장 20

2.4K 248 11
                                    

Seine Hand lag an meiner Wange, sein kühler Daumen streichelte mein Wangenknochen. Er drückte seinen dünnen aber muskulösen und warmen Körper an meinen und mein Herz machte einen langanhaltenden Sprung, welcher anschließend Bauchkribbeln auslöste.
Ich gab ein leichtes krächziges Keuchen von mir, welches ihn dazu brachte sich noch mehr an mich zu drücken.
Plötzlich löste er sich. Ich schaute ihn mit großen Augen an und schluckte. Er leckte sich nachdenklich über die Lippen und schaute auf den Boden. Seine Hand nahm er von meiner Wange und legte ihn an seine Hüfte. Die andere hand lag noch neben meinem Kopf an der Tür und hielt sein Gleichgewicht.
Meine Hände nahm ich von ihm und legte sie straff an meinem Körper. Ich stand steif angewurzelt da als würde ich auf einen Befehl seinerseits warten.
Er nahm nun auch die andere Hand weg und drehte sich um. Ich sah nur sein Hinterkopf welche nach unten geneigt war.
Meine Atmung schien sich etwas beuhigt zu haben, aber mein Herz veranstaltete weiterhin ein Orchester und es fühlte sich an, als würde ich in der ersten Reihe sitzen und der Bass würde direkt in mir ausgelöst werden. In meinem Kopf schwirrten zu viele Gedanken um sie alle aufzuzählen oder zu erläutern, deshalb lasse ich das mal aus.
"Tae..?", fragte ich vorsichtig und meine Haltung lockerte sich und ich kam einen Schritt vorwärts.
Er sagte nichts, schaute bloß weiterhin auf den Boden.
"Es war komisch, oder?", fragte er leise.
Ehe ich etwas sagen konnte, sprach er mit einer tiefen und rauen Stimme weiter: "Das alles war eigentlich nicht geplant."
Nun schluckte ich. Was meinte er damit?
"Geplant?"
"Ach ist nicht so wichtig. Es wäre besser du gehst jetzt."
Ich zog eine Augenbraue hoch. Erst tat er sowas, sagt dann sowas, und bittet nun sowas?
Ich legte mein Gewicht auf lines Bein und verschränkte meine Arme.
Mit einem skeptischen und wütenden Blick beobachtete ich die braunen Haare seine Hinterkopfes.
"Okay.", kam angepisst von mir und ich drehte mich wieder zur Tür.

"Oder...nein, warte. Könntest du heute hier schlafen?"
Ich drehte mich abrupt und in dem Glauben mich verhört zu haben um. Was sagte er da?
Ungläubige Blicke schenkte ich ihm auf seine Frage. Mittlerweile befand sich seine Vordere Seite vor mir und ich konnte sein unschuldiges aber noch immer ausdrucksloses Gesicht sehen. Sein Pony fiel ihm in seine Augen und sein Mund formte eine Art 'Schmollmund'. Ich seufzte und murmelte ein "Na gut.", und wusste selber nicht warum.
Irgendwie zog er mich an aber gleichzeitig stoßte mich seine Art wieder ab. Ich wurde aus ihm nicht schlau.
Das eben war eins der Besten Beispiele für seine wechselhafte Art.
Welche ich aber irgendwie auch so anziehend und interesannt fand.
Dieses ich-werde-nicht-schlau-aus-dir, war der Auslöser für all die Gedanken die ich dank ihm hatte. Gerade, weil ich nicht schlau aus ihm wurde, beschäftigte ich mich so sehr mit ihm.
"Wie lange möchtest du mich noch anstarren?", fragte er sarkastisch und ich schaute sofort von ihm weg.
"Ich war bloß in Gedanken versunken."
"Aha."

Ich schrieb meiner Mutter ein SMS:
Hey Mama, ich leiste einem Freund Gesellschaft, da es ihm zurzeit nicht gut geht. Ich schlafe auch hier bei ihm, komme morgen zurück. Frühstückt schonmal ohne mich. Bis morgen, hab dich lieb, Kookie.

[Senden]

Nachdem ich mein Handy beiseite gelegt hatte, setzte ich mich mit zu Tae auf die Couch.
"Was machen wir jetzt?"
"Wie wäre es mit Fernsehen?"
"Ich weiß nicht. Da läuft nur komisches Zeug.", antwortete ich.
"Wollen wir was Kochen? Falls wir später oder heute Abend Hunger kriegen?"
"Ja, das klingt gut."

Schwupps, befanden wir uns in der etwas dunklen Küche. Es war ein wnig unaufgeräumt hier, aber nichts großartig schlimmes.
Ich öffnete den Kühlschrank und emtdeckte eine Leere.
"Jemand sollte mal einkaufen gehen.", schlug ich leise vor, ohne der Absicht, dass es Tae hörte.
"Ich weiß, ich gehe gleich."
"Ach quatsch, bleib du nur hier. Dir geht es nicht gut. Entspann dich, ich kaufe alles nötige ein, okay?", fragte ich, nachdem ich mein Kopf aus dem Kühlschrank zog und meinem Gegenüber ein warmes Lächeln schenkte.
Kurz schaute er mich nur an, dann lächelte er. Ein warmes und sympathisches Lächeln, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Das erste mal ein wahres, warmes, echtes Lächeln seinerseits. Mein Herz schmolz dahin und meine Wangen wurden heiß und rot. Wie gern ich dieses Lächeln öfters gesehen hätte. Wie gern ich es in Zukunft öfters sehen möchte.
Er lächelte noch immer und meine Augen strahlten. Als würde sein strahlendes und wunderschönes Lächeln von meinen Augen reflektiert werden.
"Du kannst ja doch lächeln.", sagte ich kleinlaut und er zeigte nun seine Zähne.
"Wie?", fragte er und lächelte weiter. Es war so ein eigenes Lächeln. So lächelte keiner. Es war ein besonderes Lächeln, so anders, so schön.
"Ich hatte immer gedacht, du könntest nicht lächeln."
Er fuhr sich durch seine Haare und versteckte seine beiden weißen Zahnreihen hinter diesen rosigen schönen Lippen.
Die Lippen, mit denen er mich eben küsste.
Als mir das wieder einfiel, fing mein Herz wieder an stark zu klopfen und das ganze Blut wurde in meine Wangen gepumpt.
Sofortversteckte ich mein Gesicht wieder im Kühlschrank.
Immerhin gab es hier eine angenehme Kühle.

Kookie, du solltest dir dringend solche Gedanken aus dem Kopf schlagen.

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Where stories live. Discover now