Kapitel 32. - One Night.

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*Harry's POV.*

Immer noch lag ich auf dem Boden, und immer noch sah ich sie an. Es war so unreal, einfach unfassbar. Was macht sie hier, und wie ist Amelie überhaupt hierher gekommen?

Ihre Worte, sie würde mich lieben, ignorierte ich. Stattdessen stand ich auf, wenn auch mit Schmerzen. In Windeseile reichte mir sie die Hand, und stützte mich. Ich war zu aufgebracht und verwirrt, um abzulehnen. Wenn sie wollte, kann sie unfassbar stark sein.

Sobald wir in Louis' alten Zuhause hier ankommen, werden wir sie sofort fragen wie sie hierher gekommen ist. Sie gehört hier nicht hin, hatte sie überhaupt auch nur einen blassen Schimmer von dem, was ihr hätte passieren können?

Zuhause angekommen, steuerten wir alle das Wohnzimmer an, ich setzte mich hin und somit zog sie ihren Arm von Mir weg. Sie ging zurück in den Flur um Jacke und Schuhe auszuziehen. Man sah ihr an, wieviel sie durchgemacht haben muss, um den langen Weg hierher zurück zu legen. Nervös kam sie zurück zu uns, unsere Blicke lagen ungläubig auf ihr.

"Amelie?", Louis fing an.
"J-ja?", stotterte sie vor sich hin. Als sie ankam, setzte sie sich auf das Sofa vor uns.
"Erzähl bitte, wie du hierher gekommen bist, und wie du uns gefunden hast", fuhr er trocken fort. Ich schätze, wir waren alle gleich erschrocken und überrascht von ihrer Anwesenheit hier in Doncaster.

Ihr Blick senkte sich, und fand den Weg auf den Teppichboden.
"Ich weiß nicht, ob er es euch gesagt hat, aber Harry hatte mir einen Brief geschrieben, den ich gefunden habe, als ich morgens wach wurde. Das Bett war leer, ich hatte bereits so eine Ahnung. Anfangs wusste ich nicht genau, was ich darüber denken sollte, was ich fühlen sollte. Tagelang hatte ich geweint, ohne den Grund zu kennen. Mir wurde das also alles zuviel, daher wartete ich bis meine Eltern über das Wochenende bis Dienstag wegfuhren, und ich lief einfach los. Es dauerte ewig lange, aber durch Trampen habe ich es bis nach Doncaster geschafft. Ich weiß, dass das gefährlich war. Aber was hätte ich sonst tun sollen?
Als ich hier ankam, war es ein reiner Zufall, dass ich euch gefunden habe. Vor dem Feld war eine Parkbank, auf der ich war. Ich schlief, wurde aber durch Gebrüll wach. Zuerst dachte ich, es handelt sich um irgendwen anders, aber ich merkte früh, dass ihr das wart...", erklärte sie. Ich hatte manchmal das ungute Gefühl, sie müsse weinen.

Sie spielte mit ihren Fingern, sie war nervös, als sie weitersprach.
"Ein Mädchen, das verliebt ist, tut vieles, was sie normalerweise nicht machen würde", sie sah mich nicht an. Dazu fehlte ihr sichtlich der Mut. Ein zweiter Blick ließ mich realisieren, dass eine Träne ihre Wange runterkullerte.

"O-Okay, möchtest du eventuell duschen? Was trinken?", Niall setzte sich neben Sie. Scheinbar hatte er es auch bemerkt.

"Duschen wäre lieb", sie lächelte ihn schwach an und somit standen die beiden auf, damit er ihr das Bad zeigen konnte.

Zurück blieb ich mit den anderen 3. Sichtlich verwirrt. Deutlich überrumpelt. Spürbar irritiert. Kann das wahr sein, dass ich ihr so große Hoffnungen gemacht habe, dass sie sogar schon so weit geht?

*Amelie's POV.*
Niall zeigte mir das Bad im oberen Geschoss. Es war groß, die Dusche war groß.

"Niall, warte. Ich habe nichts zum anziehen?", unsicher musterte ich seinen Oberkörper, der von einem graune T-Shirt bedeckte wurde.

"Moment", mit diesen Worten zog er sich das Shirt über den Kopf und ging aus dem Raum. Natürlich nicht ohne mir den grauen Stoff in die Hand zu drücken.
Nach wenigen Minuten kam er nochmal wieder und gab mir eine schwarze Jogginghose von Ihm.

