V wie Violett {wird noch überarbeitet}

장 48

Am nächsten Tag zog sich alles so krass in die Länge in der Uni. Die Lehrer schienen viel langsamer und noch langweiliger zu reden als sonst. Die Vorlesungen schienen sich von der Zeit her verdoppelt zu haben.
Zappelig wartete ich die ganze Zeit darauf mit Tae reden zu können.
Zwar sagte er gestern, dass wir später reden würden, aber bisher kam ich nicht wirklich an ihn ran um mit ihm nur ein vernünftiges Wort wechseln zu können.
Es machte mich so fertig und zog mich so runter.
Ich spürte wie sich mein Herz zusammenschnürrte und ich schnelöer atmete. Aber aus Angst und Wut und Trauer. Es konnte einfach nicht unser Ende sein, das ließ ich nicht zu!

Exakt, nach dem es klingelte, stand ich ohne meine Sachen zu packen auf und stürmte förmlich zu Tae.
Ich ignorierte die Blicke der anderen, die ich ganz deutlich an mir spürte. Mir war nur wichtig, dass wir diesen Schlamassel klären konnten!
"Kim Taehyung!", rief ich aufgebracht seinen Namen und erntete verwirrte und leicht erschrockene Blicke.
"Bitte geh mir nicht aus dem weg! Wir sind doch in einer Beziehung. Wir müssen über gestern reden, bitte!", sagte ich und richtete meinen Blick direkt und ernst in seine Augen.
Er schluckte kurz und mied wieder den Blickkontakt aber ich ließ das nicht länger zu.
Ich packte sein Handgelenk und zog ihn mit mir aus dem Saal. Seine Bemerkungen und Fragen wie: "Was soll das!", und:"Meine Sachen!", beantwortete ich immer mit einem "Gleich."
Ich zog ihn mit in den Flur, wo wir uns damals geküsst hatten.
Ich drückte ihn gegen die Wand und lehnte meine Arme neben seinem Kopf ab.
Er konnte nicht fliehen. Außer er ist stärker als ich, was er leider auch war, aber ich versuchte nun die Überhand zu gewinnen.
"Tae, was ist los?", fragte ich recht angepisst aber auch etwas traurig.
"Es ist nichts. Kann ich bitte wieder gehen?"
Nun schaute er mich zum ersten mal richtig an und ich sah, dass seine Augen glänzten. Ich presste die Lippen zusammen um mich zurückzuhalten. Ich schüttelte bloß stockend meinen Kopf und kam ihm etwas näher.
"Hast du etwa vor deinem Vater angst? Tae, glaub mir, er hat keine Ahnung wovon er da redet!"
Er schaute wieder weg und schluckte.
"Bitte, red mit mir! Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr, du tust mir mehr so weh, wenn du so bist."
Nun wurde meine Sicht ein wenig verschwommen und ich biss die Zähne zusammen um nicht los zu flennen.
Er öffnete den Mund um einen etwas zu sagen. Doch kurz daraufhin schloss er ihn wieder und schaute mich etwas ungläubig an.
"Ich liebe dich wirklich, Tae!"
Er nickte leicht und meine inneren Gefühle überkamen mich. Sollten sie es doch alle wissen!

Ich sprang ihn förmlich an und küsste ihn. Wie ein warmer Kakao im Winter oder ein kaltes Eis im Sommer, genau so waren Taes Lippen etwas für mich. Etwas, wonach ich mich so sehnte und etwas, was mich beruhigte wenn ich es bekam.
Er erwiderte, nicht gerade locker, und ich legte meine Hände von der Wand nun an seine Wangen. In diesem Augenblick schien es, als würde sich alles wieder zum Guten wenden. In meinem Kopf wurden die Szenen perfekt ausgemalt, wie wir beide gleich Hand-in-Hand durch die Schule gehen und zusammen Nachhause laufen würden. Als Paar. Als verliebtes und frisches Paar, welches sich trotz der kurzen Zeit ein wenig verloren, aber wieder gefunden hat.
Doch die Realität war anders.

Tae löste sich und schaute mich verwirrt an. "Wenn das mein Vater erfährt...", setzte er an, doch ich schüttelte wild meinen Kopf und sprach ihm ins Wort.
"Wird er nicht, und selbst wenn! Es ist dein Leben, nicht der deines Vaters und er sollte dich so akzeptieren wie du bist!"
Er schaute nachdenklich, ein wenig überrascht sogar.
Ehe diese komische Situation seinen Lauf nehmen konnte, wurden wir von der Klingel unterbrochen und Tae verschwand mit den Worten:"Ich muss los."
Er ist mir noch ferner als am Anfang, als ich ihn kennengelernt habe.

Ich stützte meine Hände an mein Kopf und lehnte mich an die Wand, wo ich langsam runter rutschte. Ich wurde immer kleiner, genau wie mein Gewissen, dass unsere Beziehung das schaffen würde.