장 15

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Ich drückte seine Hände etwas und konnte nicht glauben, was ich da gerade gehört hatte. Er mochte mich? Mich? Mich, Jeon Jungkook, den Jungen, der ihm bloß nachrennt?
Was sollte ich darauf antworten? Wie sollte ich reagieren? Oder es aufgreifen? 
"Tae ich...", fing ich an, doch da drehte er mich geschickt zu sich um und stand direkt vor mir. Mein Herz machte einen Sprung und mein Bauch spielte synchron verrückt. Was geschah hier? Was tat er da?
"Ja, du..?", fragte er frech und hielt mich noch immer in seinen Armen.

"Wie meinst du mögen?", löste ich mich von seinem Griff, trat einen Schritt nach hinten und versuchte das Thema zu umgehen. Das käme komisch zu antworten, ich meine zwei Jungs und solch ein Szenario?
"Einfach mögen."
Mein Herz hörte auf so schnell zu schlagen. Ein wenig war ich von dieser Antwort enttäuscht, aber warum? 
"Ach so.", sagte ich und versuchte ein Lächeln aufzusetzen.
"Hör auf."
"Womit?"
"So zu tun, als würdest du Lächeln und als wäre diese Lüge für dich okay."
"Aber es ist o... Lüge?"
Er kicherte leicht, "Gute Nacht, bis morgen." 
"Warte, das kannst du doch nicht einfach so im Raum stehen lassen!" 
Doch er war bereits dabei in die andere Richtung zu gehen. 
Ich glaubte zu hören, wie er noch leicht lachte. Dieser Arsch. Aber jetzt wo ich gerade beim Thema bin, beim Laufen hat er einen echt süßen Arsch.

Kopfschüttelnd drehte ich mich um und ging die dunkle und gelb-angeleuchtete Straße entlang Nachhause. Diesmal wirklich ohne Tae. *seufz*

Am nächsten Morgen, als ich in der Uni ankam, hatte ich das Gefühl, dass Tae und ich nun besser mit einandr auskamen, als davor. Dass wir beide offener wären, mehr reden und hoffentlich auch mal lachen konnten.
Aber als ich den Saal betrat, schenkte mir Tae keinen Blick. Nicht beim Vorbei laufen, nicht beim Hinter gehen, nicht beim Hinsetzten.
Ich natürlich ließ meinen Blick die ganze Zeit auf ihm ruhen, aber er? Er bemerkte mich nicht.
Er schien aber nicht Tag zu träumen, denn als der Lehrer "Aufstehen!", sagte, fielen seine Augen sofort auf ihn. Ohne einen anderen Körperteil zu bewegen, bewegte sich nur sein Blick.
Und er stand auf, so wie der Rest der Klasse auch.
Ich aber war noch in Gedanken versunken und beobachtete ihn bloß.

"Mr. Jungkook!"
"Ja, Sensei?", schreckte ich auf und blickte beängstigend zum Lehrer.
Dieser hebte bloß seine Augenbrauen und blickte direkt zu mir. Er wollte mir etwas mitteilen.
Ich blickte kurz zu meinen Klassenkameraden, welche mich anstarrten. Alle, bis auf ihn.
Langsam hebte ich mich und hoffte auf keine Strafe oder Ähnliches.

Und Glück gehabt, er drehte sich Augendrehend um und begrüßte uns.
Eine mehr oder weniger traurige, oder eher bedrückende, Vorlesung begann.
Ich saß hier hinten, und er soweit vorne. Natürlich waren es bloß wenige Meter zwischen uns, nicht mehr als vier.
Aber innerlich fühlte es sich an, als wären Welten zwischen uns.
Dieses "Warum" tauchte wieder auf.
Warum war er so?
Warum sagte er mir so was?
Warum benahm er sich so, nach so etwas?
Warum macht mich das so nachdenklich?
Warum waren wir innerlich so fern voneinander?
Warum nahm mich das so mit?

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Where stories live. Discover now