1. Eine schockierende Nachricht

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Die Sonne ging langsam im Horizont unter, den man hinter einem Hügel auf Berk sah. Die letzten Strahlen erhellten das Dorf und es fing an, zu dämmern. Das Meer rauschte perfekt passend für die friedliche Stimmung auf der Insel. Der Wald brachte mit den vielen Bäumen noch bessere Luft ins Spiel, die dann kühl mit dem leichten Wind wehte.
Müde verließ das Stammesoberhaupt die Schmiede. Der 20-Jährige war nun seit ein paar Monaten Oberhaupt und man merkte, dass es ihn eigentlich gar nicht so sehr stresste, wie man zuerst glaubte.
Die Jahre, als die Berkianer noch Drachen bekämpft hatten, mussten schwer für Haudrauf gewesen sein. Immerhin hatte er hunderte Häuser neu aufbauen müssen, genauso wie den Vorrat an Essen. Außerdem gab es viele Verluste zu ehren.
Aber nun, seit die Drachen friedlich mit den Menschen lebten, hat sich alles verändert. Alles verlief in den bereits 5 Jahren bestens, jeder hatte Spaß und war mithilfe der riesigen Reptilien nie wirklich gestresst. Berk war ein wunderbares Zuhause, musste mal ausgesprochen werden.
Hicks hatte zuerst Panik davor, Oberhaupt zu werden, da er gedacht hatte, er würde es nicht richtig schaffen. Aber alle standen ihm immer bei, seine Mutter Valka, Grobian, seine Freundin Astrid und seine anderen Freunde. Natürlich auch Ohnezahn und die anderen Drachen.
Der Nachtschatten hatte auch die Aufgabe, den Drachen Befehle zu erteilen und alles in Schuss zu halten. Er war ja nun Alphadrache. Die zwei bekamen oft Komplimente, dass sie ihre Arbeit gut bestritten. Dies machte sie natürlich noch optimistischer. Eigentlich gefiel es ihnen auch, ihrem eigenen Volk ihre Wünsche zu erfüllen und sie glücklich zu machen. Außerdem konnte man auch Feste selber planen, was manchmal etwas anstrengend werden konnte, aber auch Spaß machte.
Hicks verließ die Schmiede und machte sich auf den Weg nach Hause.
Heute hatte er einfach die Aufträge der Dorfbewohner erfüllen müssen, die bei der Schmiede wie immer Schlange gestanden waren. Dies war garnicht mal so schlimm, da Grobian ihm auch half.
Der Tod von Haudrauf machte den beiden natürlich sehr zu schaffen. Immerhin war der Mann ganz tief in ihren Herzen eingeschlossen. Aber das war er ja immer noch und er würde ihnen auch immer beistehen.
Hicks dachte immer daran, wie stolz sein Vater nun wäre und schöpfte damit noch mehr Motivation.
Jeder in Berk hätte das verstorbene Oberhaupt gerne noch bei sich gehabt, doch die Vergangenheit ließ sich nicht ändern. Bei so einem Verlust ist man traurig und es trifft einem in eine empfindliche Stelle im Herzen, doch zumindest waren die schweren Zeiten vorbei. Die Zeiten des Leidens und Weinens.
Hicks hatte schon von Anfang an sein Bestes als Stammesoberhaupt gegeben, da er die Erwartungen von Haudrauf, die er immer hatte, erfüllen wollte. Vielleicht schaute sein Vater ihm da oben von Wallhalla zu und war nun sehr stolz auf seinen Sohn.
Ebenfalls Valka war wie am Boden zerstört, doch langsam aber sicher wurde der innerliche Schmerz gelindert.
Hicks spazierte über die Dorfmitte, wo man überall die Häuser sah und darin den hellen Schein der Kerzen, die noch brannten. Im Moment herrschte nichts als pure Ruhe und angenehmer Frieden. Die Drachen schliefen schon in ihren Ställen oder Hütten und die Einwohner saßen in den Häusern.
Hicks atmete die frische Abendluft ein und ging glücklich nach Hause. Gerade war er dabei, die Treppen hinauf zu seinem Haus zu gehen, als er schnelle Schritte hinter sich hörte. Der Atem dieser Person ging sehr schnell und hektisch. ,,Hicks!", rief die Stimme, die niemand anderes als Grobian gehörte. Sofort drehte sich der Angesprochene auch um und erblickte seinen Freund. Ja, irgendwie war er schon sein Freund geworden.
