장 49

1.4K 165 14
                                    

Ab da an redeten wir gar nicht mehr. Ich wusste, dass ich etwas tun musste. Ich wusste nur nicht was. Vielleicht ein Liebesbeweis? Mit einem Rosenstrauß auftauchen?
Lieber nicht, Vater-Gefahr.
Vielleicht einen Brief schreiben? Den nur er las?
Also wenn, dann schon lieber persönlich!
Gott, es war echt schwer sich etwas auszudenken, womit man jemanden zurück gewann, den man eigentlich gar nicht wirklich verloren hat.
Irgendwo habe ich ihn doch verloren, aber eher was unsere Verbundenheit anging. Die Nähe zwischen uns wurde zu einer Meilenweiten Strecke, die sich nicht zu verkürzen schien.
Eher im Gegenteil. Sie zog sich in meinem Kopf mit jedem Annährungsversuch meinerseits in die Länge und wurde immer unerträglicher und endloser.
Wie lange ich hier wohl mitmachen würde?

Daran war jetzt nicht zu denken. Ich würde die Meilen gehen und ihn zurück holen zu mir. Ich würde alles tun um uns wieder zu vereinen. Auch, wenn unsere Beziehung noch total am Anfang war, ich hatte das Gefühl ihn seit zich Jahren zu kennen.
Denn ich, Jeon Jungkook, war in ihn verliebt. In Kim Taehyung. Und zwar Halsüberkopf.

Als wir gehen konnten, beeilte ich mich mehr denn je um so schnell es ging an unserer Kreuzung anzukommen.
Als ich mich umdrehte und den endlos langen Weg Richtung Universität begutachtete, sah ich noch keinen Tae.
Ich musste hier erstmal einen Versteck suchen. Hinter einigen Büschen könnte ich mich verstecken, aber ich hatte das Gefühl zu sehr gesehen zu werden und, dass man mich für einen Spanner hielt, wenn ich dieses 'Versteck' nutzen würde.
Ich bekam ein wenig die Angst, dass er bald hier sein würde. Ich biss die Zähne zusammen, zappelte mit meinen Füßen und benahm mich, als würde die Idee auf meiner Zunge ruhen.
Ich weitete meine Augen ein wenig und ich fühlte mich, als hätte die imaginäre Glühbirne über meinem Kopf plötzlich aufgeleuchtet.
Mir fiel eine Idee ein!, nur musste ich mich dafür ziemlich schnell in Richtung Taehyungs Wohnung beeilen.

Ich lief in einem echt schnellen Tempo und bekam leicht Seitenstechen, was mich mein Gesicht verziehen ließ. Aber ich ließ mich nicht ablenken, die Gedanken, dass ich ihn vielleicht jetzt zurück gewinnen könnte, hielten mich stark und brachten mich sehr schneller zu Tae als ich es richtig wahrnehmen konnte.

Nun hieß es warten. Warten, entspannen, runter kommen und nachdenken, wie ich es angehen würde.
Ich setzte mich unten auf die Treppen, die hoch zu seiner Wohnung führten, und versuchte meine Atmung runter zu schrauben.
Zum Glück musste man einen geraden Weg laufen und konnte erst dann zur Treppe abbiegen, denn wenn diese Treppe gerade an diesem Weg wäre, würde er mich sehen und wahrscheinlich meiden.
Demnach würde er mich erst sehen, wenn er wortwörtlich vor meinen Füßen stehen würde.

Einpaar Minuten wartete ich bloß, dann hörte ich das Knirschen der Kieselsteine die unter den Sohlen von Schuhen entstand. Jemand lief hier entlang.
Mein Herz fing an schnell zu schlagen und ich presste einmal die Augen zusammen und atmete tief durch.
Du schaffst das. Ihr liebt euch! Hab keine Angst!, rief mir meine innere Stimme zu. Sie hatte Recht.
Ich biss die Zähne zusammen und setzte mich aufrecht und selbstsicher hin.
Ich sah durch das Geländer die dunklen Klamotten und die braunen glatten Haare, die ich erwartete zu sehen. Sein Kopf war stets nach unten geneigt und seine Schritte waren klein und langsam. Er versteckte seine Hände vor der Kälte in seiner Jackentasche und lief langsam diese kleine Umdrehung um auf die Treppe zu gelangen.
Und als er mit hängendem Kopf meine Füße sah, blieb er stehen und schaute nur langsam auf.
Mein Körper rastete förmlich aus und ich spürte so viel Nervosität, wie schon lange nicht mehr.
Meine Selbstsichere Haltung wurde ein wenig ignoriert und da er, so groß wie er war, direkt vor mir stand, übernahm mich ein wenig die Angst.

Ich schluckte und meine Unterlippe zitterte etwas.
Und dann trafen sich unsere Blicke und ich hätte schwören können ihn noch nie so traurig und fertig gesehen zu haben.
Mir fehlte mein Mut, meine vorhin angehäuftes Selbstvertrauen. Ich bekam ein wenig Panik. Wir waren uns gegenüber und ich war vorhin so selbstsicher, jetzt sollte ich wenigstens etwas sagen!

"Hey.", brachte er zuerst heraus und nahm mir die ganze Last ab. Und es war nicht mal geplant, nicht man ansatzweise, aber ich sprang auf und umarmte ihn, als hätte ich ihn vor Monaten verloren.

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Where stories live. Discover now