"Ich bin froh, dass du noch lebst", damit zog er mich in seinen Arm, geradewegs an seinen nackten Oberkörper. Er sah erleichtert wieder in meine Augen, verließ dann den Raum und somit konnte ich endlich duschen gehen.

Ich schällte mich aus den unangenehmen Klamotten, stieg sofort unter das wohltuende warme Wasser und ließ es einfach meinen nackten Körper herunter prasseln. Noch nie hatte so eine Dusche so gut getan.

Nach geschätzten 20 Minuten trocknete ich mich ab und zog Niall's Sachen über. Das Shirt roch noch nach ihm, ich fühlte mich auf anhieb wohler. Endlich wieder sauber.

Ich entschloß die Tür, öffnete sie und ging erneut runter zu den Jungs. Ich  band mir meine Haare noch zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, bevor ich das Wohhzimmer betrat. Ich spürte die Blicke auf Mir und vor allen Dingen auf den Sachen, die ich trug.

Niall hatte bereits ein neues Shirt an und lächelte mich an, als ich mich wieder auf das leere Sofa vor ihnen fallen ließ. Harry sah mich an, emotionslos. Er musterte die Sachen, seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Wenig später fand er wieder meine Augen. Ich erkannte das Schwalben-Tattoo auf seiner Brust, welches aus seinem T-Shirt herausblitzte.

"Können wir mal reden?", die raue, heisere Stimme von Harry erfüllte den Raum.
"W-ir?", stotterte ich. Hatte ich das ehrlich gefragt? Natürlich du, Amelie!
"Ja?", antwortete er.

Ich nickte, erhob mich von dem weichen Untergrund. Ich warf der restlichen Gruppe einen unsicheren, ängstlichen Blick zu.

Wir gingen die Treppe rauf, ich folgte ihm auf Schritt und Tritt. Ich machte mir ein wenig Gedanken über das, was jetzt kommen würde. Vielleicht würde er mir einen heftigen Korb erteilen, und mir sagen, wie dumm es von Mir war, hierher gekommen zu sein. Oder er wird mich anbrüllen, was für Sachen ich gerade trug.

"J-ja?", warf ich in den Raum als er die Tür schloß.

"Was soll das?", er baute sich vor Mir auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

"W-was denn?", ich sah durch den Raum. Keine Möglichkeit zu fliehen, falls es nötig wäre.

"Was hast du da an?", er deutete auf meinen Körper. Punkt Nummer Zwei wäre damit wohl bestätigt und abgehakt.

"Naja, ich wollte duschen und da meine alten Sachen schmutzig waren und ich nichts anderes zum Anziehen hatte, hat mir Niall s-", ich wurde unterbrochen.

"Du hättest sie ja nicht gleich annehmen müssen!", rief er wütend. Was war denn jetzt bitte los? Seine Worte ergaben keinen Sinn, und damit wurde ich ein wenig sauer.

"Hätte ich nackt herumlaufen sollen?!"; rief ich wütend entgegen,

*Harry's POV.*
Wütend sah sie heiß aus, keine Frage. Und auf ihre Aussage, ob sie denn bitte nackt herumlaufen solle, hätte ich am liebsten ein "Ja" geantwortet. Aber ich ließ es besser bleiben. Oder sollte ich doch? Ich trat näher an sie heran, leckte mir über die Lippen als ich an ihren Körper herunter sah und die Tatsache, dass sie Niall's Sachen trug, ignorierte. Sie war immer noch so ansprechend und gutaussehend wie "damals". Es kam mir sogar so vor, als wäre sie noch heißer geworden, seitdem ich sie das letzte mal gesehen hatte.

Ich senkte meinen Kopf, kam an ihrem Ohr an. Meine Hände lagen auf ihren Ellebogen.
"Gestört hätte es mich nicht", raunte ich ihr zu.

Ich entdeckte die gewaltige Gänsehaut auf ihren Armen, die sich selbst unter meinen Händen bildetet. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich die Nähe zu ihr sehr vermisst. Das wäre das nächste, was sich ändern wird: Sie aus meinem Leben streichen.

Ich grinste, denn ich hatte eine grandiose Idee.

"Harry" flüsterte sie ermahnend, versuchte mich wegzudrängen. Sie konnte mir nichts vor machen, sie hatte nicht einmal ihre ganze Kraft aufgebracht, um mich wegzustupsen, weil sie ganz einfach nicht will, dass ich ihren Körper verlasse.

Heute ist es soweit, heute vergesse ich sie endlich. Eine Nacht, danach ist sie Geschichte.
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Lots of Love,
Vanessa. x

Unwiderstehlich. » harry stylesWhere stories live. Discover now