Kapitel 14. - Danger.

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*Harry's POV.*

Die Vorstellung, wie sie wohl in meinen Sachen aussieht, ließ mich nicht einschlafen, ganz egal ob ich müde war oder nicht. Aber wieso geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf? Ich meine, was hat sie, was andere Mädchen nicht haben?
Ich hatte bisher viele, aber immer nur für's Bett. Eine Nacht und danach habe ich sie niewieder gesehen, und das war meistens auch gut so. Ich habe Mädchen entjungfert und dann stehen gelassen. Vielleicht ist es nicht Jedermann Lebensart aber bisher lebte ich so, und eigentlich wollte ich nicht, dass sich das ändert. Auch nicht durch Amelie. Ich habe nie gedatet, ich date nicht, und ich werde nie daten. Das wäre nicht ich selbst. Und nur weil mein Kopf und mein Herz sich momentan bekriegen, heißt das nicht, dass ich sie direkt irgendwie interessant finde. Das einzige was mich an ihr anlockt, war ihre Unschuld von der ich überzeugt war, dass sie sie noch hatte. Sie hatte zu Einhundertprozent noch nie mit einem Jungen geschlafen. Ob sie jemals überhaupt einen Freund hatte oder verliebt war, weiß ich nicht, aber das Interessiert mich nicht.

Ich stand von meinem Bett auf und musste daran denken, was letzte Nacht geschen war. Wie ich notgedrungen aus ihrem Zimmer kletterte bevor ihre Mutter micht sieht. Zumal, ich hatte nichts an. Erst unten schlüpfte ich in meinen Mantel weil es oben zuviel Zeit gekostet hätte. Mein T-Shirt hatte ich ihr absichtlich dagelassen, damit sie nicht all zu traurig ist. Aber ob das richtig von Mir wusste ich nicht so genau. Immerhin will ich keinerlei Hoffnungen machen.
Und selbst wenn Gefühle entstehen würden, was sie nicht werden, wäre ich ohne hin nicht der Richtige für sie. Ich mache Dinge gegen das Gesetz, und verletze Menschen. Würde irgendein Mädchen sowas wollen, solch einen Jungen? Ihr Leben lang? Ich denke nicht, nein.

Ich schüttelte den Kopf um meine Gedanken abzuwimmeln. Was mache ich jetzt? Ich bin, wie immer, alleine und stehe in der Küche. Es ist langweilig, und ich entschloss mich nachdem ich etwas gegessen hatte, die Jungs anzurufen. Sie würden bestimmt vorbeikommen. 
"Louis? Yea, Hey. Ich bin's Harry. Kommt ihr vorbei? Mir ist langweilig und ich kann nicht schlafen.", sie stimmten zu und machten sich sofort auf den Weg, meinten sie zumindest.

Wir verbrachten die Nacht damit, zu zocken und darüber nachzudenken, was letztens in Niall's Garten geschehen war. Und auch über Amelie. Wie unschuldig, lieb und süß sie doch wäre. Recht hatten sie.

*Amelie's POV.*
Am nächsten Morgen wurde ich wach, als meine Mutter mich mit den Worten: "Amelie? Aufstehen! Unten steht eine Überraschung für Dich!", sie lächelte breit über beide Ohren, und ich hatte keine Ahnung, was mich jetzt erwarten würde. Ich stand auf und ging verschlafen die Treppe hinunter. Meine Mutter folgte mir, als wäre ich eine Entenmama. 
"FABIENNE?!", kreischte ich und sprang meiner besten Freundin in die Arme.
"Ja, ich bin wieder da!", sie grinste über beide Ohren und schloß Mich in ihre Arme.

Fabienne war schon seit dem Kindergartenalter meine Allerbeste Freundin gewesen. Sie hatte ein Austauschjahr in Frankreich gemacht, und war nun wieder da. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie erst in 2 Wochen wiederkommen würde, und jetzt steht sie vor Mir!
Sie war wundebar. Ihre langen rehbraunen Haare gingen ihr bis zu den Hüften und ihre blau/grauen Augen verzauberten.
Nach einer innigen und langen Umarmung, und nachdem sich meine Eltern wieder zur Arbeit verdrückten, zog ich sie hoch in mein Zimmer und wir setzten uns auf mein Bett.
"Komm schon, erzähl! Wie war es in Frankreich?" schoß ich los, unfähig, mein Grinsen abzulegen.

Sie began zu erzählen. Von ihrer Austauschfamilie, der neuen Schule, der Sprache und all den Mädchen und Jungs, die sie traf. Vorallem natürlich über die Jungs.
Aber wo wir schon bei dem Thema "Die Jungs" waren: Sollte ich ihr erzählen, was die letzten Tage bei Mir passiert war? Sie war meine beste Freundin, ihr kann ich alles erzählen.
Ich merkte gar nicht, dass sie immer noch erzählte während ich in meinen Gedanken war.

"Aber sag mal... Was hast du da eigentlich an?", sie zog eine Augenbraue hoch und grinste schief. Sie deutete auf das T-Shirt von Harry.
Ich began zu erzählen. Alles. Von der Party im Wald bis hin zu gestern Abend.

Als ich fertig war klappte ihre Kinnlade auf. Sie sagte nichts, nickte einfach nur.
"Das ist ... Krass", mehr brachte sie nicht heraus. Ich musste kichern. 

Ich nahm mir mein Handy zur Hand und schaute nach neuen Nachrichten. Ich hatte eine. Sie war von Harry und ich bekam sie vor einer halben Stunde, da war ich noch am schlafen.

"Wir wollen mit dir reden. Wir sind in einer halben Stunde da.", las ich. Er klang gefühlskalt.
"Kommt durch die Tür, niemand da außer einer alten Freundin..", ich hatte sie gerade abgeschickt, da hörte ich es klingeln. Wie würden sie auf Fabienne reagieren, wenn sie doch mit mir reden wollten? Was auch immer sie mit mir zu besprechen hatten.

Ich ging hinunter, und Fabienne folgte mir, auch wenn ich sie überreden musste. Sie war immer schon von Natur aus schüchtern und scheu.
Ich öffnete die Tür und vergaß vollkommen, dass ich immer noch Harry's T-Shirt und eine kurze graue Schlafhose anhatte. Peinlich, wirklich. Ich wurde rot und meine Wangen heiß.

Leicht riss er die Augen auf und scannte meinen Körper. Was war los? Stand es mir nicht?
Er räusperte sich kurz und trat dann mit den Anderen hinein. Sie entdeckten Fabienne hinter Mir.

"Noch so ein unschuldiges, kleines Mädchen", hauchte Harry und grinste. Er ging auf sie zu.
"Finger weg, Styles, bei ihr versteh ich keinen Spaß", zischte ich. Und das war mein ernst. Bei Fabienne hört bei Mir der Spaß auf, sie musste in ihrem bisherigen 17-Jährigen Leben viel einstecken. Aber das ein andern mal.

Unschuldig hob er die Hände in die Höhe und ging zurück. Ich sah durch die restliche Runde und entdeckte, dass auch Niall's Blick Fabienne fand. Umgekehrt war es auch so, als ich zurück zu ihr sah. Es war ein überraschter Blick, den sie sich schenkten und dauerte nicht lang. Sie hatten wohl einfach nicht miteinander gerechnet.

"Also, was gibt es so dringendes?", ich zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Harry an.
"Wir wollten mit dir über die Nacht bei Niall sprechen", ich schluckte schwer. 
"W-was gibts da noch zu besprechen?", ich sah zu Boden.
"Weiß sie davon?", Harry deutete auf Fabienne, sah sie aber nicht einmal an. Seine Augen brannten auf meinen.
"Ja, sie weiß alles."
"Alles?"
"Alles."

Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Denn er kam auf Mich zu, sah wütend aus. Ich bekam nur irgendwie keine Angst. Ich wusste nicht, wieso.

"Du sagst das keinem mehr, verstanden?", knurrte er.
Ich nickte lässig. Ich hatte gar nicht vor, es irgendwem zu sagen. Wieso auch? Was hätte ich davon?
"Hast du angst?", ein Grinsen umspielte seine Lippen.
"Nein, immer noch nicht.", grinste ich zurück. Ich provozierte die Situation im Wald, damals. Einziger Unterschied? Damals hatte ich Todesangst, heute nichtmals einen Schimmer Panik.

Sein Grinsen verschwand und er ging zurück zu den Anderen. Irgendwas war nun noch wütender.
"Das war schon alles", sagte er und ging. "Achja...", flüsterte er und kehrte um.
"Mein T-shirt", sagte er auffordernd und grinste frech. Ich wusste, was er wollte. Er wollte, dass ich es hier und ausziehe.
"Jetzt" sprach er leise und sah mich wartend an. 

Ich tat, womit er wahrscheinlich nicht gerechnet hatte. Ich zog es mir über den Kopf und schmiss es ihm rüber. Diesesmal zierte mein Gesicht ein fettes Grinsen, während seine Kinnlade runterklappt und seine Augen auf meinem Körper lagen.

"Was? Ist nichts was du noch nie gesehen hast oder gar in der Hand hattest." zwinkerte ich und hörte Fabienne neben Mir kichern, wobei die Blicke von 5 Augenpaare von meinem Körper zu Fabienne und wieder zurück wandern. Ich nahm mir siegessicher ein T-Shirt, was über der Couch lag. Es war ein frisch gewaschenes Top von Mir.

Er rüttelte sich, und wenig später spornte er die Anderen zum gehen an. Sie verschwanden wortlos, Niall jedoch zog uns beide noch in eine Umarmung.

-Spät am Abend - 

Fabienne und Ich saßen vor dem Fernseher im Wohnzimmer und sahen uns Horrorfilme an. Meine Eltern waren immer noch nicht zurück gekommen, und ich dachte mir bereits, dass sie erst morgen früh auftauchen werden.
Uns beiden stand die Angst sichtlich ins Gesicht geschrieben, aber wir schauten weiter. Immer mal wieder ertönte ein Kreischen im Raum, was entweder aus dem Fernseher oder aus unseren Mündern kam.

"Ich hab so Angst", flüsterte sie und krallt sich an meinen Arm.
"Ich auch", hauchte ich zurück.

Ich ging in die Küche, um das Popcorn aufzufüllen. Ich steckte einen Beutel in die Mikrowelle und wartete. Ich lehnte an der Kücheninsel und sah ängstlich durch den ganzen Raum. Ich rieb mir die Arme und hörte eine Stimme neben Mir.
"AH!", schrie ich, entdeckte aber wenig später, dass es sich um Fabienne handelte. Ich lachte kurz, als wir beide verstummten.
"Hast du das auch gehört?", flüsterte sie leise und ich nickte stumm. Haben wir uns das eingebildet?
Wir warteten auf die Rückkehr des undeutbaren Geräuschs, aber nichts erklang. Es war still.
"Wi-Wir haben uns das bestimmt nur eingebildet, es ist nichts", unsicher lächelte sie woraufhin sie gespielt lächelte und zustimmend nickte. "Hast Recht", sagte sie. Wir wussten: Wir verarschen uns gegenseitig.

Die Mikrowelle starb ab, als das Popcorn fertig war. Ich öffnete sie und nahm es heraus. Ich füllte es in die Schüssel, als plötzlich die Lichter im Flur und Küche flackerten. Was geht hier vor sich?
Dann, nach wenigen Augenblicken war alles wieder beim Alten. Die Lichter funktionierten wieder und es wurde wieder leise. Wir lachten beide, natürlich war es nicht echt, und gingen zurück durch den Flur, um wieder zum Wohnzimmer zu gelangen. Ich fühlte mich unwohl in meinem eigenen Zuhause. Wir schauen definitiv zu viel Horrorfilme.

