장 25

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Den restlichen Morgen habe ich ihn lediglich beobachtet und die kleinen Details gesucht, die ihn zu dem machen, wer er heute ist.
Die kleinen Faltchen neben seinen schönen Lippen, die bestimmt vom Lachen oder Grinsen kommen.
Die langen, dunklen und vollen Wimpern, diese kleine runde Nase mit dem kleinen Muttermal an der Spitze, die Form seiner Lippen, alles.
Er war es, der mich aus dem Brand rettete. Seinentwegen, wurde dieser Alptraum doch noch ein schöner Traum. Und gerade durch dieses Ende, fielen mir nun diese schönen kleinen Details auf.
Er war so schön, sogar jetzt waren seine Haare glatt und ordentlich.
Ich lächelte vor mich hin.
Mein Zeigefinger wanderte sanft zu seinem Gesicht.
Ich setzte meine Hand neben seiner Wange ab und streicheltr sanft mit meinem Zeigefinger seine Wange.
So weich und warm, so schön angemehm.
So ging das eine kleine Zeit lang, bis er aufwachte und ich mich wegdrehte, als hätte ich nichts gemacht.
Ich spürte seine müden Blicke an mir und hörte wie er sich streckte.
"Guten Morgen.", sagte er verschlafen und gab ein langgezogenes müdes Stöhnen von sich.
"Morgen."
"Hast du Hunger?"
"Ja etwas. Soll ich uns was machen?"
"Ach Quatsch, du bist der Gast. Ich mache dir was.", er war bereits dabei aufzustehen, da hielt ich ihn an der Schulter fest.
"Dann machen wir zusammen Frühstück, okay?"
Er nickte und seine Blicke zogen mich leicht in den Bann.

Das ist es komisch, was hier in letzter Zeit mit mir abging. Mit meinen Gefühlen, Gedanken und Taten. Es war alles so komisch und so neu.
Konnte es sein, dass ich Gefühle für ihn entwickelt habe? Obwohl ich Nullkommanichts von ihm wusste?
"Wenn du weiter so starrst kriege ich noch Löcher in mein Kopf.", mampfte er während er sein Reis aß.
Sofort schaute ich mein Essen an und stocherte leicht rum. Wie gesagt, viel Hunger hatte ich nicht. Aber meine Eltern brachten mir bei, dass man vorallem an Tagen, an denen man zum Frühstück kein Hunger hat, das Meiste essen soll.
Erklärungen gab es nicht. Höhstwahrscheinlich war es so ein Gelaber, wie "Wenn du dein Gemüse isst, wirst du groß und stark."
Bullshit. Reiner Bullshit.
Ich war klein, hatte zwar einige Muskeln, war aber nicht sonderlich stark.
Aber darum ging es jetzt nicht.

"Was machen wir heute?", wollte ich ein Gesprächsthema in die Runde werfen.
Er zuckte bloß mit den Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit seinem Essen.
"Wir könnten heute eine Art Frühjahrsputz machen. Dann ist deine Mutter morgen sicher...-"
"Jungkook, wieso machst du bei all dem mit?", unterbrach er mich.
"Was?"
"Egal was ich mit dir anstelle, du würdest mitmachen, oder?"
"Ähm... nun ja..."
"Ja, siehst du? Warum ist das so?"
Ich schluckte. Warum war es denn so, Jungkook?
"Ich weiß es nicht."
Er seufzte.
"Warum machst du denn das alles, Tae?"
"Ich glaube, weil mich das mit meiner Mutter so runterzieht, dass ich Ablenkung suche."

Wow, er nahm echt kein Blatt vor den Mund.
Schweigend saß ich da und starrte ihn unglaubwürdig an. Was tat er da mit mir? Wieso?
Ich war bloß Ablenkung? Nur um Spaß zu haben, quasi.
Mein Besteck fiel aus meiner Hand und ich schaute nun Tae leer und unglaubwürdig an.
Er schaute auf und kaute noch.
Ich legte meinen Unterliefer schief und stand auf.
"Verstehe."
Ich ging zur Tür und ignorierte die Rufe von Tae.
Ich schlüpfte schnell in meine Schuhe, machte die Tür auf und ging raus.
Um mich beeilen zu können, schmiss ich die Tür zu und lief einige Schritte.
In der Hoffnung, er würde mir folgen, blickte ich zur Wohnungstür, doch diese blieb geschlossen. Er folgte mir nicht. Es machte ihm nichts aus.
Ich war ihm egal.

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt