Kapitel 25. - Weil ich dich Liebe...

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*Amelie's POV.*

Es vergingen 3 Tage, sie fühlten sich jedoch an wie drei Jahre. Ist es zu fassen, dass ich immer noch am Boden zerstört bin? Ich baue Hass auf. Verständnislosigkeit gegenüber Harry, da er mich am Abend zuvor noch behandelte wie seine Freundin, und am Morgen danach einfach weg war. Ein letzter Brief, das war dann alles.

Ich stand auf, müde war ich dennoch. Geschlafen habe ich die letzten Nächte auch nicht wirklich. Es ging einfach nicht. Aber was sollte ich machen? Noch viel mehr enttäuscht war ich von Niall. Waren wir nicht sowas wie Freunde? Freunde sagen es, wenn man sich verpisst.

Wütend klatschte ich mein Handy auf mein Bett zurück, als es wenig später plötzlich aufleuchtete. Ich hatte eine Nachricht. Hastig eilte ich zu meinem Bett. In Sekundenschnelle raste mein Puls in die Höhe. Bitte, sag mir, dass es einer von Ihnen ist. Bitte.

Unbekannte Nummer.

Harry und Niall waren damit schonmal ausgeschieden, blieb also noch die Hoffnung auf Louis, Liam oder Zayn. Ohne weiter nachzudenken, öffnete ich die Nachricht, hoffte inständig auf ein Zeichen von ihnen.

"Sie werden dafür bezahlen", waren die einzigen Worte, die diese Nachricht beinhalteten. Keine Frage, es musste dieser Max sein, der sich an mir vergriffen hatte. Nur was meinte er damit? "Bezahlen?" Wofür denn?
Ich dachte nach, dann fiel mir der Brief ein. Vielleicht würde da irgendwas stehen, was mich auf die Lösung bringen würde. Ich kramte ihn unter meinem Kopfkissen hervor, las ihn mir noch einmal genaustens durch.

"In Doncaster werde ich mit den Jungs das fortsetzen, was wir Zuhause angefangen haben. Weit weg von Dir. Max, seine anderen Vier Sklaven und die Polizei werden vermutlich schon hinter uns her sein. Ich wollte dir nicht wehtun, ich gehe, um dich zu beschützen, das musst du mir wirklich glauben, Amelie."

Mir fiel es wie die Schuppen von den Augen. Ich hatte mir diesen Brief zwar schon gefühlte Millionenmal durchgelesen, aber scheinbar hatte ich dabei nie verstanden, was genau er mir damit sagen wollte. Max wollte Harry leiden sehen. Und das ginge scheinbar nur mit mir.  Harry ließ mich zurück, damit Max mich nicht findet. 

Aber wieso? Wieso Ich? Zwischen Harry und Mir kann scheinbar ja doch nicht soviel sein, wenn er schon schreiben kann, dass seine Gefühle nicht stark genug sein werden, um zurück zu kommen.

Ich schüttelte meinen Kopf, als ich realisierte, was ich da gerade dachte. Ich hatte keine Zeit für pessimisitsche Gedanken, ich muss Handeln. Und zwar so schnell, wie es nur überhaupt ginge. Statt mir Gedanken darüber zu machen, was schlechtes passieren könnte, sollte ich mich auf das Gute konzentrieren, sonst kann ich es direkt sein lassen.
Dieses mal könnte ich ihm das Leben retten, anstatt andersrum. Klar wusste ich, dass ich mich mit der Entscheidung mich nach Doncaster zu begeben, auf sehr dünnes Eis begebe und eventuell gleich sechs Leben auf's Spiel setze, aber ich wollte es so gerne riskieren. 
Sollte ich oder sollte ich nicht?
Das war die Frage, die ich mir damals stellte, ob ich mich auf diese Party schleichen sollte, oder nicht. Ich entschied mich damals für Ja, und ich lernte, wenn auch über einen etwas unschönen, angsteinflößenden Wege, Harry kennen.
Also sollte ich Mich dieses mal auch für Harry entscheiden? Für Ja?

Harry schrieb in dem Brief, dass er zusammen mit den Anderen nach Doncaster gehen würde, richtig? Ich meine mich erinnern zu können, dass Harry mir damals, als er bei Mir war und mir die Namen der anderen sagte, gesteckt hatte, das Louis früher dort gewohnt hatte. Vielleicht würden sie da sein? Heute ist Freitag und meine Eltern würden vor Dienstagabend nicht zurück kommen. Das wäre meine Chance, oder nicht?

Ich ging zu meinem Kleiderschrank, zog irgendwas heraus, was ich anziehen könnte. Mir war es egal, wie ich aussah. Hauptsache war, dass ich irgendwie nach Doncaster kommen könnte.

Als ich fertig mit umziehen war, nahm ich mir mein Handy und ging runter. Ich nahm mir genau 24 Euro aus der Haushaltskasse, die wohl kaum für ein Ticket mit dem Zug nach Doncaster reichen würde. Also müsste ich mir auf dem Weg etwas anderes überlegen müssen.

Es ist kaum zu fassen, wozu ich bereit bin, um Harry zu schützen, um bei ihm zu sein. Am Abend vor seinem Veschwinden war alles gut. Wir hattem intime Momente zusammen, unvergessliche Erinnerungen zu zweit. Er behandelte mich wie so oft, wie seine eigene Freundin. Als wäre alles nie passiert, was passiert war. Und am nächsten Morgen? War er weg. Einfach so. Ohne ein Wort. Ein einfacher, letzter Brief und das war alles. Er meldet sich nicht, reagiert nicht auf Anrufe. Wer macht sowas? Wenn ich nach Doncaster gehe, bestimmt sowieso die Gefahr, dass alles nur ein gemeines Spiel war. Das nichts, kein einziges Wort in seinem Brief ernst gemeint war. Aber ich muss es jetzt tun. Für ihn. Für Mich. Unsere Erinnerungen und Erlebnisse. Für Uns!

Ich ging aus dem Wohnzimmer, direkt den Flur entlang und ab zur Haustüre. Es wurde ernst. Ich schluckte schwer, als ich mir Schuhe und Jacke anzog. Erstmal würde ich nicht mehr nachhause kommen, aber hoffentlich noch vor Dienstag Abend, sonst hätte ich Erklärungsbedarf. Großen Erklärungsbedarf.

Ich legte meine Hand auf die kühle Klinke und drückte sie runter. Ich machte die Tür des Hauses auf und drehte mich ein letztes mal um. Ich hatte Angst vor dem, was mich erwartet. "Ich tue es für dich, Harry..", flüsterte ich, als ich rausging und die Tür hinter mir entgültig schloß.

"Weil ich dich Liebe..."
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Bis dahin,
Lots of love,
Vanessa. x

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