장 51

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In den nächsten Tagen ging ich nicht zur Uni. Meine Mutter ließ mich Gott sei Dank Zuhause, denn mich erwischte Fieber und eine Erkältung.
Eventuell drückte ich mich auch vor eine Begegnung mit Tae und versuchte so einer peinlichen Situation aus dem Weg zu gehen.
Aber andererseits ging es mir wirklich nicht gut. Ich hatte die Kopfschmerzen des Todes, mir war durchgehend übel und ich sah, wenn ich aus meinem Bett aufstand, kleine weiße Pünktchen vor meinen Augen tanzen, die mir die Sicht raubten und mir ein Gefühl des Schwindels gaben.
Nebenbei hatte ich die schlimmsten Augenringe, die ich jemals hatte, und sah aus wie ein Vampir, so blass wie ich war. Meine Nase war unheimlich verstopft und ich habe nach der zweiten Packung Taschentücher aufgehört zu zählen, wie viele mittlerweile in meinem Zimmer rum lagen.
Meine Mutter brachte mir tagtäglich zwei warme Nudelsuppen, morgens und abends eine. Nur leider schaffte ich niemals mehr als die Hälfte.
Ich war ein Häufchen Elend mit schlechter Laune und die Sehnsucht nach Taehyung.

Gerade als ich in meinem Kopf diesen Gedanken aussprach, klingelte es an der Tür. Da meine Mutter arbeiten war, war ich gezwungen die Tür aufzumachen. Mein Hinterkopf schrie mir, dass es bestimmt Taehyung sein würde, denn genau als ich an ihn dachte, klingelte es.
Ich taumelte und schwankte, suchte nebenbei Stand an der Wand und atmete schwer, als wäre ich einen Marathon gerannt. Kurz erblühte wieder die Hoffnung und schnell schaute ich in den Spiegel, welcher in unserer Flur hang.
Schrecklich sah ich aus, eindeutig. Ich wuschelte mir leicht durch die Haare und wusch mir mit dem Ärmel meines Pullis den Schweiß von der Stirn.

Als ich die Tür erreichte, atmete ich tief durch. Mit einem Ruck und zusammengekniffenen Augen, wegen der Helligkeit, blickte ich in ein freundliches und lächelndes Gesicht. Er verbeugte sich schnell und dieses sympatische Gesicht verzog sich kurz darauf.
"Guten Morgen. Familie Jeon, richtig?", fragte der Postbote und ich nickte leicht.
Er übergab mir ein Paket und ein Brief und ich unterschrieb daraufhin auf seinem Gerät.
Er verabschiedete sich wieder und ich schloss die Tür. Ich wartete darauf, dass sich meine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnen konnten, und taumelte anschließend zurück in mein Zimmer.
Das Schicksal war einfach nicht auf meiner Seite. Es bestrafte mich sogar mit einer heftigen Krankheit, obwohl ich einen schweren Verlust erleiden musste. Beziehungsweise erlitt.

Ich wusste nicht wohin mit mir, was ich großartig in nächster Zeit machen sollte und was aus mir werden würde. Wer ich werden würde, interessierte mich auch.
Ich war eigentlich immer der fröhliche, viel lachender und positiver Jungkook.
Und jetzt saß ich Taschentuch voll rotzend hier rum, badete in Selbstmitleid und war verzweifelt.
Als ich mich gerade auf mein Bett setzte und mich wieder hinlegen wollte, klingelte es erneut und ich presste meine Augen und Lippen zusammen.
Mit viel von meiner wenigen Kraft stand ich erneut auf, taumelte wieder zur Tür und öffnete diese seufzend.
Doch diesmal war es kein nerviger Postbote oder irgendjemand unerwünschtes.

Vor mir stand Kim Taehyung, straff mit seinen Händen hinter seinem Rücken und den Kopf leicht schief geneigt.
Bevor ich irgendwas tun konnte, setzte er sein Kantenlächeln auf, wobei man wieder beide strahlend weiße Zahnreihen sehen konnte.
Lachfalten zierten sein Gesicht und seine Frisur war heute ein wenig anders. Normalerweise waren sie immer glatt, fielen runter und verdeckten halb seine dunklen Augen. Doch heute schienen sie ungemacht, verwuschelt und leicht lockig. Aber nur dezent.

Bevor irgendwas passieren konnte, schmiss ich schockiert die Tür vor seiner Nase zu, drehte mich um und lehnte mich an die Tür.
"Jungkook! Ich weiß, dass du hinter der Tür stehst!", rief er von der anderen Seite und ich verstand jedes Wort so klar, als würde er direkt vor mir stehen.
"Ich bin hier um dir die Aufgaben zu geben, die du in der Uni verpasst hast. Bitte mach auf!", rief er weiter und ich spürte, wie sich mein Herzschlag schon jetzt um das dreifache verschnellerte.
Die Uni war also der einzige Grund, weshalb er mir einen Besuch abstattet? Nichts weiter?
Ich muss ihm ja echt wichtig sein..., dachte ich.

Enttäuscht und sauer riss ich die Tür auf und erhoffte mir, dass er eine Tüte mit den Aufgaben, oder gar eine Tasche hinhalten würde, die ich einfach schnell wegschnappen und die Tür danach wieder schließen könnte.
Aber stattdessen sprang er bei dieser Gelegenheit rein und drückte mich an die Flurwand direkt gegenüber unserer Wohnungstür.
Er stand wenige Zentimeter vor mir und lehnte seine Arme neben meinem Kopf ab.

"Außerdem wollte ich meinen Kookie wieder gesund pflegen. So wie er mich einmal gesund pflegte."

V wie Violett {wird noch überarbeitet}Where stories live. Discover now