Man konnte die Geräusche des Mannes schon fast als ein Hecheln bezeichnen. ,,Wow, Wow...komm runter Grobian. Was ist los?", fragte Hicks und versuchte Grobian zu beruhigen. Dieser aber wurde ganz und garnicht ruhig. ,,Es sind die Hoff....Wir sahen...d-den ganzen Tag nicht...Und n-nun...Es ist so schrecklich!",stotterte der Dorfschmied und versuchte sich mit seiner Atmung zu beruhigen.
Hicks starrte seinen Gegenüber komisch an und sagte verwirrt:
,,Wie bitte, was? Grobian komm zur Ruhe und erzähle es mir dann! Komm einfach mit rein." Hicks wollte sich gerade umdrehen, als Grobian auf einmal schrie: ,,NEIN!Dafür ist ... keine Zeit!Du musst mitkommen. Jetzt. Sofort!" Hicks drehte sich wieder zu ihm und ging ihm gelassen ins Dorf nach.
Wahrscheinlich war wieder irgendein Wagen umgeflogen oder ein Drache ausgeflippt. Naja, das würde nicht Grobians schräges Verhalten erklären. Er schien ganz außer Atem und rannte schnell vor. Zumindest so gut er mit einem Bein konnte.
Kaum hatte Hicks fertig überlegt, wurde er mitgerissen, von Grobian. Dieser hatte sich einfach nicht damit abfinden können, wie langsam Hicks doch gegangen war und zerrte ihn somit noch viel schneller mit. ,,G-G-Grobian, erkläre doch einfach was los ist! ", zischte Hicks, während er so gut er konnte mitlief. ,,I-Ich kann nicht, dass musst du selbst sehen!", stotterte dieser. Hicks verdrehte die Augen, wurde aber damit noch fester mitgezogen. Sie rannten über die Dorfmitte in Richtung den Häusern von seinen Freunden. 'Sag bloß, die Zwillinge haben wieder was angestellt!', dachte sich Hicks genervt. Doch Grobian zog ihn an Taffnuss' und Raffnuss', als auch an Fischbeins und Rotzbakke Haus vorbei. So blieb nur noch dies der Hoffersons. Wenn etwas bei ihnen geschehen war, hieß das ganz sicher nichts Gutes. In Hicks verbreitete sich ein unangenehmes und mulmiges Gefühl. Vor dem Haus der Hoffersons standen plötzlich ein, zwei, drei...fünf Berkianer, die traurig zu Boden sahen. Hicks Panik wurde größer und er schaute sie geschockt an, als Grobian ihn endlich los ließ. Diese aber gaben keine Antwort auf seine schockierten als auch fragenden Blicke. Der Wikinger ging langsam an ihnen vorbei und öffnete die Türe zum Haus. Als er hineinsah, merkte er, dass alles dunkel war, ein paar Möbel waren umgefallen und lagen am Boden. Umgefallen oder Umgestoßen? Berechtigte Frage.
Hicks ging weiter hinein. Keine Astrid. Keine Mrs. Hofferson. Kein Mr. Hofferson. Komisch. Viel zu komisch. Was kam da nur auf Hicks zu?
Er wanderte die Treppe hinauf und blickte in Astrids Zimmer. Keine Spur von ihr. Der Raum war wie der andere dunkel, verlassen und Möbel lagen am Boden. Okay...Jetzt wurde die Panik noch größer. Hektisch lief Hicks zu dem Zimmer von Astrids Eltern. Grobian folgte ihm schweigend. Hicks riss die Türe auf und erstarrte. Der Schmied stand hinter ihm und blickte betrübt zu Boden. Hicks konnte es nicht fassen. Dieser Anblick war zu grausam. Wie konnte dies nur passieren? Was ist nur geschehen? Der Drachenreiter war im Moment einfach nur geschockt und panisch. Dieser Anblick war herzzerreißend. Wie konnte das alles nur geschehen, ohne dass Hicks es bemerkt hatte? Hatte es denn niemand bemerkt?
Hicks konnte seinen Blick einfach nicht abwenden und verschmolz in eine steife Pose. Steif wie eine Statue.
Wer hatte dies nur getan?

Hiccstrid ~ Schwere Zeiten ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt