장 6

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Kurze Zeit herrschte Stille und ich blickte in das ernste Gesicht meines Gegenübers. Ich schluckte und mein Mund fühlte sich trocken an.
"Deine...Mama?", fragte ich unglaubwürdig und verstand nicht so Recht worauf er hinaus war.
"Sie soll nicht wissen, dass du hier bist.", sagte er leise und durchbohrte mich mit seinem, etwas gelangweilten aber dennoch beängstigten, Blick.
Er stand noch immer vor der Tür und dieser kühler und emotionsloser Ausdruck war noch immer in seinem Gesicht.
Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und schaute ihn unglaubwürdig und verwirrt an. -Was meinte er? Wieso?

Das "Wieso" war in diesem Fall etwas vielfältig. Da die Fragen in meinem Kopf alle ein wieso beinhalteten, breitete es sich in diesem Raum einfach aus.
"Wieso?", sprach ich aus in der Hoffnung er würde mir meine ganzen Fragen, von denen er allerdings nichts wusste, beantworten.
Wieso seine Mutter es nicht wissen sollte,
Wieso er mich geheim hielt,
Wieso ich jetzt in diesem Zimmer fest steckte,
Wieso ich überhaupt her kam.
"Lange Geschichte.", war alles was er flüsterte. Kurz und knapp.
Klasse Antwort.
Ich legte meinen Kopf schief, da mir dies albern erschien, und seufzte leise. Beziehungsweise atmete ich einmal tief aber angestrengt aus.
Ich beugte mich nach hinten um den Umschlag auf den Tisch zu schmeißen, darauf achtend mich nicht vom Fleck zu bewegen.
Für solche Albernheiten hatte ich keine Zeit. Ich lief Schritt für Schritt auf ihn zu und hoffte ihm würde auffallen, dass ich das alles eigenartig fand. Ich hoffte er würde einen Schritt zur Seite tun und mich hinaus lassen, oder wenigstens all das auflösen.
Doch er blieb still und straff, mit den Händen hinter dem Rücken, stehen und versperrte mir weiterhin den Ausgang.
Ich war zu sehr auf seine Reaktion fixiert und blieb erst stehen, als ich wortwörtlich wenige Zentimeter vor ihm stand.
Ich spürte halbwegs seinen Atem und konnte seinen Geruch einatmen. Sein Blick war nach wie vor der Selbe, daraus konnte ich also nichts schließen.
"Du kannst nicht gehen.", hauchte er leise und wechselte den Blick von meinem rechten Auge zum linken.
Meine ganzen Nackenhaare stellten sich auf, ich spürte seinen Atem auf meinem halben Gesicht. Dieses sanfte Gehauche ließ mich echt kurz einfrieren.
Allerdings war es ebenfalls so komisch. Schnell tat ich einen Schritt nach hinten und entfernte mich von ihm wieder.
Doch ihm schien dies nichts ausgemacht zu haben. Ich wüsste nur zu gern, wie er denkt und ws ihm generell für Gedanken durch den Kopf gingen. Man konnte nie wissen wie er etwas aufgriff oder wie er dabei dachte. Er war schwer zu "lesen". Quasi ein Buch mit sieben Siegeln. Doch gerade das machte mich so scharf darauf die Siegeln zu bechen und ihn lesen zu können. Aber wie?
Er war nach wie vor straff und emotionslos.
"Wieso?", rutschte schon wieder aus mir heraus.
"Wenn du jetzt aus dem Zimmer gehst sieht sie dich.", flüsterte er und schickte durchdringende Blicke hinterher. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken, doch es war nach wie vor eine alberne Angelegenheit.
"Aus meinem Fenster kannst du nicht. Das ist viel zu hoch.", fügte er nach meinen skeptischen Blicken hinzu.
Allerdings wurden meine Blicke dadurch noch skeptischer. Worauf wollte er hinaus? Das war doch wohl alles nur ein schlechter Scherz, nicht?
Ich zog beide Augenbrauen hoch, "Und was jetzt?", kam ich aus dem Flüstern heraus und klang ein wenig gereizt. Natürlich unbeasichtigt.
"Du musst hier schlafen.", sagte er. Trocken und ohne Probleme, wie die ganze Zeit schon.
Meine Augen weiteten sich und mein Mund öffnete sich leicht.
"I-ich muss...", sprach ich ihn langsam nach, wurde aber zum Ende hin immer leiser.
"...hier bei mir schlafen.", beendete er meinen Satz mit einem, besser gesagt dem ersten von mir gesichteten, Lächeln.

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Where stories live. Discover now