Kapitel 10. - Für oder gegen Dich?

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Kapitel 10:

*Amelies POV.*

Was sollte ich davon halten? In dem einen Moment bedroht er mich und behandelt mich, als wäre ich ein Haufen Elend, was es nicht verdient hat, beachtet geschweigedenn gut behandelt zu werden? Und im Anderen trägt er mich auf Händen, behandelt mich als würden wir uns schon Jahre kennen und tut so als wäre ich seine Freundin? Was soll das? Klar, mich packte es für einen Moment, als er mich in seine Arme zog, und ich seinen Duft einatmen konnte aber so konnte das nun wirklich nicht weitergehen. So will und lasse ich mich nicht behandeln! 

Leicht drückte ich ihn von Mir weg, währenddessen sah ich einfach zu Boden. Ich hatte nicht genug Mut, um ihn anzusehen. Jedoch, aus dem Augenwinkel sah ich, dass er verwirrt auf mich herab sah. Einige Zeit lang noch hielt er seine Arme ausgebreitet, als würde er darüber nachdenken, ob das gerade wirklich geschehen war. Danach ließ er sie aber fallen und baumelten an seinen Seiten. Hatte ich ihn damit verletzt, so wie er Mich? Oder wurde er erneut wütend, droht mir mit Folgen da keiner mit ihm so umgehen darf, wie er immer sagt? Oder würde er zur Abwechslung einfach einmal nichts sagen?

Ich sah aus gesenktem Blick hinaus aus  meinem Fenster, als ich feststellen musste, dass es bereits dunkel wurde und ich daraus schließen kann, dass es bereits Abend geworden war. Wenn die fünf bald nicht mal verschwinden, kriege ich ernsthafte Probleme denn ich wüßte nicht, wie ich meinen Eltern alleine schon einen Jungen erklären sollte, aber direktv fünf? Nein, das kann ich nicht zu lassen. 

"Ihr solltet besser gehen, meine Eltern kommen bald von der Arbeit zurück", flüsterte ich.
Harry nickte kurz, sah gekränkt aus und ging aus meinem Zimmer. Louis, Liam und Zayn lächelten mich noch einmal kurz schwach an und verließen dann, genau wie Harry, mein Zimmer um die Treppen hinab zu steigen um zur Haustür zu gelangen. Niall wartete noch, bis alle unten waren, ehe er mich in seinen Arm zog und behutsam über meinen Rücken streichelte.
"Ich red mit ihm", hauchte er als er mich losließ und dann ebenfalls ging.

Ich tapste vor bis zur Tür, lauschte den Jungs, ob sie etwas sagen würden - Nichts. Allerdings hörte ich, wie erst die Haustür aufgemacht wurde, und dann wieder in das Schloss fiel. Ich hopste hinüber zu meinem Fenster um zu sehen ob sie wirklich weg fahren. Ich riss die Vorhänge ein Stück weit beiseite und lugte nach unten, wo schon der schwarze Van stand, der das Licht des Mondes reflektierte. War es wirklich schon so spät geworden? Ich wurde unterbrochen, als ich mitbekam, dass Harry noch einmal nach oben sah, direkt auf mein Fenster. So schnell es ging trat ich weg, pitschte die Augen zusammen und hoffte inständig, dass er mich nicht bemerkt hatte. Wobei ich schwören könnte, dass ich definitiv zu langsam war.

Wenige Augenblicke später hörte ich eine Autotür zuschlagen und ein Auto wegfahren. Es waren die Jungs. Ich atmete laut aus, ging auf mein Bett zu und kuschelte mich in meine Decke ein, bevor ich die Wand anstarrte. Vielleicht hatte ich Harry zu unrecht so behandelt, er schien seine "Entschuldigung" ernst zu meinen, für seine Verhältnisse jedenfalls. Es war absehbar, dass er sich nicht angemessen entschuldigen kann, dafür ist er sich dann doch zu fein. Aber wenn er hinter dieser Box und dem Bild nicht steckt, dann weiß ich wirklich nicht, wer das sonst gewesen sein könnte. Ich kenne niemanden, außer ihn, der so etwas machen würde. Niemand aus der Nachbarschaft, niemand von meinen Freunden ... garkeinen. Scheinbar steckt er aber wirklich nicht dahinter.

Ich schloss meine Augen, hatte keine Ahnung, was ich als nächstes machen sollte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Harry. Ich öffnete sie wieder. Dann sah ich nach links, auf meinen Nachttisch, dort wo mein Handy lag. Kurzerhand führte ich meine Hand dorthin, nahm es mir und hielt es vor mein Gesicht. Ich entlockte meinen Bildschirm mit meinem Zahlencode und ging auf meine Nachrichten.

"Harry? Kannst du bitte herkommen? Ich muss mit dir reden, es ist wichtig.", tippte ich und drückte auf senden.
Nervös sah ich durch mein Zimmer, zwischendurch immer wieder auf mein Handy, wartend auf eine Antwort. Die Zeit vergeht soviel langsamer, wenn man auf etwas wartet. Da werden aus 2 echten Minuten, gefühlte 20. Mein Handy blickte auf und ich gab hastig meinen Zahlencode ein um meinen Bildschirm erneut zu entsperren. 

"Ja. Durchs Fenster? x", kam als Antwort.
"Nein, du kannst durch die Haustür, meine Eltern sind noch nicht da", tippte ich erneut.
"Gib mir 5 Minuten!", las ich und ging ins Bad um mein Aussehen zu checken.

Wieso kümmert es mich eigentlich? Ich habe geweint, ich habe Kopfschmerzen und eigentlich habe ich Angst vor diesem Jungen. Also wieso muss ich mein Aussehen aufbessern? Ich nahm mir trotz dessen die Bürste und kämte mein Haar durch, um dann die verflossene schwarze Schminke abzuwischen, die durch meine Tränen verlaufen war. Jetzt sah ich annehmbar aus, und so blieb ich letztendendes dann auch. Ich ging zurück in mein Zimmer und wollte mich gerade auf meinen Schreibtischdrehstuhl setzen, da klingelte es auch schon.

Es war eine Sache von wenigen Sekunden, da fing mein Herz an zu pochen und ich wurde nervös. Klar denken konnte ich auch nicht mehr, und wusste nicht, was ich eigentlich sagen wollte. Wieso hatte ich ihn nochmal herbestellt? 
Trotzdem lief ich in Windeseile zur Tür, stoppte kurz vor dem Schränkchen im Flur, auf dem mein Parfüm stand. Ein Spritzer auf meinen Hals, das lag meine Hand schon auf der eiskalten Klinke. Ich stoppte kurz, dachte behutsam nach.

War das richtig, was ich hier machte? War es eine gute Idee, ihn alleine kommen zu lassen, während meine Eltern nicht Zuhause waren? 

Unwiderstehlich. » harry stylesWhere stories live. Discover now