"Lass uns für heute nichts mehr ansehen", Fabienne's Stimme zitterte und ich nickte. Ich nahm mir die Fernbedienung und will gerade ausmachen, da geht er von alleine aus. Genau wie die Lichter, wenige Sekunden später. 
Wir kreischten auf. Irgendwas stimmt hier nicht. Nur was?

Wir wurden wieder leise, alles was wir hörten waren unsere hektischen Atmungen. Wir hatten Angstschweiß auf der Stirn und zitterten am ganzen Körper. 
"Fabienne? Gehts dir gut?", ich griff nach ihrer Hand und abermals schrie sie auf.
"Ich bins nur", flüsterte ich.
"J-ja, mi-mir gehts gut. Glaube ich."

Ich wollte antworten, aber etwas unterbrach mein Vorhaben. Oben, aus dem ersten Stock, fiel etwas zu Boden. Es klang nach etwas aus Glas oder Porzelan, und ich wusste, es war kaputt gegangen. 
Wieder kreischten wir. Wer oder was ist das? Ich habe keine schwarze Katze, und heute ist auch nicht Freitag, der 13!

"Sollen wir nachsehen gehen?", fragte sie mich so still es nur ging.
"Wir müssen wohl", gab ich klein bei und stand auf. Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich solch eine Angst.

Oben hörte man Schritte, die Dielen knarrten. Abrupt blieb ich neben der Treppe stehen und presste mich gegen die Wand, zog sie zu Mir damit man uns von oben nicht sieht. Wir atmeten immer hektischer. Ich hatte Angst, dass ihr etwas passiert, denn Fabienne war ohne hin sehr ängstlich. 
Ich ging weiter, als das Knarren verstummte. Das Fenster neben uns war mit Vorhängen bedeckt, daher sahen wir nichts, was sich oben befand. Normalerweise würde man durch den Lichtschein etwas sehen könnne. Alles was sich vor uns befand war ein großes, schwarzes Loch.

Plötzlich flog etwas gegen die Fensterscheibe neben uns, ein dumpfer Aufprall. Die Scheibe zerbrach nicht, jedoch schrien wir wie verrückt.
"Okay, das ist nicht mehr lustig!", sagte ich laut mit zittriger Stimme, denn uns kamen beide die Tränen.
"Ich ruf die Polizei.", sagte ich etwas heiser und machte langsam und mit weichen Knien meinen Weg zum Telefon. Ich musste jedoch feststellen, als ich die Nummer wählte, und es an mein Ohr hielt, dass der Strom weg war, und somit auch jegliche Verbindungen. 

"Was ist?", fragte Fabienne ängstlich, als ich zurück zu ihr kam.
"Der Strom ist weg..", sagte ich leise, "Somit auch alle Verbindungen", abermals kamen mir die Tränen.
Fabienne rutschte an der Wand hinunter und weinte bitterlich. Ich wusste, ich könnte ihr nicht helfen, wenn ich mir selbst nicht helfen kann. Ich musste endlich etwas unternehmen.

"Wenn es eins gibt, was ich in der Zeit mit Harry gelernt habe, ist es, mich zu wehren.", sagte ich eisern, deutlicher, "warte hier, Fabienne", immernoch klang ich überzeugt, doch in mir tobte es, als erneut etwas auf den Boden knallte. Es kam aus dem Flur, oben im ersten Stock, also trennten mich nur die Treppen von dem was oben herumlungert.

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So, ich bin jetzt ein bisschen gemein, und höre hier auf. :*
10 Votes + 5 Kommentare (Meine gelten nicht) = neues Kapitel. 
Doppelt gemein, haha. <3
Lots of Love,
Vanessa. xx

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