Kapitel 3. - Tattoos

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Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen die auf meinem Gesicht brannten geweckt. Ich sah auf die Uhr - 9:47 Uhr. Ich hatte eindeutig zu wenig geschlafen, noch nicht einmal 5 Stunden waren drin! 

Mein Kopf hämmerte, ich sollte wohl besser wirklich die Finger vom Alkohol lassen und einfach so bleiben, wie ich bin. Was mir mein Abenteuer letzte Nacht eingeheimst hat, habe ich ja am eigenen Leibe erleben müssen.

Ich war noch nicht einmal 5 Minuten wach und dachte wieder an ihn.

Er war so schön. Aber ich wusste nicht genau, wie ich ihn einschätzen soll, und musste immer mit seiner rauen Art rechnen, die mir alles andere als gefiel. Ganz im Gegenteil, sie machte mir Angst.

Ich stieg widerwillig aus meinem warmen Bett weil ich einfach nicht mehr einschlafen konnte. Ohne Umschweife ging ich in mein eigenes Bad, welches mit meinem Zimmer verknüpft war.

Kaum betrat ich es, schälte ich mich aus meinen Klamotten und stieg unter die Dusche. Ich ließ das heiße Wasser einfach über meinen kalten Körper herunterprasseln und dachte erneut nach.

Irgendetwas hat dieser Junge, was mich neugierig macht obwohl er mir weh tut und mir Angst macht. Nur was? Ist es seine kratzige, raue Stimme? Seine funkelnden Augen? Ist es ein Zusammenspiel aus allen Komponenten?
Ich wusste es einfach nicht, kam auf keinen gemeinsamen Nenner. 

Ich beendete meinen Prozess in der Dusche, stieg aus und wickelte ein Handtuch um meinen zierlichen Körper. Meine blonden, nassen Haare tropften und hinterließen kleine, schwarze Kreise auf meinem kleinen Teppich, der vor meinem Bett lag. Ich nahm mein Handy in die Rechte und mit meiner Linken hielt ich das Handtuch fest.

Ich hatte eine neue Nachricht. Ellie oder Harry?
Ich öffnete sie.

"Heute, 18 Uhr vor deiner Haustür, ich hole dich ab.
Und ach ja.. Schönes Handtuch hast du da um. Meine Freunde und ich sind begeistert. ;)
- H."

Ich schaute von meinem Handy auf und ließ es auf mein Bett fallen. Er war hier irgendwo?

Ich sah noch mal nach, wann ich diese SMS bekam. Vor wenigen Sekunden. Ich hatte es nicht gehört, weil mein Handy immer noch auf Stumm gestellt war. Ich schaltete es auf Laut, eilte dann ans Fenster. 

Als ich hinaus sah, sah ich 5 Jungs an einer Hauswand auf der anderen Straßenseite angelehnt. Unter anderem natürlich Harry. Was soll das? Wieso sind sie hier? Ich öffnete mein Fenster. Wieso? Keine Ahnung, zumal ich nichts anhatte außer dieses Handtuch.

"Was willst du schon wieder hier?", fauchte ich und sah Harry dabei in die Augen.
"Och Honey. Sei doch nicht immer so verärgert, wenn du mich siehst." sagte er sarkastisch.

Das war nicht der Harry, an den ich mich gerne zurück erinnerte.

"Lass mich doch einfach zufrieden.", meine Stimme klang jedoch nicht mehr so scharf wie zuvor.
Dann hörte ich meine Mutter von Unten nach Mir rufen.
"Ich bin weg." rief ich den Jungs zu.
Meine Mutter kam hoch.
"Mama!", ich schlug das Fenster zu, und lehnte mich daran, um ihr die Sicht zu versperren. Ich vergas dabei, dass sie jetzt beste Sicht auf meinen freien Rücken hatten. 

"Schätzchen, komm jetzt bitte. Wir wollen essen.", sagte sie in aller Ruhe.
"Ja, ist gut. Ich zieh mir nur etwas über", genervt sah ich sie an.
"Okay, beeil dich aber bitte, wir warten schon länger auf Dich" dann verschwand sie wieder. 

Gerade öffnete ich, mit meinem Rücken zum Fenster, mein Handtuch da fiel mir ein, dass sie immer noch unten stehen. Ich wickelte es wieder ein, drehte mich um und warf ihnen einen eiskalten Blick zu. Dann zog ich die Vorhänge vor. Damit mir weiterer Stress mit meiner Mutter erspart bleibt, zog ich mich rasch an und eilte die Treppen runter. Sie saßen schon dort, tranken ihren Tee. Ich nahm vor Ihnen Platz, flüsterte ein "Guten Morgen" während ich mir eine weiße Porzelantasse mit Tee auffüllte. Mein Vater las die Zeitung, und meine Mutter tippte gerade auf ihrem Handy rum, bevor sie noch ein "Ich muss los" herausbrachte und dann einen letzten Schluck aus ihrer Tasse nahm. Sie eilte zur Tür und verschwand raus.

"Wohin geht sie?", murmelte ich.
"Vorstellungsgespräch." antwortete mein Vater.
"Weit kommt sie nicht, sie hat ihren Autoschlüssel hier vergessen.", ich schnappte sie Mir und ging hinaus. Ich erkannte meine Mutter wie sie suchend vor ihrem Auto stand.

"Suchst du die hier?", ich hielt ihr den Schlüsselbund auf einem Finger vor ihre Nase.
"Danke Liebling, wünsch mir Glück!"Ich umarmte sie noch flüchtig, winkte ihr dann noch, als sie weg fuhr. 

Das Auto war nun weg, und ich konnte immer noch Fünf bekannte Gestalten auf der anderen Straßenseite wahrnehmen. Die sind immer noch hier? Wortlos, mit gerunzelter Stirn drehte ich mich um und ging wieder ins Haus, um wenigstens die nächsten Stunden, bis die Uhr 18 Uhr besagt, meine Ruhe zu haben...

Es ging viel zu schnell um, und die Uhr schlug auf 18 Uhr.  Ich hatte mich nicht anders als sonst gekleidet, weil ich darin keinerlei Sinn sah.

Meine Eltern waren schon seit heute Mittag ausgegangen und würden diese Nacht wohl nicht mehr nachhause kommen. Sie sind weg um auf das erfolgreiche Vorstellungsgespräch meiner Mutter anzustoßen. 

Es klingelte. Meine Augen rissen auf und ein großer Kloß bildete sich in meinem Hals, den ich nur schwer runterschlucken konnte. 
Langsam näherte ich mich der Haustür und nahm den Türgriff in meine Hand. Ich öffnete sie nur zögerlich.
"Hey, Beauty." er zwinkerte mir zu.
"Ja, hallo..", war alles was ich raus bekam.
"So still hier? Wo ist denn deine reizende Mutter?" er provozierte die peinliche Situation von heute Morgen.
"Meine Eltern sind nicht da."
"Gut, dann bleiben wir eben hier."
Ohne, das ich reagieren konnte streifte er an Mir vorbei und betrat mein Zuhause. Da ich nicht wieder  Bekanntschaft mit seiner schroffen, angsteinflössenden Art machen wollte schloss ich die Tür hinter Mir und drehte mich zu Ihm um. Er stand mit dem Rücken zu Mir, nahm seine Umgebung genau auf.

"Komm." sagte ich leise und ging hoch zu meinem Zimmer. Er sah sich nochmal um, kam mir dann aber hinterher.
Wir kamen an und er setzte sich, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, auf mein Bett und sah mich von oben bis unten an. Schüchtern stand ich da, bis ich mich auf den Drehstuhl meines Schreibtisches setzte.

"Harry?", durchbrach ich die Stille.
"Mh?", murmelte er.
"Wie alt bist du?" was besseres fiel mir nicht ein, alles was ich wollte ist, dass der Abend ruhig verläuft.
"19."
"Ouh" ich sah zu Boden.
"Und du?"
"17."

Plötzlich hörte ich jemanden die Treppe hochkommen, vermutlich meine Mutter. Sie war hier?
Ich riss die Augen auf und stürmte zu Harry. Ich packte seine Hand und zog ihn in mein Badezimmer. Danach schmiss ich mich in mein Bett, tat so als würde ich schlafen. Die Tatsache, dass es gerade mal 18:10 Uhr war, vergas ich dabei wohl.
"Schätzchen? Bist du schon am schlafen?", sie betrat mein Zimmer.
"Uhm, j-ja. Ich hab Kopfschmerzen." log ich. Was machen sie hier?
"Du Arme. Soll ich dir was bringen? Kopfschmerztabletten aus deinem Bad?" sie ging auf mein Bad zu.

Scheiße.

"N-NEIN! Das mach ich selbst." ich sprang auf, stellte mich vor sie. Verdattert sah sie mich, ehe sie nickte und wieder nach unten verschwand.
"Leg dich in dein Bett und erhol dich, Liebling.", ich nickte. "Wir sehen uns morgen, gute Nacht", rief sie noch, und schloss die Tür. Sofort rannte ich auf sie zu und schloss diese ab.

Das war knapp.

Ich lief ins Bad, schlug die Tür zu und lehnte mich an sie. Ich sah Harry an, er fing an zu grinsen. Daraufhin musste auch ich Lachen. Als wir uns beruhigten, stieg mir die Röte ins Gesicht.
"Tut mir leid, meine Mutter..", wieder sah ich zu Boden damit er nicht bemerkt, wie rot ich wurde.

"Ich sagte dir letzte Nacht doch schon, dass du dich nicht entschuldigen brauchst" er kam mir wieder näher, ging ein paar Schritte auf Mich zu. Er legte seine Hände auf meine Hüften und sah auf mich herab. Seine Augen lagen auf meinen. Ich kam mir im Gegensatz zu Ihm so klein, im Gegensatz zu seinen starken Armen. so schwach vor. 

Ich hängte meine Gedanken ab indem ich meinen Kopf schüttelte und nach unten sah.

"Komm, wir gehen wieder ins Zimmer. ", sagte ich leise.
"Und wie komm ich hier wieder raus?" fragte er mich.
"Du kannst durchs Fenster klettern. Wenn du Glück hast, sieht dich niemand", lachte ich kurz.
"Oder ich bleibe einfach hier", er legte sein finsteres Grinsen wieder auf.

Unsicher drehte ich mich weg von Ihm. Es vergingen Stunden um Stunden in denen wir uns unterhielten und leise Fern sahen. Wirklich schlauer als vorher war ich immer noch nicht. Immer noch wusste ich kaum etwas über ihn. Das einzige was er mir sagte was mich wirklich Interessiert waren die Namen der anderen Vier. Niall, Louis, Zayn und Liam. 


Ich sah gerade als wir Fern sahen auf die Uhr.  0:34 Uhr. Ich erhob mich von meinem Stuhl der zu meinem Schreibtisch gehörte und ging zum Kleiderschrank. Er saß immer noch auf meinem Bett.
"Ich bin mich umziehen." sagte ich leise, und deutete auf das Bad mit einer Jogginghose und einem Top in der Hand.
"Du kannst dich auch hier umziehen, habe ich kein Problem mit." er zwinkerte mir zu. Ich verdrehte genervt meine Augen und ging ins Bad. Ich schloss ab und zog Mich um. Ich öffnete und schloss die Badezimmertür wieder, und stand jetzt erneut in meinem Zimmer.

Ich musste feststellen, dass er obenrum nichts mehr anhatte und bis zu seinem Unterbauch zugedeckt in meinem Bett saß. Ich starrte seinen Oberkörper an, der genau wie seine Arme mit Tattoos verschönert war und eine menge Muskeln zu sehen waren. Er hatte genügend Brust und ein angesetztes Sixpack. Meine Beine wurden schwach bei diesem Anblick, er sah so gut aus. Wieso müssen immer die Jungs so gut aussehen, die "bad" sind?
Er grinste, merkte wie ich ihn anstarrte.
"Welcome back, beauty."

Unwiderstehlich. » harry stylesWhere stories live. Discover now