Kapitel 18. - "Du hättest besser auf ihn gehört, meine Kleine"

21.5K 917 24
                                    

Ich kehrte um und ging durch den Flur, zurück zum Schlafzimmer von Harry. Er war immer noch unten, und ich hatte keine Ahnung, wer geklingelt hatte. Sollte ich runter gehen, und nach schauen? Oder ist es etwas privates?

Ich entschied mich dafür, runter zu gehen. Jedenfalls hinhören, wer da ist, dann könnte ich immer noch umdrehen. Ich öffnete die Tür des Schlafzimmers erneut und tapste die Treppen herunter, bis ich meinen Namen gehört hatte. Sie redeten über Mich, wer auch immer vor der Tür steht. Glücklicherweise hatte keiner von Ihnen mich entdeckt, somit hörte ich weiter zu. Vielleicht würde ich ja hinaushören, wer da ist.

"Und wenn ich es dir doch sage, sie ist in Gefahr. Oder willst du, dass ihr etwas angetan wird?"
"Natürlich nicht! Nur was soll ich denn machen? Sie einschließen? Wohl kaum, Niall!"
"Bring sie weg von hier, sie muss in Sicherheit gebracht werden, bevor es zuspät ist, Harry."
"Und ihr? Was wollt ihr währenddessen machen? Und wohin soll ich sie denn bringen?"
"Wir kommen nach, und wir bleiben in Verbindung. Bring sie irgendwohin, hauptsache weg!"
"Alles klar, danke Niall. Wir sehen uns. Ich muss wieder nach oben, bevor sie was merkt."

Mit diesem Satz ging ich so schnell es mir nur möglich war, wieder nach oben, bevor sie mich hätten sehen können. 
Es war also Niall. Gerne hätte ich ihn gesehen, und ihn gefragt, wer das am Telefon war. Aber vielleicht war es genau der Grund, wieso er hier war? Was meinten sie damit, dass ich in Gefahr bin? Ich hatte doch niemanden was getan. Wer sollte mir denn bitte etwas antun wollen? 

Ich kam oben an, legte mich zurück ins Bett und wartete auf Harry. Das schlimmste an der Sache war, dass ihn all diese Fragen nicht stellen konnte, weil er sonst wissen würde, dass ich gelauscht habe. Würde er mir überhaupt sagen, dass etwas passieren wird, wenn ich hier bleibe? Oder wird er mich einfach mitnehmen, und würde am nächsten Morgen einfach an einem fremdem Ort aufwachen?

Harry kam hinein, schloß die Tür hinter sich. Er setzte sich zurück auf das große Bett, ich sppürte seine Blicke.
"Da bist du ja wieder," ich drehte mich um, "Wer war es denn?", fragte ich und tat so als wüsste ich von nichts. Hoffentlich würde er mich nichts anmerken, denn so gut schauspielern konnte ich nicht.
"Ach ... Das war nur Niall. Er wollte was wissen, nichts wichtiges", er winkte ab und legte sich neben Mich.
"Wo waren wir stehen geblieben?", hauchte er und küsste meinen Hals. Sollte ich das über Mich ergehen lassen? Nein, sicherlich nicht. Ich wollte auf das Thema zurücklenken, wenn er es mir nur nicht so verdammt schwer machen würde.

"Harry, ich bin müde", log ich und drückte ihn ein wenig von Mir weg.
"Auf einmal?", ungläubig zog er die Augenbrauen hoch. Er merkte was, ganz klar. Meine Schauspielkünste hatten nicht überzeugt. "J-ja. Du nicht?" 
"Nein, ich hab Hunger", er wandte sich meiner Halsbeuge zu, "Auf dich", flüsterte zwischen den heißen Küssen, die es mir so schwer machten, zur Ruhe zu kommen, geschweigedenn, heraufzufinden was hier Sache ist.

"Harry? Wovon hat Niall geredet und wieso bin ich in Gefahr?!", rutschte es mir heraus. Ich klatschte mir eine Hand vor den Mund und sah erschrocken dabei zu, wie er von meinem Körper abließ und seine Kieferknochen sich anspannten. Er wurde sauer, das sah man in seine Augen. Und je wütender er wurde, desto höher stieg die Angst in Mir.

"Du hast gelauscht!", rief er wütend.
"Nein! Wirklich nicht! Ich wollte runter kommen, und nachsehen wo du bleibst,da es bereits spät ist und dann habe ich meinen Namen gehö-", eine Hand scheuerte gegen meine Wange und ich musste unschwer feststellen, dass es sich dabei um Harry's Hand handelte. Er hatte mir wirklich eine gescheuert. Tränen floßen über meine Wangen. Es waren keine Tränen wegen den Schmerzen auf meiner Wangen. Nein. Ich wurde sauer. Ich stand von dem Bett auf und ging runter, dort wo meine Taschen standen. Zum glück hatte ich noch nichts ausgepackt, daher konnte ich sofort verschwinden. Er kam noch hinterher, stand oben auf der Treppe. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nur minimal in Reue verändert. Ich sah noch einmal nach oben, zu ihm, machte ihm mit meiner roten Wange und den Tränen der Wut in meinen Augen hoffentlich ein schlechtes Gewissen, und lief hinaus.
"Amelie, bleib hier!", rief er noch, aber ich war weg.

Ich lief durch die dunklen Straßen. Schlimmer könnte es nicht mehr werden. Ich hatte niemanden mehr, momentan. Kein sicheres Zuhause, Harry hatte mich geschlagen, ich hatte im Prinzip nurnoch ... Ja, Fabienne. Sofort zückte ich mein Handy.

"Fabienne? Gott sein Dank, bist du noch wach! Kann ich vorbei kommen und bei dir schlafen? Es ist was schlimmes passiert. Ja? Danke, du bist echt die beste!", ich legte hastig auf und nahm den schnellsten Weg zu ihr. Ich wollte nurnoch in Sicherheit sein.

*Harry's POV*
Was hatte ich da gerade getan? Hatte ich sie echt geschlagen? Immer noch stand ich wie angewurzelt auf dieser Treppe und starrte auf die Tür, aus der sie gerannt ist. Ich hatte ihr wehgetan. Körperlich und seelisch. Ich nahm mir mein Handy, und rief die Anderen an. Sie war in Gefahr, und ich musste sie schleunigst finden, sonst passiert etwas, was ich mir nie verzeihen könnte. 

"Niall? Folgendes. Kommt bitte her, es ist dringend. Ich hab mist gebaut, und nun ist Amelie weggelaufen. - Ja, Sie läuft irgendwo dadraußen rum, ganz alleine. - Ja ich weiß ich bin ein Vollidiot. Könnt ihr jetzt kommen? Wir müssen sie finden. - Ja bis gleich!", ich legte auf, wippte immer wieder mit meinem Fuß umher und kaute auf meiner Unterlippe, als ich unten auf dem Sofa saß und wartete.
Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn man auf etwas wichtiges wartet. Es frisst einen auf. Was ist, wenn ihr was passiert?

*Amelie's POV.*
Ich gehe gerade an einem verlassenen, alten Pferdehof vorbei, auf dem ich früher immer zusammen mit Fabienne, reiten war. Erinnerungen, oh Erinnerungen. Damals war noch alles unbeschwert, und heute? Heute steigt mir die Scheiße bis zum Hals. Überall Probleme, wohin man nur schaut. Nichts läuft so, wie man es gerne hätte.

Ich konnte keine Menschenseele weit und breit sehen, und das schon länger nicht mehr. So langsam bekam ich hier echt Angst, weshalb ich meinen Schritt verschnellerte. Ich umklammerte meine Tasche fester und presste sie gegen meinen Körper, bereit sie aus zu holen und demjenigen, der mich auch nur einmal anpackt, über den Schädel zu pfeffern. 

Ich erkannte ein Licht, es war eine Laterne. Endlich ein Funken Hoffnung, und ich kam ihm immer näher.
Plötzlich dann, wie aus dem Nichts, nahm ich einen Schatten wahr, der sich vor meine Füße warf. Es war der gleiche wie der, den ich gesehen hatte, als ich den Abwasch machen musste. 
Ich bekam angst, sah auf und vor Mir stand ein Mann. Ich kannte ihn. Es war der, der mich mit dem Messer bedroht hatte und den Harry wenig später niedergeschlagen hatte.

"Du hättest besser auf ihn gehört, meine Kleine."
_______
25 Votes + 7 Kommentare führen euch zu Kapitel 19 :*

Lots of love,
Vanessa. x

Unwiderstehlich. » harry stylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt