewöhnlich war ich schon immer ziemlich still und schüchtern. Damit war aber heute Schluss. Ich hatte keine Lust mehr auf mein tristes, marodes Leben. Ich wollte Neues ausprobieren.

Kurzerhand stieg ich das Fenster hinaus, und sprang auf das Garagendach unter Mir. Von da aus war es einfach wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Ich eilte schnell aus dem Blickfeld meines Hauses, falls Jemand aus dem Fenster sah. Dann lief ich im normalen Schritttempo, sofern es mir meine Schuhe erlaubten, weiter bis ich bald schon am Wald ankam. Ich konnte von Weitem schon die Musik hören, und freute mich riesig, dass ich es bis hierher geschafft hatte. 
Schon kurz nachdem ich den dichten Wald betrat, fand ich meine Freundinnen, wie sie sich gerade mit ein paar Jungs aus unserer Klasse unterhielten - natürlich mit einem Glas Bier in der Rechten.

"Hey!", freudig sah ich meine Freundinnen an, die mich von oben bis unten musterten, bevor sie mich erstaunt ansahen. Irgendwie verunsicherte mich das ein wenig. War es zu overdress? 
"Amelie? Du bist das?", kam es von Domenic, ein Junge aus meiner Klasse. Ich versuchte mir meine Unsicherheit nicht ansehen zu lassen, schließlich wollte ich meine schüchterne Art ablegen. Also nickte ich, und sah lächelnd zu Ihm.
"Du siehst toll aus! Ganz anders als sonst!" über beide Ohren grinsend, entdeckte ich, dass Ellie diejenige war, die diese Worte sprach. Sofort verflogen meine Selbstzweifel zusammen mit meiner Art, ruhig und unauffällig zu sein.

"Wo hast du das Bier her?" schrie ich Ellie gegen die Musik an. 
Wieder dieser verdatterte Blick. Stimmt. Für gewöhnlich trinke ich nichts. Vermutlich war es das, was sie erstaunen ließ.
"Du und Alkohol?" verunsichert und misstrauisch musterte sie Mich, ehe ich ihr das Bierglas abnahm, welches sie mir hinhielt.
"Heute ja. Aber nicht viel." entgegnete ich und sah mich in der Menge um. Ein paar tanzten wild, die anderen machten mit ihren Bekanntschaften von der Party rum. Seufzend lehnte ich mich gegen einen Baum, ehe mein Blick auf einen Jungen mit braunen gelockten Haaren fiel, der mich mit finsteren Augen bereits ansah. Vielmehr anstarrte.
Er war bedrohlich groß und hatte muskolöse Arme die mit mehreren Tattoos verschönert waren. Ich konnte erkennen, dass er grüne Augen hat die manchmal ganz kurz aufblitzen, wenn das Licht draufhielt. Er war zwar wirklich hübsch, und in jeder anderen Situation hätte ich mich wirklich gefreut, dass mich solch ein großer, schöner Kerl auch nur ansah aber irgendwie machte er Mir Angst. Er tat nichts, starrte mich einfach nur an. 
Unter seinem Blick wurde ich rot, und da war sie wieder, meine Schüchternheit, die ich eigentlich loswerden wollte.

Ich sah zu Boden, meine Schuhe waren plötzlich soviel interessanter. Dann bemerkte ich nurnoch, dass sich ein Schatten auf mich warf, und sich Jemand vor mich aufbaute. Es war der mysteriöse Junge, der mit den giftgrünen Augen.
"Wie heißt du?" seine Stimme klang heiser und rau. Heißer Atem prallte an meinen Lippen ab, so nah war er mir gekommen, seine Hand bewegte er zu meiner Hüfte. Ich konnte mich nicht wehren, ich kannte solchen Umgang nicht. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
"A-Amelie." stotterte ich unter seinen jadegrünen Augen, die auf meinem Körper lagen. Er widerte mich an, wie er meinen Körper alleine mit seinen Blicken aufsog. Will er Mir nicht lieber, wie jeder andere normale Mensch auch, seinen Namen nennen?
"Harry."; sprach er als könnte er Gedanken lesen. Ich nickte leicht und sah wieder zu Boden, ich konnte seinem Blick nicht mehr länger standhalten. 
Ich sah aus dem Augenwinkel, dass ein finsteres Grinsen seine Mundwinkel schmückte.
"Mache ich dir Angst?" er wendete seinen Blick nicht mehr von Mir ab, genau wie sein doofes Grinsen.
"Nein." log ich mit fester Stimme.
Er runzelte die Stirn. Dann packte er Mich am Handgelenk, zog mich abseits der Party in den Wald. Ich versuchte mich auf dem Weg von seiner Hand zu befreien, schlug auf seinen Arm, aber er rührte sich kein Stück. Und immer wieder, wenn ich dies tat, drückte er mein Handgelenk ein wenig fester. Dann, als wir ankamen, wo er hinwollte, drückte er mich fest gegen einen Baum.
Ich spürte bereits, wie sich die Rinde des Baumes in meinen Rücken drückte. Er strich mit seiner Hand meinen Oberschenkel hoch und fuhr gerade in die Innenseite, als ich mich versuchte, seinen Berührungen zu entkommen. Alles, was ich wollte war, dass ich mich aus seinem starken Griff befreien kann. Aber ich hatte einfach keine Chance, er war zu stark.
"Du tust mir weh.", war alles was ich kleinlaut herausbrach, als er sich nun in seiner vollen, bedrohlichen Größe vor Mir aufbaute.
Er lachte dreckig, und ich konnte den ekelhaften Geruch von Alkohol wahrnehmen, der mir in die Nase stieg. Er war betrunken. Wusste er, was er hier gerade tut? Ich bekam Panik, und tat das einzige, wozu ich in diesem Moment fähig war. Ich schrie nach Ellie.

"ELLIE!!! HILFE!!!", schrie ich durch den gesamten Wald, in der Hoffnung es hat Jemand erhört. Jedoch, als mein Schrei vollendet war, legte sich kraftvoll eine Hand auf meinen Mund. Er drückte zu, dadurch schlug mein Kopf gegen die spitzabstehende Rinde, ich brummte schmerzerfüllt gegen seine Hand.
"Sei ruhig, klar?!" Fauchte er, unsicher ob ich nicht vielleicht doch nochmal schreien würde. Aber nein, das würde ich nicht denn mein Kopf schmerzte genügend. Hinter seiner Hand nickte ich, dann ließ er von Mir ab und drückte mich an ihn. Er nahm mir meine Tasche von der Schulter und wühlte darin, als würde er etwas bestimmtes suchen. Er fand letztendlich was er suchte und hielt mein Handy in die Höhe. Kurze Zeit später hörte ich erst mein, dann sein Handy klingeln.

Er hatte jetzt meine Nummer.

Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch ich blieb verstummt. Ich schluckte den riesigen Kloß in meinem Hals und sah zu Ihm hoch.
"Gib mir mein Handy wieder.", eiskalt klang ich, aber innerlich hatte ich riesige Angst vor seiner Reaktion. 
Diese war aber alles andere als angsteinflössend: Er gab mir tatsächlich mein Handy wieder.
"War sowieso fertig. Für's erste", zwinkerte er und verschwand dann in der Dunkelheit... Noch einige Zeit starrte ich in die Richtung in der die Dunkelheit ihn verschluckte.

Wo bin ich da nur hinein geraten?

Unwiderstehlich. » harry stylesWhere stories live. Discover now