21. Als wäre ich schwanger

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Kurze Erklärung für diejenigen, die die vierte Staffel von ,,Dragons - Auf zu neuen Ufern" noch nicht gesehen haben:
In einer Folge sieht man, wie Astrid blind wird. Wegen eines Gewitters flüchten die Drachen in den Wald, wodurch die Drachenreiter dazu gezwungen sind, sie zu suchen. Astrid will natürlich mitgehen und Sturmpfeil suchen, doch Hicks ist zu beschützerisch und will sie davon abhalten. Als sie sich dann weigert, sagt Hicks, dass er mal ein Machtwort sprechen muss - Keine gute Idee. Denn siehe da, ein paar Momente später sitzt sie schon mit ihm auf Ohnezahn und sucht mit Hicks die anderen Drachen.
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,,Also zusammengefasst: Du bist einfach so zu deinem Feind gegangen, der dich dann vergiftet hat und in dem Gift war eine Krankheit drinnen, die du nun...hast." Den Schock in der Stimme des Jorgenson war kaum zu überhören. Generell sagten die Gesichtsausdrücke all der Anwesenden genau aus, was sie fühlten und in ihren Gedanken verbargen. Die Blondine öffnete ihren Mund, doch es kam kein Ton heraus, da sie von Fischbein unterbrochen wurde: ,,Ich bin mir sicher, es hört sich besser an, wenn du sagst, dass die Krankheit vom Gift auf Astrid übertragen worden ist." Ziemlich genervt wollte die Betroffene wieder etwas aussprechen, doch diesmal durchkreuzte Rotzbakke ihre Pläne: ,,Das ist doch egal, Fischgesicht." ,,Ausnahmsweise hat Rotzbakke recht. Das ist jetzt nicht wichtig. Fakt ist, dass ihr die Wahrheit jetzt alle wisst.", stellte das ebenfalls anwesende Stammesoberhaupt fest, wobei es etwas dabei zögerte, seinem Freund recht zugeben. Der Mann schaute durch die Runde.
Die Personen in dem Erdgeschoss im Haus der Haddocks schlossen Valka, Rotzbacke, Fischbein, Raff und Taff, Eret, Hicks und die Berkianerin, wegen der alle hier waren - Astrid - ein. Es hatte ungefähr eine halbe Stunde gedauert, alle Drachenreiter und die Mutter des Oberhaupts aufzusuchen, sie alle in einen Raum zu bekommen und ihnen die ganze Geschichte von Kruor bis zu der Krankheit zu erzählen. Wie auch bei Hicks und Astrid bereiteten ihnen die Geschichte und die wenigen Informationen auf dem Zettel von Gothi die reine Panik. Niemand hatte eine Ahnung, was sie nun tun konnten, um dieses Gegengift zu finden. Sie wussten ja nicht einmal, ob es überhaupt eines gab. Die Hoffnung bestand zwar, aber sie hielt sich im unwahrscheinlichen Bereich.
,,Und was sollen wir jetzt tun?", informierte sich Eret unsicher, da er die Antwort schon vor sich sah. Bevor Hicks seinen Vorschlag erleutern konnte, wurde er genauso wie seine feste Freundin vorher unterbrochen. ,,Na, das Gegengift suchen, du Genie. Denn wenn man ein Gift, von dem man vergiftet worden ist, in sich trägt, dann braucht man ein Gegengift, um sich zu entgiften.", lautete die klare Feststellung von Taffnuss, von der er selbst sehr überzeugt war. Eret hatte anscheinend doch die falsche Antwort vor sich gesichtet. Während der Schwarzhaarige genervt knurrte, äußerte die Zwillingsschwester des Thorston-Jungen, nachdem sie ihn am Kopf geschlagen hatte: ,,Nicht einmal ich bin so eine dumme Nuss, obwohl wir beide Nüsse sind! Wir haben keine Informationen zu dem Gegengift, du Idiot. Ich allerdings bin so schlau und weiß das." Beim letzten Satz nahm Raffnuss einen flirtenden Ton an, rückte näher zu ihrem Schwarm, der neben ihr stand, und kuschelte sich dicht an seinen Arm. Die Blonde wollte heimlich seine Muskeln fühlen, doch bevor sie diesen Wunsch in die Tat umsetzen konnte, schubste Eret sie schon weg und befreite sich aus ihrem Griff, der sich als erstaunlich stark herausstellte. Jeder ignorierte die Dummheit der Zwillinge und wollte anfangen zu überlegen, was sie nun tun sollten. Doch bevor alle außer Astrid und Hicks auch nur einen Gedanken dafür verschwenden konnten, erklärte das Oberhaupt: ,,Astrid und ich haben uns natürlich auch schon Gedanken darüber gemacht, was wir jetzt machen können. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Informationen, die wir haben nicht die einzigen auf dem Archipel sind. Andere Völker haben bestimmt auch Informationen, darum müssen wir aufbrechen und alles, was wir über die Krankheit finden können, zusammensuchen. Wir dürfen nur nicht die Hoffnung verlieren." Alle Anwesenden nickten verständnisvoll. ,,Worauf warten wir dann? Los, fliegen wir schon!", rief Rotzbakke ziemlich übereifrig aus. ,,Wow, wow! Wir können nicht sofort los. Denn es gibt noch eine Sache, die ausgeführt werden muss.", teilte Hicks mit. ,,Und was soll das sein?", fragte der Schwarzhaarige missmutig. ,,Wir müssen die Nachricht dem ganzen Dorf noch sagen. Immerhin könnte vielleicht ab und zu etwas passieren. Wenn jemand in der Nähe wäre und nicht versteht, was los ist, könnte die Situation viel zu gefährlich werden.", begründete Valka, da sie verstanden hatte, worauf ihr Sohn hinauswollte. ,,Genau", stimmte dieser der Frau zu und nickte ihr zu. ,,Aber wir haben keine Zeit dafür, all die Fragen, die die Leute dann haben, zu beantworten.", setzte Valka mit den Problemen an der Sache fort. Nun meldete sich auch Astrid: ,,Außerdem möchte ich nicht sofort mit haufenweise Mitleid und Fragen übersät werden." ,,Verstehe. Aber wenn Grobian wirklich noch genau derselbe wie früher ist, dann können wir es ihm erzählen und schon weiß es das ganze Dorf in Sekunden.", schlug die Haddock-Mutter vor und musste am Ende des Satzes kurz lachen, weswegen sie sich auch eine Hand auf den Bauch presste, um das Gelächter etwas zu dämpfen. ,,Okay. Ich kann hier bleiben und es Grobian erzählen, während ihr schon mal zur ersten Insel fliegt.", berichtete Eret. ,,Danke, Eret. Und nein, Raffnuss, du wirst mitfliegen", befahl das Stammesoberhaupt, als er den Gesichtsausdruck von Raffnuss sah. ,,Aber ich muss bei Eret, Sohn von Eret bleiben!", jammerte die Angesprochene. Hicks schloss kurz seine Augen und atmete genervt aus, ehe er die Sache beiseite schob und verkündete: ,,Am besten wir starten mit der Insel der Verbannten. Sie ist am nächsten. Daher geht sich der Flug hin und zurück noch aus. Holt schon mal eure Drachen." Mit einem Nicken oder einem Wort als Zustimmung verließ jeder die Stube der Haddocks, um alles für den Flug zu den Verbannten vorzubereiten. Nachdem sich die Eingangstür geschlossen hatte, drehte sich der Eigentümer der Hütte zu seiner Freundin um, nahm ihre Hände und versicherte sanft: ,,Keine Sorge, wir werden bestimmt etwas finden, um dich zu heilen. Leg dich jetzt rauf ins Bett und ruh' dich aus." ,,Wie bitte? Ich bleibe nicht hier, ich gehe mit!", weigerte sich die Kriegerin. Die behutsame Miene des Braunhaarige wurde sofort zu einer ernsten. ,,Nein, ganz sicher nicht. Das ist viel zu gefährlich!" Nun hatte der 20-Jährige es geschafft, die Hofferson zu reizen. Die Hände von seinem Griff befreit und in ihre Hüfte gestemmt tischte die Blondine die Beschwerde auf, nachdem sie genervt gestöhnt hatte: ,,Wegen diesem ganzen Geständnis zu dir, den anderen und dem Dorf und den Sorgen, die nun jeder und vor allem du nun hast, kommt es mir eher so vor, als hätte ich gerade verkündet, dass ich schwanger bin. Und nun lässt mich niemand mehr raus, obwohl ich erst in den ersten Monaten bin! Hicks, es geht mir gut! Ich bin erst in der ersten Phase und es ist alles vollkommen okay mit mir!" Der Gegenüber der Hofferson raufte sich mit einer Hand die Haare und behauptete: ,,Das ist doch nur zu deiner Sicherheit. Ich weiß, dass du lieber mitgehen und nicht im Bett liegen möchtest, aber ich lasse das ganz sicher nicht zu. Hier muss ich mal ein Machtwort sprechen." Der Wikinger verkreuzte während er den Satz aussprach die Arme und machte sich größer, damit er stolzer wirkte. Doch nach schon einer Sekunde, nachdem er mit dem Reden fertig war, bereute der Braunhaarige, was er gesagt hatte. Seine Augen weiteten sich, wobei sich Astrid ein fieses Grinsen aufsetzte. Mit dieser amüsierten Miene erkundigte sich die junge Erwachsene: ,,Du willst also ein Machtwort aussprechen, habe ich das richtig verstanden?" Schluckend nahm das Stammesoberhaupt den Ton, den seine Freundin herausbrachte, wahr. Man merkte ihr als auch ihm an, dass sie wussten, wer gewonnen hatte. ,,Ich...ähhm....Aach, das ist aber diesmal vollkommen anders. Damals warst du blind, aber diesmal hast du eine Krankheit, die so viel schlimmes anrichten kann. Es könnte tödlich für dich enden." Das Grinsen der Berkianerin verwandelte sich in ein noch breiteres, als sie merkte, wie unsicher und nervös der Mann vor ihr wurde. ,,Egal. Du hast ein Machtwort gesprochen. Du weißt, was jetzt passiert." Murrend drehte sich Hicks zur Tür und berichtete: ,,Okay, einverstanden, du kommst mit. Aber du wirst mit mir auf Ohnezahn reiten." ,,Bist du dir sicher, dass du mich nicht auf meinem eigenen Drachen reiten lassen willst?" Noch ein Stöhnen entwich dem Mund des Drachenreiters, ehe er seinen Kopf auf die Blonde richtete und beantragte: ,,Uuund du fliegst auf Sturmpfeil. Aber dann musst du zumindest damit klar kommen, dass ich die ganze Zeit bei dir bleiben werde." Die Kriegerin musste kichern. ,,Das würdest du so oder so tun." ,,Auch wieder wahr."

Hiccstrid ~ Schwere Zeiten ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt