Kapitel 10

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Dragonlight P. o. V.

Kaum schlägt die Tür an die Wand, liegt die gesamte Aufmerksamkeit der außenstehenden Kämpfer auf uns, wobei die meisten eher auf mich achten, als auf meine "Mitläufer". Gemeinsam schreiten wir durch die extra für uns errichtete Gasse aus lauter Fightern und genießen die ganze Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Auch wenn uns manche eher höhnisch und abwertend mustern, so wagt es dennoch niemand von ihnen, uns anzusprechen, oder gar, sich uns in den Weg zu stellen, weil jeder weiß, was dann auf ihn zukommt und glaubt mir, DAS will niemand! Denn jeder weiß, zu was ich fähig bin und weiß auch, dass ich da vor keinem Halt mache. Egal, ob Freund oder Feind. In diesem Business muss man besonders aufpassen, wie man sich zu Show stellt. Denn wenn man einmal als Dartscheibe auftritt, ist man es für immer und wenn der Untergrund einmal dein Gesicht im Falschen licht gesehen hat, gibt es kein Entkommen mehr. Denn DANN wir dir das Leben zur Hölle gemacht!

Während wir selbstbewusst durch die Menge schreiten und die anderen kalt anstarren, so widmen sich die ersten so langsam wieder dem geschehen im Ring zu, wo gerade ein Mädchen, welches eine grottige Deckung und Körperspannung hat, aus dem Ring getragen wird und eine andere brüllend ihre in pinken Boxhandschuhe gesteckte Hände in die Höhe und tut so, als sei sie die Queen des Untergrunds. Doch glaub mal Schätzchen, hier bin ich die Queen und du nur eine Sklavin! Ich will schon weiter in Richtung unserer extra Umkleide gehen, als sich mir doch tatsächlich Riley, der Bad Boy schlecht hin, in den Weg stellt! Zumindest behauptet er, er sei ein Bad Boy, doch darüber lässt sich meiner Meinung noch streiten! Er benimmt sich auch dementsprechend in der Schule, wobei ich eher denke, dass er die High-School mit dem Kindergarten verwechselt hat, da er sich einfach nur zum Affen macht. Er prahlt immer wieder mit seinem Reichtum, beziehungsweise mit seinem Audi R8 und dass er ja schon andere Krankenhausreif geprügelt hätte, hat aber noch nicht annähernd so viele Mäuse auf dem Konto wie ich, hat "nur" einen R8, der unter meinen getunten hinguckern untergeht, hatte noch nie eine Waffe in der Hand, geschweigenden weiß er, wie man damit umgehen muss und hat noch dazu keine wirkliche Kontrolle über seinen Körper wenn er wütend ist, was unter uns Fightern meistens tödlich endet! Riley ist ziemlich muskulös, hat gebräunte Haut und hellbraune Haare, so wie Schoko braune Augen. Er und seine fünf Freunde sind die "Bad Boys der Schule" und da sie alle nicht wirklich schlecht aussehen und auch einiges an Muskeln habe, ist das auch der Grund, warum sich die vier Schulmatratzen Katrina, Ava, Dilara und Britney an die fünf ranmachen, als würde ihr Leben daran hängen! Das ist einfach nur widerlich und definitiv Niveaulos!

Jetzt, als ich genau hingucke, erkenne ich auch seine anderen Affen von Freunden; Ryder, Jayden, Alex, Damon und Mason. Na super, hoffentlich erkennen die mich jetzt nicht, denn auf eine unfreiwillige Enttarnung kann ich sehr gut verzichten! Sie stehen alle in einer Art Kreis, quatschen über die Kämpfe und machen keinerlei Anstalten, uns Platz zu machen. Na toll! Ich drehe mich einmal kurz zu meiner Gang und suche nach Aiden, unserem Kontaktfachmann. Als ich ihn endlich erblicke, winke ich ihn heran und frage ihn, was es noch wichtiges über Riley zu wissen gibt. Er sieht Riley kurz an, ehe er mir etwas sehr Interessantes verrät und wieder zurückgeht. Natürlich weiß ich auch einiges, wie zum Beispiel, dass er damals seiner kleinen Schwester in pinken Strumpfhosen durch den Garten gejagt ist, oder dass er panische Angst vor Tieren hat, doch das ist zu harmlos, für den Fall, dass er mich erkennen sollte! Ich drehe mich wieder um und blicke direkt in schokobraune Augen, welche keinem anderen als Riley gehören. Kalt schaue ich ihn an und will an ihm vorbeigehen, doch da habe ich die Rechnung ohne ihn gemacht.

Er schnappt sich schnell meinen Arm und zieht mich etwas zurück. Alle, die diese Geste mitbekommen haben, ziehen scharf und unüberhörbar die Luft ein und wagen es nicht sich zu bewegen, oder gar einen Ton von sich zu geben. DAS hätte er nicht machen dürfen! Ich schaue ihn wieder an und er erwidert etwas überrascht, aber auch hinterhältig: "Was machst du hier Ni..." er wird jedoch zu meiner Erleichterung durch den Moderator unterbrochen, welcher das geschehen ebenfalls mitbekommen hat. "Jo Leute, hört mal alle her! Wir haben einen Ehrengast bei uns! Dragonlight und ihre Gang 'Black Dragons' beehren uns wieder mit ihrer Anwesenheit!" ruft er ins Mikro und schon liegen fast alle Scheinwerfer auf mir. Ich ignoriere dies und blicke wieder zu dem Besitzer des Armes, welcher nun ziemlich weiß geworden ist und leise: "Du bist Dragonlight!" haucht. Rasch ziehe ich ihn etwas weg von den anderen, welche immer noch neugierig zu uns schauen, drücke ihn an die nächste Wand und fauche bedrohlich und leise: "Ein Wort zu irgendwem und deiner kleinen Selina passiert etwas!" Er starrt mich ungläubig und wütend an, ehe er zurück zischt: "Das wagst du nicht!" Wusste ich doch, dass ich auf meinen Kontaktmann zählen kann und der Bad Boy seine kleine Schwester mit seinem Leben schützen würde! "Wollen wir's austesten?! Du weißt zu was ich fähig bin! Riley!" knurre ich und weiche wieder zurück, ehe ich in den Ring klettere und kurz mit Jaxon, dem Moderator, spreche. "Ich habe meine Wahl getroffen! Ich werde 2-mal Kämpfen!" erkläre ich kalt und mit den Händen in den Taschen der Lederjacke. Er nickt, sieht in eine Richtung und deutet dann auf einen Jungen. Nein, nicht irgendeinen Jungen, sondern Riley.

Ich sehe durch die Reihen, ehe ich meine, dass ich erst gegen den Stärksten, anwesenden kämpfen möchte und als zweites gegen den Bad Boy. Natürlich bestätigt er meinen Wunsch und fährt mit den Kämpfen fort, während ich aus dem Ring klettere und wieder zu meiner Gang und den Bad Boys gehe. Noch bevor ich in unsere Umkleide verschwinde, flüstere ich Riley noch: "Ich würde an deiner Stelle hoffen, dass mein erster Gegner gut ist und ich nicht doch alles an dir auslasse! Denn dann wirst du Morgen höchstwahrscheinlich nicht anwesend sein!" in sein Ohr, was ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Zufrieden gehe ich durch die Masse in Richtung unserer Kabine, wo ich schon einige andere meiner Gang antreffe, welche heute auch kämpfen würden.

Auch ich gehe zu meiner Tasche und krame meine bereits zusammengelegten Sachen heraus, um sie mir anschließend anzuziehen. Als ich dann auch endlich fertig war, wärme ich mich etwas auf, ehe ich wieder hinaus in das laute Getümmel aus lauter Muskelprotzen gehe. Lasst den Kampf beginnen!

Eine Maske, ein Name und alles ist anders...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt